Die Rangliste des deutschen Fußballs im Internet – Fazit

Eine ganze Weile habe ich mich jetzt durch die privaten Internetseiten der Kicker-geranglisteten Bundesligaprofis gewühlt. Immer in der Hoffnung, neue, mir unbekannte Seiten der Akteure zu finden. Oder spannende Geschichten, oder spannende Gestaltung. Ernüchternderweise ist das ziemlich frustrierend.

Neunzig Prozent der Seiten sind belangloser Internetmüll, der bestenfalls noch ein bißchen nett blinkt. Es ist mir unbegreiflich, wieso hochbezahlte Profis, ihre privaten Webseiten mit Google-Ads zupflastern. Man macht sich doch auch keine Werbung auf seine Visitenkarte. Es ist mir unbegreiflich, wieso die Kicker, bzw. die Agenturen unter “interaktiv” ein Gästebuch verstehen. Ich verstehe nicht, warum auf den privaten Seiten meist veraltete “News” erscheinen, die man überall sonst schon dreimal lesen konnte. Von den Textbausteinen, die auf mehreren Seiten erscheinen ganz zu schweigen. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass die allermeisten Bundesligaspieler kein Interesse am und keinen Plan vom Internet haben. Das ist ja an sich OK, dann muss man aber nicht den Agenturen Geld geben, die dann ein neues Gästebuch für LRS-Kuranyi Fans installieren.

Aber, ein paar Lichtblicke gab es doch: Von den Spielern, die in der Rangliste auftauchen.

Robert Enke und Diego.

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Beides handwerklich hervorragende Arbeiten, die zeigen wie man Multimedia sinnvoll einsetzen kann. Von der Agentur, die Robert Enkes Hinterhof gebastelt hat, kommt auch die Internetseite von Ionannis Masmanidis. Man erkennt die Handschrift, auch wenn das Setting diesmal in die Kabine verlegt wurde. Gefällt mir sehr gut, wie die Agentur Kaliber5 das umsetzt. Mit mehr Liebe zum Detail als 7DC und kreisform für die gesamte Nationalmannschaft übrig hatten. Das Highlight am Rande.

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Die wunderbarste Internetseite eines deutschen Kickers kommt allerdings nicht von einem Bundesligaakteur, sondern von Moritz Volz, seines Zeichens Leidender im Abstiegskampf mit dem FC Fulham. Endlich jemand, der sichtlich Spaß an dieser Selbstdarstellung hat, sich selbst nicht so ernst nimmt (The Hoff!) und wahrscheinlich aber auch ein deutlich coolerer Typ ist, als die Mertesackers und Lahms. Und ganz ohne Flash.

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PS. Noch ein bißchen Spaß gefällig?

Zum Thema topaktuelle, persönliche Internetseiten: Lothar Matthäus fillosoffiert über die Liebe zu Marijana, die ewig halten soll und gut aussieht.

Und: Der Webmaster von franck-ribery.org/ schlug aus seinem Admin Menü mehrmals hier auf, konnte sich aber nicht dazu durchringen, bassewitz das Passwort zu überlassen, oder wie gewünscht wenigstens die bescheuerten Google-Ads von der Seite des teuersten Bundesligaspielers aller Zeiten runterzunehmen.

Und damit Deckel drauf auf das Thema.


Rangliste des deutschen Fußballs im Internet – Stürmer

Analog zur Rangliste des deutschen Fußballs im Kicker folgt hier die Rangliste im Internet. Soweit vorhanden habe ich voll guter Absichten die privaten und offiziellen Seiten der Profis besucht. Die Orte also, die entweder vom Management als Instrument zur Vermarktung der Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport und Entertainement auf Basis eines markenstrategischen Ansatzes oder als privater Spaß genutzt werden. Oder weil ja jeder sagt, man muss da was machen mit dem Internet, weil Uli Hoeneß zwar Ebay und Amazon nicht braucht, aber auch nicht verhindern kann.

Heute die Stürmer. Meiner Meinung nach ist der Kicker da sehr großzügig gewesen mit der Nominierung. Zwölf Leute in “internationale Klasse” und “weiterem Kreis”. Inklusive solcher Männeken wie Hanke. So kommen wir aber zum Abschluss des Streifzuges durch das Fußballnetz nochmal in den Genuss einiger Köstlichkeiten. Ein Fazit der Aktion dann demnächst in einem gesonderten Beitrag.

