Heute die sogenannten Sechser, also die defensiven Mittelfeld-Akteure.
1. Simon Rolfes (XnX)
Simon Rolfes ist ja laut Kicker-Noten aktuell der beste Spieler der Bundesliga. Seine Webpräsenz ist grundsolide. Wäre ich jetzt Johannes B. Kerner könnte man daraus einen Zusammenhang zu seinem grundsolidem und sicherem Spiel ziehen. Ohne große Fehler, sehr bodenständig. Für die Glanzlichter sind andere zuständig. Zu bemängeln sind wieder einmal das debile Gästebuch, sowie das der Autor der News www.simon-rolfes.de heißt. Das ist doch kein Name für eine Katze. Dafür klingen die unvermeidlichen privaten Statements im Gegensatz zu den Fragebögen bei anderen Kollegen wirklich persönlich, naja, zumindest in dem Teil wo Rolfes den Besitz einer Michael Jackson CD zugibt. Bonuspunkte gibt es für die technisch nette Spielerei bei den Dream-Teams, so mit Mouse-Over und Ajax und so. Beim nächsten Mal bitte noch einen Home-Button einbauen.
Vom Aufbauen spricht der wechselnde Spieler oder der verpflichtende Sportdirektor gerne, wenn einem sonst kein geeigneter Grund einfällt, warum ein Transfer stattfindet. In liebevoller Umarmung mit dem Neuzugang wird dann auch von “Wir wollen mit ihm etwas aufbauen” oder “Man will mit mir etwas aufbauen” gesprochen. Wenn man zu einem Klub wechselt, der etwas aufbauen möchte – sprich der gerade total mittelmäßig und unsexy ist, schaut der ->schlafende Riese meist schon freundlich aus dem nächsten Absatz des Statements.
Das mit dem Aufbauen hatte ja schon einmal jemand versucht. Hat nicht so ganz geklappt damals. Aber eine schön abstruse Vorstellung, wenn der Eggimann das Lied mit Schweizer Akzent bei der Vorstellung bei Hannover 96 singen täte. Wenn es ihm doch so wichtig ist.
Von wegen der Ball, der beste Freund und so. Fontzeck vergisst allerdings, dass für den Fall des erfolgreichen Arbeitens gegen den Ball und der Niederlage desselben meist Ersatzbälle in unendlicher Anzahl im Stadion zur Verfügung stehen. Ein Kampf gegen Windmühlen also.
Weicheier, Elendige, Mimosen, “Man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein”-Laberer. Sowaswilldochkeinmensch. Wenn schon Unentschieden, dann doch bitte 3:3 oder so. In anderen Sportarten wird sowas zurecht mit endlosen Verlängerungen bestraft. So wird dann das Spiel dann gerne mal Brutto 7 Stunden und Netto 168 Minuten lang. Damit das Laktat richtig knallt.
Ja klar, Unentschieden gehört zum Fußball wie die Baumarktwerbung zur Sportschau, aber es nervt trotzdem.
antworten viele Aktive kurz vor Ende ihrer aktiven Laufbahn auf die Frage, was sie in Zukunft so treiben wollen. “Ich mache dann den Sondertrainerlehrgang für verdiente Nationalspieler“, “Ich kann mir vorstellen, Aufgaben im Management zu übernehmen.” “Wir werden ihn weiter in den Verein einbinden. Er ist mit seiner Erfahrung sehr wertvoll für uns“, schallt es von Vorstandsseite dann gerne zurück.
Ungefähr 8.000 Erstligaspiele und 639 Länderspiele Erfahrung sind in den Führungsetagen der Bundesliga versammelt. Und da sind die diversen Co- und Torwarttrainer, Fanbeauftragten und Menschen im Merchandising noch nicht einmal mitgezählt. Garniert wird dieses Gruselkabinett der Ehemaligen durch langjährige Brillenträger aus den Schubladen “Sportfunktionär” und “gefährliche, kleine Männer mit Profilneurose”.
Sonnenklar, warum Rudi Assauer gerne zugibt, den Herrn Slomka nicht auf der Rechnung gehabt zu haben, als es um einen Nachfolger von Jupp Heynckes Ralf Rangnick als Trainer von Schalke 04 ging. Schließlich ist dieser doch wahrhaftig der einzige Coach in der Bundesliga ohne ein einziges Bundesligaspiel. Und so jemand stellt man doch nicht ein.