1. Luca Toni

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2. Miroslav Klose (freyhauer)

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Miro ist ja bei Nike unter Vertrag, wohingegen der FC Bayern seine Seele zumindest zu 10% an Adidas verkauft hat. Das ist auch so ziemlich die einzige Information, die Kloses Homepage, verpackt in harmlose Flash-Spielereien und spacige Bilder, bietet. Aber es gibt zwei Autogrammkarten zum Download, die so lieblos eingescannt sind, dass man denkt, Miro hätte in den 70ern schon für Mülsch geworben. Eine sehr biedere und unglaublich unspektakuläre Internetseite von Deutschlands Stürmer Nummer Eins.

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Kandidat für Brand

Oberarm des Timo B


Humoriges vom Abstiegskandidaten

In Person von Bruno Hübner, Sportdirektor.

Dabei sind die Ziele für den ehemaligen FCK-Profi klar umrissen. Hübner will den MSV Duisburg mittelfristig in der Bundesliga etablieren. “Ziel muss es sein, dass Duisburg das Image des Fahrstuhlvereins ablegt und sich perspektivisch im vorderen Mittelfeld festsetzt”, sagte Hübner.

Erste oder zweite Liga? Wie begründet Hübner den Anspruch auf das vordere Mittelfeld in der Bundesliga? Wieso MUSS das ein Ziel? Warum nimmt man den Mund so voll, wenn man noch mit einer Christian Ziege Gedächtnisfrisur rumläuft und in der Vergangenheit auch nicht alles so toll lief?

Auch die Mannschaft soll nicht mehr Spielzeit für Spielzeit umgekrempelt, sondern langfristig aufgebaut werden: “Ständige Fluktuation bringt Unruhe, ein letztmaliger Umbruch könnte aber zur nächsten Spielzeit vollzogen werden, um die Mannschaft dann nur noch punktuell verstärken zu müssen.”

Na watt denn nu, Herr Sportdirektor? Alles neu, oder alles bleibt wie es ist? Oder der Versuch in einem Satz die beim Fernstudium gelernten Schlagworte “Fluktuation”, “Unruhe”, “Umbruch” und “puntuell verstärken” unterzubringen?

Immer wieder ein Quell der Freude, diese Kurzinterviews am Freitag.


Die Rangliste des deutschen Fußballs im Internet – Mittelfeld offensiv

Analog zur Rangliste des deutschen Fußballs im Kicker folgt hier die Rangliste im Internet. Soweit vorhanden habe ich voll guter Absichten die privaten und offiziellen Seiten der Profis besucht. Die Orte also, die entweder vom Management als Instrument zur Vermarktung der Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport und Entertainement auf Basis eines markenstrategischen Ansatzes oder als privater Spaß genutzt werden. Oder weil ja jeder sagt, man muss da was machen mit dem Internet, weil Uli Hoeneß zwar Ebay und Amazon nicht braucht, aber auch nicht verhindern kann.

Heute die offensiven Mittelfeldspieler. Mit so illustren Namen wie Diego, van der Vaart und Konsorten. Und tatsächlich ist die Quote der Kicker mit eigener Webseite auch deutlich höher. Aber der Reihe nach.

1. Diego (i-cue)

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Endlich mal wieder eine geschmackvolle und zu Ende gedachte Internetseite. Dreisprachig, übersichtlich und dazu noch aktuell. Unter interaktiv wird hier auch nicht ein dusseliges Gästebuch verstanden, sondern Talk To Diego. Fans schicken Frage, Diego antwortet per Video. Endlich einmal etwas anderes im Einerlei der Bundesligaprofis im Netz. Dazu bei Diego TV eine Ansammlung von Videos aus dem eigenen Youtube-Kanal. Ich persönlich dürfte wahrscheinlich keinen Youtube-Kanal mit Schnipseln aus aktuellen deutschen Fußball-Fernsehprogrammen starten, allerdings wird selbst in den zur Weltfremdheit neigenden Büros der Rechteinhaber auch keiner auf die Idee kommen, den Diego deswegen zu verklagen. Obwohl das was hätte. Eine schöne Sache mit neuesten multimedialen Spielerchen, viel Inhalt, einem Pressebereich und so. Mehr davon, bitte. Diego kündigt sogar sein eigenes Blog an. Ich bin gespannt.