Natürlich ist es kein Nachteil für eine Karriere in einem Bundesligisten, wenn man sich als jugendlicher Twen als Spieler ein wenig mit der Materie beschäftigt hat. Man darf aber nicht vergessen, dass die ehemaligen Kicker dies meist anstelle einer Berufsbildung taten. Und das Anforderungsprofil an einen Profi im Allgemeinen keine Kompetenzen aus den Bereichen Auslandsvermarktung, Personalmanagement oder Krisenkommunikation beinhalt. Es gibt ja auch Angebote für den 2. Bildungsweg von verdienten Sportlern. Einfach wie Steffen Heidrich 9.000 Euro bezahlen und eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Vereinsmanager machen. Der Kurs wird leider im Moment nicht angeboten, das Programm liest sich aber machbar. Und danach kann das in der Wikipedia als Studienabschluss an der TU Dresden vermerkt werden.
Nun war der liebenswerte Anachronismus Bundesliga noch nie für besondere Innovationskraft berühmt. Trotz Auslandsvermarktung, Webseite in Chinesisch und Trainerteam ist doch die einhellige Meinung: Wir wissen, wie es geht. Bei uns ist keiner schwul. Früher war alles besser und im Zweifelsfall ist der Trainer schuld. Müßig die Hoeneßchen Auslassungen in Bezug auf eBay und Amazon zu wiederholen. Dabei sind die Bayern mit ihrem Wirken noch mit die Einzigen, die ehrlicherweise behaupten können, in fast allen Dingen erfolgreich gewesen zu sein. Damit sind sie wahrscheinlich leider auch Vorbild für die ganzen Knallchargen aus Dortmund, Nürnberg und Berlin.
Für dieses in sich geschlossene System hat diese Personalpolitik den Vorteil, das es sich damit selbst immer wieder rechtfertigt. Nicht schlecht für die Protagonisten, die verständlicherweise wenig Interesse daran haben, ihre Position im Scheinwerferlicht zu verlieren. Das führt dazu, dass Udo Lattek immer noch im Doppelpass Platitüden und Weisheiten aus den 70ern von sich geben darf. Das einzige was einem dazu noch einfällt, hat Manni Breuckmann irgendwann in den letzten Wochen in dieser Runde von sich gegeben: “Oppa erzählt ausm Krieg”. Höchstwahrscheinlich der weiseste Satz, der im “Doppelpass” je fiel.
Vielleicht ist das ein wenig mit dem Radsport zu vergleichen. Da die ganzen Teamchefs und sportlichen Leiter früher alle gedopt haben, wurde das heutige Doping nie ernsthaft in Frage gestellt und stattdessen die Realität ein wenig zurecht gebogen. In der Bundesliga ist das nicht so offensichtlich, aber alle sind sich einig, dass man international ein wenig den Anschluss verloren hat und gucken sich fragend an, warum.
Der deutsche Fußballkaiser Franz Beckenbauer personifiziert somit ganz zurecht den deutschen Fußball. Ein bißchen altertümlich und weltfremd, dafür ausgestattet mit einer gewissen Bauernschläue und viel vergangenem Ruhm. Des poasst scho’.
Es bleiben zwei spannende Fragen. Wieso gibt es so wenig Quereinsteiger in den Führungsetagen der Bundesliga und was würde passieren, wenn beispielsweise ein Klub wie Hertha BSC mal mit einer qualifizierten Vereinsspitze ausgestattet würde.
Gesetzt den Fall, die Kicker-Redakteure haben die Zahl richtig geschrieben: Da fordert der Rechteinhaber im Zweifelsfall ja mehr, wenn man ein Handy-Video von dem Spiel vor dem Abbruch bei Youtube hochlädt. Meine Güte. Ganze neunhundert Euro für einen durch einen Flaschenwurf provozierten Spielabbruch. Ich fasse es nicht. Der getroffene Tormann muss sich so dermaßen verarscht vorkommen.
Da das Agieren von Funkel, Friedhelm an der Seitenlinie nicht mit den Lärmvorschriften für den heiligen Karfreitag zu vereinbaren ist, findet das Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Cottbus schon am Donnerstag statt. Bitte bedenkt dieses bei sämtlichen Tipaktivitäten.