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Bitte beachten.

Aus aktuellem Anlass weise ich noch einmal auf folgendes Gesetz hin. Damit bei eventueller späterer oder aktueller Erfolglosigkeit keiner rumheult.

Du sollst den Schneider Bernd immer aufstellen, wenn ihn keine Verletzung plagt. Ausnahmslos immer. Egal ob Du Jogi oder Michael heißt. Und egal was der Kicker schreibt.


Rangliste des deutschen Fußballs im Internet – Mittelfeld Defensiv

Analog zur Rangliste des deutschen Fußballs im Kicker folgt hier die Rangliste im Internet. Soweit vorhanden habe ich voll guter Absichten die privaten und offiziellen Seiten der Profis besucht. Die Orte also, die entweder vom Management als Instrument zur Vermarktung der Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport und Entertainement auf Basis eines markenstrategischen Ansatzes oder als privater Spaß genutzt werden. Oder weil ja jeder sagt, man muss da was machen mit dem Internet, weil Uli Hoeneß zwar Ebay und Amazon nicht braucht, aber auch nicht verhindern kann.

Heute die sogenannten Sechser, also die defensiven Mittelfeld-Akteure.

1. Simon Rolfes (XnX)

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Simon Rolfes ist ja laut Kicker-Noten aktuell der beste Spieler der Bundesliga. Seine Webpräsenz ist grundsolide. Wäre ich jetzt Johannes B. Kerner könnte man daraus einen Zusammenhang zu seinem grundsolidem und sicherem Spiel ziehen. Ohne große Fehler, sehr bodenständig. Für die Glanzlichter sind andere zuständig. Zu bemängeln sind wieder einmal das debile Gästebuch, sowie das der Autor der News www.simon-rolfes.de heißt. Das ist doch kein Name für eine Katze. Dafür klingen die unvermeidlichen privaten Statements im Gegensatz zu den Fragebögen bei anderen Kollegen wirklich persönlich, naja, zumindest in dem Teil wo Rolfes den Besitz einer Michael Jackson CD zugibt. Bonuspunkte gibt es für die technisch nette Spielerei bei den Dream-Teams, so mit Mouse-Over und Ajax und so. Beim nächsten Mal bitte noch einen Home-Button einbauen.

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Ob das so klappt mit dem Klassenerhalt?

Alle fühlen sich zuständig, mit großer Hingabe gegen den Ball zu arbeiten.

Von wegen der Ball, der beste Freund und so. Fontzeck vergisst allerdings, dass für den Fall des erfolgreichen Arbeitens gegen den Ball und der Niederlage desselben meist Ersatzbälle in unendlicher Anzahl im Stadion zur Verfügung stehen. Ein Kampf gegen Windmühlen also.


1:1

Weicheier, Elendige, Mimosen, “Man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein”-Laberer. Sowaswilldochkeinmensch. Wenn schon Unentschieden, dann doch bitte 3:3 oder so. In anderen Sportarten wird sowas zurecht mit endlosen Verlängerungen bestraft. So wird dann das Spiel dann gerne mal Brutto 7 Stunden und Netto 168 Minuten lang. Damit das Laktat richtig knallt.

Ja klar, Unentschieden gehört zum Fußball wie die Baumarktwerbung zur Sportschau, aber es nervt trotzdem.


“… irgendwas mit Fußball”

antworten viele Aktive kurz vor Ende ihrer aktiven Laufbahn auf die Frage, was sie in Zukunft so treiben wollen. “Ich mache dann den Sondertrainerlehrgang für verdiente Nationalspieler“, “Ich kann mir vorstellen, Aufgaben im Management zu übernehmen.” “Wir werden ihn weiter in den Verein einbinden. Er ist mit seiner Erfahrung sehr wertvoll für uns“, schallt es von Vorstandsseite dann gerne zurück.