Erst wie ein Honigkuchenpferd über das gelungene Provozieren einer roten Karte freuen und den eigenen zotteligen Abwehrspieler verteidigen (“damit muss man umgehen können” “der hat ja gar nix gemacht”) und dann kaum 3 Wochen später auf einem nicht ganz so zotteligen Abwehrspieler rumhacken. Nur weil der durch ähnliche Provokationen diesmal die eigenen Offensivspieler an den Rande einer roten Karte brachte.
Scheinheilig. Gefälltmirnicht. Außerdem nervt diese Rumpelstilzchennummer an der Seitenauslinie langsam.
Er, der Trainer, Manager, Präsident, muss aus dem Geschäft kommen, Stallgeruch haben, möglichst früher mindestens Bundesliga gespielt haben, um zu wissen, wie der Laden läuft. Gerne verbreitet von Udo Lattek und Konsorten und eigentlich immer befolgt bei der Besetzung von wichtigen Positionen. Er muss manchmal auch ein Schwein sein, bloß nicht zu nett, sonst hat er ein Autoritätsproblem. Den Stars darf man aber auch mal was durchgehen lassen. Wenn man Gefahr läuft die Saisonziele zu verpassen, ist der Trainer nunmal das schwächste Glied in der Kette. Und nur Peter Neururer regt sich darüber auf, allerdings hauptsächlich, weil er eine neue Arbeit möchte. So ist das Geschäft. Da greifen die Mechanismen. Der Druck ist schlichtweg zu groß. Und das Gehalt ist schließlich auch ein Schmerzensgeld. Alkohol ist in Maßen OK, Koks eher nicht. Bestimmte Dinge, die auch der DFB-Kontrollausschuss ahndet, darf man sagen, aber nur wenn die Kameras aus sind. Dann sind sie gut, damit sich in der Drubbe Hierarchien bilden.
Und die spannende Frage nur, warum?
Und wer kommt als erster auf die Idee, den ganzen Quatsch in Frage zu stellen und mal einen Bundesligaverein etwas zeitgemäßer zu organisieren. Jürgen? Hoffenheim? Vielleicht ja nächste Saison in Ihrer Bundesliga. Schließlich ist nicht alles Neue scheiße und vielleicht klappt es dann ja mal wieder mit einem Sieg gegen eine englische Spitzenmannschaft.
FC Hartz 04
Sozialer Aufstieg 77
D-88106 Herzogenaurach
Betrifft: Ihre Bewerbung vom 12.03.2008
Sehr geehrter Loddar,
hiermit bestätigen wir Ihnen wie gewünscht den Eingang der Bewerbungsunterlagen für eine dreiwöchige Hospitanz in unserem Verein. Nach erstem Durchsehen erwiesen sie sich allerdings als unvollständig. In unserer Ausschreibung hatten wir ausdrücklich darauf hingewiesen, dass unqualifizierte Interessenten von einer Bewerbung absehen sollten. Leider konnten wir in Ihren Unterlagen keine entsprechenden Zeugnisse bzw. Beglaubigungen finden.
Jedoch möchten wir Ihnen mitteilen, dass Ihre Bewerbung angesichts Ihrer großen Erfolge als Spieler und Ihrer momentan schwierigen Situation von uns dennoch wohlwollend geprüft werden wird und Sie demnächst entsprechende Nachricht erhalten werden.
Die Vereinsführung von Überstern Galaktika zog heute als letzte Konsequenz aus der anhaltenden sportlichen Talfahrt die Notbremse und entließ Loddar, den langjährigen Trainer und Manager des Vereins. Nach drei erfolgreichen Jahren konnte die Mannschaft die in sie gesetzten Erwartungen in der laufenden Saison nur sehr selten erfüllen. Neueinkäufe wie Borowski und Delpierre schlugen nicht so ein, wie erhofft, und bisherige Leistungsträger wie Kauf, Pardo oder Hilbert konnten nicht an die vorherige Spielzeit anknüpfen. Auch noch so ungewöhnliche Maßnahmen Loddars (“Wir brauchen Eier”) konnten daran nichts ändern und verpufften nahezu wirkungslos. Wie klubinterne Quellen, die anonym bleiben wollen, berichten, hätten einige Spieler den Trainer nicht mehr für voll genommen und für seine sondernbaren Trainingsmethoden nur noch ein müdes Lächeln oder Kopfschütteln übrig gehabt. Loddar reagierte darauf, indem er einzelne Spieler demütigte. Fabian Ernst musste demzufolge nach dem offiziellen Training vor allen Mitspielern jonglieren üben. Erst vier Stunden später, als er endlich die geforderten 20 mal am Stück geschafft hatte, durfte die Mannschaft duschen gehen. Tim Borowski fiel daraufhin am 22. Spieltag aufgrund einer Grippe aus, was den Trainer wiederum animierte, in Zusammenhang mit Borowski nur noch Worte wie Warmduscher oder Weichei im Munde zu führen. Ein Insider sagt: “Am Anfang war da noch so etwas wie gegenseitiger Respekt, der aber relativ schnell in Antipathie umschlug, zuletzt war da nur noch HASS.”