Ungefähr 8.000 Erstligaspiele und 639 Länderspiele Erfahrung sind in den Führungsetagen der Bundesliga versammelt. Und da sind die diversen Co- und Torwarttrainer, Fanbeauftragten und Menschen im Merchandising noch nicht einmal mitgezählt. Garniert wird dieses Gruselkabinett der Ehemaligen durch langjährige Brillenträger aus den Schubladen “Sportfunktionär” und “gefährliche, kleine Männer mit Profilneurose”.

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Die Bundesliga – Symbolbild. (Quelle: wikipedia)

Sonnenklar, warum Rudi Assauer gerne zugibt, den Herrn Slomka nicht auf der Rechnung gehabt zu haben, als es um einen Nachfolger von Jupp Heynckes Ralf Rangnick als Trainer von Schalke 04 ging. Schließlich ist dieser doch wahrhaftig der einzige Coach in der Bundesliga ohne ein einziges Bundesligaspiel. Und so jemand stellt man doch nicht ein.

Natürlich ist es kein Nachteil für eine Karriere in einem Bundesligisten, wenn man sich als jugendlicher Twen als Spieler ein wenig mit der Materie beschäftigt hat. Man darf aber nicht vergessen, dass die ehemaligen Kicker dies meist anstelle einer Berufsbildung taten. Und das Anforderungsprofil an einen Profi im Allgemeinen keine Kompetenzen aus den Bereichen Auslandsvermarktung, Personalmanagement oder Krisenkommunikation beinhalt. Es gibt ja auch Angebote für den 2. Bildungsweg von verdienten Sportlern. Einfach wie Steffen Heidrich 9.000 Euro bezahlen und eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Vereinsmanager machen. Der Kurs wird leider im Moment nicht angeboten, das Programm liest sich aber machbar. Und danach kann das in der Wikipedia als Studienabschluss an der TU Dresden vermerkt werden.

Nun war der liebenswerte Anachronismus Bundesliga noch nie für besondere Innovationskraft berühmt. Trotz Auslandsvermarktung, Webseite in Chinesisch und Trainerteam ist doch die einhellige Meinung: Wir wissen, wie es geht. Bei uns ist keiner schwul. Früher war alles besser und im Zweifelsfall ist der Trainer schuld. Müßig die Hoeneßchen Auslassungen in Bezug auf eBay und Amazon zu wiederholen. Dabei sind die Bayern mit ihrem Wirken noch mit die Einzigen, die ehrlicherweise behaupten können, in fast allen Dingen erfolgreich gewesen zu sein. Damit sind sie wahrscheinlich leider auch Vorbild für die ganzen Knallchargen aus Dortmund, Nürnberg und Berlin.

Für dieses in sich geschlossene System hat diese Personalpolitik den Vorteil, das es sich damit selbst immer wieder rechtfertigt. Nicht schlecht für die Protagonisten, die verständlicherweise wenig Interesse daran haben, ihre Position im Scheinwerferlicht zu verlieren. Das führt dazu, dass Udo Lattek immer noch im Doppelpass Platitüden und Weisheiten aus den 70ern von sich geben darf. Das einzige was einem dazu noch einfällt, hat Manni Breuckmann irgendwann in den letzten Wochen in dieser Runde von sich gegeben: “Oppa erzählt ausm Krieg”. Höchstwahrscheinlich der weiseste Satz, der im “Doppelpass” je fiel.

Vielleicht ist das ein wenig mit dem Radsport zu vergleichen. Da die ganzen Teamchefs und sportlichen Leiter früher alle gedopt haben, wurde das heutige Doping nie ernsthaft in Frage gestellt und stattdessen die Realität ein wenig zurecht gebogen. In der Bundesliga ist das nicht so offensichtlich, aber alle sind sich einig, dass man international ein wenig den Anschluss verloren hat und gucken sich fragend an, warum.

Der deutsche Fußballkaiser Franz Beckenbauer personifiziert somit ganz zurecht den deutschen Fußball. Ein bißchen altertümlich und weltfremd, dafür ausgestattet mit einer gewissen Bauernschläue und viel vergangenem Ruhm. Des poasst scho’.

Es bleiben zwei spannende Fragen. Wieso gibt es so wenig Quereinsteiger in den Führungsetagen der Bundesliga und was würde passieren, wenn beispielsweise ein Klub wie Hertha BSC mal mit einer qualifizierten Vereinsspitze ausgestattet würde.

Das ganze Ehemaligenkabinett nach dem Klick.

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Friedhelm, so geht das nicht.

Erst wie ein Honigkuchenpferd über das gelungene Provozieren einer roten Karte freuen und den eigenen zotteligen Abwehrspieler verteidigen (“damit muss man umgehen können” “der hat ja gar nix gemacht”) und dann kaum 3 Wochen später auf einem nicht ganz so zotteligen Abwehrspieler rumhacken. Nur weil der durch ähnliche Provokationen diesmal die eigenen Offensivspieler an den Rande einer roten Karte brachte.

Scheinheilig. Gefälltmirnicht. Außerdem nervt diese Rumpelstilzchennummer an der Seitenauslinie langsam.


Dogmen des deutschen Profifußballs

Er, der Trainer, Manager, Präsident, muss aus dem Geschäft kommen, Stallgeruch haben, möglichst früher mindestens Bundesliga gespielt haben, um zu wissen, wie der Laden läuft. Gerne verbreitet von Udo Lattek und Konsorten und eigentlich immer befolgt bei der Besetzung von wichtigen Positionen. Er muss manchmal auch ein Schwein sein, bloß nicht zu nett, sonst hat er ein Autoritätsproblem. Den Stars darf man aber auch mal was durchgehen lassen. Wenn man Gefahr läuft die Saisonziele zu verpassen, ist der Trainer nunmal das schwächste Glied in der Kette. Und nur Peter Neururer regt sich darüber auf, allerdings hauptsächlich, weil er eine neue Arbeit möchte. So ist das Geschäft. Da greifen die Mechanismen. Der Druck ist schlichtweg zu groß. Und das Gehalt ist schließlich auch ein Schmerzensgeld. Alkohol ist in Maßen OK, Koks eher nicht. Bestimmte Dinge, die auch der DFB-Kontrollausschuss ahndet, darf man sagen, aber nur wenn die Kameras aus sind. Dann sind sie gut, damit sich in der Drubbe Hierarchien bilden.

Und die spannende Frage nur, warum?

Und wer kommt als erster auf die Idee, den ganzen Quatsch in Frage zu stellen und mal einen Bundesligaverein etwas zeitgemäßer zu organisieren. Jürgen? Hoffenheim? Vielleicht ja nächste Saison in Ihrer Bundesliga. Schließlich ist nicht alles Neue scheiße und vielleicht klappt es dann ja mal wieder mit einem Sieg gegen eine englische Spitzenmannschaft.


Sportgerichtspoesie

“Nach dem festgestellten Sachverhalt war das Spucken allerdings nicht zielgerichtet gegen einen Hannoveraner Spieler gerichtet, weshalb das Fehlverhalten als unsportliches Verhalten in der Form des krass sportwidrigen Verhaltens und nicht als Tätlichkeit gegen den Gegner zu werten ist.”

Spucken als Tätlichkeit? Aber vielleicht tut bei einem Zwei-Meter-Riesen wie Koller auch die Spucke weh, wenn sie “zielgerichtet” angeflatscht kommt. Demnächst in ihrem B-Movie-Kino: “Der Angriff der Koller-Rotze”


Obszöne Geste

van Bommel wird also für 1+2 Spiele gesperrt. Genauso lange wie Diego für eine Tätlichkeit. Genauso lange wie manche Typen für gesundheitsgefährdende Fouls. Natürlich ist van Bommel selbst schuld und doof.

Aber erklären kann ich mir das nicht. Die zeitliche Abfolge:

91:03 van Bommel gibt den Ball nach einem Einwurf nicht her.
91:11 van Bommel sieht dafür Gelb
91:13 van Bommel beklatscht den Schiri
91:15 der Schiri dreht sich um. van Bommel macht die Andeutung einer obszönen Geste.
91:17 der Schiri hat irgendetwas gemerkt und dreht sich um
91:19 der Schiri zeigt van Bommel rot

In dem Video sieht das so aus, als ob der Schiri van Bommels Aktion sehr wohl mitbekommt und ihm daraufhin rot zeigt. Entgegen der Berichterstattung von Kicker und Co hat van Bommel nämlich für das “hämische” Klatschen nicht die rote Karte gesehen. Der Schiri gibt an, die Geste nicht gesehen zu haben. Warum dreht er sich dann wieder um und zeigt rot?

Van Bommel wurde völlig zu Recht wegen Schiedsrichterfirlefanz vom Platz gestellt. Aber warum diese nachträgliche Ermittlung? Da jetzt aus einer Millisekunde, die der Schiri nicht mitbekommen haben soll, einen Grund für die Ermittlung an den Haaren herbeizuziehen ist lächerlich. Und dieses “er ist ja vorher schon auffällig geworden” dürfte meiner Meinung nach bei der Festlegung einer Sperre keine Rolle spielen. Das geht ja nicht nach Strafgesetzbuch und Wiederholungstäter. Der große Pierre Luigi Colina hat mal geschrieben, dass das Wissen um das Image eines Spielers bei der Schiedsrichterentscheidung keine Rolle spielen darf. Warum auch? Jede Situation ist neu und soll nach den Regeln beurteilt werden.

[youtube]http://youtube.com/watch?v=rQO5QgeVibg[/youtube]

Und nebenbei hätte ich gerne mal das Schwarzbuch der obszönen Geste vom DFB. Kinners, das ist doch wirklich noch eine sehr kontrollierte obszöne Geste. Peter Rohwein würde sagen, er hat den Sprung äh die Geste abgebrochen.


The Aggressive-Arschloch-Leader

Der Mario sagt der Maik ist ein Arschloch. Der Ivan sagt, der Mark hat gesagt, der Diego schauspielert und deswegen hat der den Sotyrios, der ein Bär von einem Manne sei und nicht so fallen müsse, umgenietet und ist vom Dr. Helmut des Feldes verwiesen wurden. Der Mark müsse hingegen für seine hampelmannesken Armbewegungen, die der Ottmar intern bestrafen will, viel länger gesperrt werden als der Diego. Der Armin sagt, er finde den Mario dufte und man wolle schließlich keine stromlinienförmigen Proffis. Der Klaus sagt man müsse den Diego besser schützen, er ist schließlich Künstler und außerdem ist Friedhelm doof, weil er das Publikum permanent aufhetzt und an der Seitenlinie Lambada tanzt. Jogi versteht den Mario und den Diego, so rein menschlich. Zum Mark hat er nichts gesagt. Uli übrigens ist sowieso an allem schuld. Alle sagen man müsse auch Vorbild für die Jugend sein.

Im Gegensatz zu Eduardo gab es übrigens bei den Vorkommnissen am letzten Bundesligaspieltag bei keinem der Beteiligten schlimmere Folgeschäden. Insofern solle man die Kirche mal Dorf und die Kinder spielen lassen. Und wenn man Vorbild für die Jugend sein will, sollte man vielleicht lieber die Erderwärmung stoppen oder die Vorratsdatenspeicherung verhindern?


Das nächste Spiel wird wieder eine ganz schwere Aufgabe

aka. “Das nächste Spiel ist immer das schwerste Spiel” sprach Arne Friedrich gestern im Interview mit dem Inforadio. Und ehrlich gesagt, Arne, so sieht das Spiel der Hertha auch aus. Ein kleiner Gedanke nur, aber eventuell könnte ich mich mehr mit dem mir geografisch naheliegendstem Bundesligaklub identifizieren, wenn Arne sagen würde: “Das nächste Spiel ist immer das Schönste”. Überhaupt hechelt das irgendwie nie jemand verschwitzt in die Mikros der angeschlossenen Funkhäuser.

Aber das zu erwarten, wäre wahrscheinlich im Büssness Profifußball vermessen. Die Bundesligaprofis scheinen alle kollektiv in Angst vor ihrem Wirken am nächsten Wochenende zu erstarren.


Beeindruckendes Konzept

Man entlasse einen Trainer und gebe dem Nachfolger als Startkapital zwei lustige Auswärtsspiele mit, die erwartungsgemäß mit zwei Niederlagen ohne eigenen Torerfolg enden. Cooler Move, Nürnberg. Und jetzt kann man die Langfristigkeit in der Kurzfristigkeit propagieren.


Nur so

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=R79QJlmGVrs[/youtube]

Gruß aus der Schweiz,

Bassenaglio


Links und Listen

Heute für 22 Euro im Winterschlussverkauf neue Turnschuhe gekauft. Mal gucken, ob ich mit den ersten nicht-schwarzen Fußballschuhen meines Lebens bessere Chancen habe noch auf den EM Zug aufzuspringen oder eine Gehaltserhöhung rauszuhauen. Auf jeden Fall spiele ich jetzt erstmal damit die Dinger hier komplett nach. Außer 1996. Das ist eine Farce und mir zu blöd. Die sinnvollste Liste des Jahres. Vielen Dank.

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Old School vs. New School

Mitte der 90er beklagte man das Verschwinden des possierlichen Straßenfußballers aus deutschen Großstädten. Nicht dass Mutti nicht froh darüber gewesen wäre, dass Kevin und Mesut nicht mehr jeden Nachmittag mit Löchern in der Jogginghose nach Hause kommen. Aber die Rosinante des deutschen Sportes, die Nationalmannschaft taumelte tumb durch Welt und Europameisterschaftsturniere. Alle coolen Jugendlichen spielten Basketball oder programmierten mit Turbo Pascal New Economy Software. Die Verkörperung des deutschen Fußballs waren Lothar Mathäus a.k.a “hat seine besten Tage schon hinter” sich und Steffen Freund a.k.a. “fleißiger aber limitierter Arbeiter”.

Damals waren alle Fußballschuhe schwarz, man spielte Sonntags auf Schotter und jugendliche deutsche Talente versteckten sich in den Erstliga-Kadern hinter behaarten Osteuropäern. Es war ein Festtag, wenn ein deutscher Free-TV-Sender Europokalspiele übertrug und man hoffte immer, dass sie weiterkommen, damit man nächste Woche noch eine weitere Partie zu Gesicht bekam. Außerdem wurden Mannschaften wie Kaiserlautern Deutscher Meister.

Heute ist der Europokal eine Veranstaltung, die frühestens ab Februar den Charakter einer Pokalveranstaltung hat. Kaiserslautern ist pleite und behaarte Osteuropäer spielen zum größten Teil in Cottbus – wobei sich die Frage stellt, warum Cottbus überhaupt in der ersten Liga spielt. Das ist eigentlich ein Armutszeugnis für Vereine wie Mönchengladbach, Köln, 1860 München, etc aber – anderes Thema und jetzt egal. Alle coolen Jugendlichen spielen wieder Fußball, die Hosen bleiben aber ganz, weil die alten, schwarzen Turnschuhe von multinationalen Sportartikelkonzernen mittlerweile in Tartan und Kunstrasenplätze verarbeitet wurden. Darauf ist Theo Zwanziger total stolz.

Wenn man schwarze Turnschuhe trägt kann man jetzt mit Fug und Recht behaupten voll Retro zu sein. Der possierliche Straßenfußballer ist vital wie lange nicht mehr, außer wenn es regnet. Er tarnt sich meistens in der Kleidung der Telekom und Michi Ballack, verrät sich aber akkustisch noch allzuleicht durch theatralisches Lamentieren und kann deswegen von mir sofort erkannt und weggegrätscht werden. Wahrscheinlich hält mich der possierliche Straßenfußballer von heute deswegen zu recht für einen antiquierten, behaarten Osteuropäer. Johannes B. Kerner nennt das den Lauf der Dinge oder Generationskonflikt. Retro-Straßenfußballer werden aus brasilianischen Favelas oder von Olympique Marseille gekauft.

Dafür spielen Kevin und bald bestimmt auch Mesut in der deutschen Nationalmannschaft und diese deutlich attraktiver als vor 10 Jahren. So hat jede Zeit ihre Vor- und Nachteile. Ab Freitag dann also wieder die New School Bundesliga mit Kuranyi, Özil, Schweinsteiger in ihren bunten Schuhen. Als kleine Pigmentstörung im “Prämienprodukt” dürfen auch Michael Tarnat und Olli Kahn noch ein bißchen mittun.

Mögen die Proffis uns amüsüren.