Als in dieser Woche bekannt wurde, dass Loddar noch gar keinen ordentlichen Trainerschein hat und diesen in einem geheimen DFB-Lehrgang zu erwerben versucht, war auch das Vertrauen in der Führungsetage des Vereins vollends aufgebraucht. Plötzlich erschienen auch die unkonvetionellen Trainingsmethoden Loddars in ganz neuem Licht. Im Prinzip war man über die ganze Zeit einem Hochstapler aufgesessen. Es wird nun nach einem neuen kompetenten Trainer/Manager gesucht. Im Gespräch sind u.a. Kloppo und Klinsi, aber auch Allan SIMONsen. Bis zu einer Entscheidung in der Frage wird der bisherige Assi Andi Brehme die Mannschaft trainieren.
Vorbereitet (ab 5:25) und dann versenkt (ab 9:25) von Mehmet Scholl und leider noch viel zu selten benutzt. Auch ansonsten ist der gut gelaunte und schon etwas angeschickert wirkende Scholl sehr sehenswert und wartet mit vielen wahren Ansätzen in Bezug auf den deutschen Fußball, Toni Kroos, den deutschen Nachwuchs und Hamit Altintop auf. Was auch zum nächsten Eintrag im Lexikon der Fußballberichterstattung führt: Er ist in Schalke immer noch (9:05) was laut Scholl soviel bedeutet wie “ein Null zu Null ist Ok.”
Gibte keine Angebot für Friedrich. Iste nixe dran, Alda und würdsch och nie verkoofen den Arne egale ob da Mailand, Madrid oder Rom kommen täte und mich soviel Geld geben würde, dass die Heerdaa nisch mehr ganz so viele Schulden beie Bank hätte.
Per Definition jeder argentinische Fußballspieler unter 23 Jahren, der unfallfrei die Kirsche jonglieren und passen kann. Wenn die ->gebotene journalistische Sorgfalt zugange ist, kann man den neuen Maradonna mit einem Fragezeichen oder der Anschließung “aber da muss man vorsichtig sein” versehen.
Über das Weiterkommen der Schalker in der Champions-League, das sie einzig ihrem Torwächter verdanken und die Leistung des akkustischen Spielbegleiters wurde schon berichtet. Fritz von Thurn und Taxis bemängelte unter anderem auch, wie soviele, das Agieren von Kevin Kuranyi. Nicht nur, dass er dem Trainer das Abklatschen und Respekt verweigerte, nein, auch Kevins Nicht-Teilnahme am nicht vorhandenem Kombinationsspiel der Schalker wurde ihm angelastet. Zu unrecht, wie ich finde, ist mir doch gestern klar geworden, was Kuranyi auf dem Fußballplatz eigentlich darstellt. Nichts weniger als eine neue Position wird nämlich durch ihn definiert. Kuranyi ist nämlich kein Stürmer, ja nicht einmal ein Fußballer im eigentlichen Sinne. Kevin verkörpert die Position des FREILAUFERs.
Der Freilaufer wird eigentlich nur dort eingesetzt, wo Fußball-Ästheten einen Stürmer vermuten. Er nimmt nicht kombinatorisch am Spiel teil, sondern ist einzig dazu da, richtig zu stehen und den Fuß oder den Kopf in einen angeflogenen Ball zu halten, damit dieser ins Tor fällt. Er rennt viel, um gegenerische Abwehrspieler abzuschütteln oder listig zu foppen. Der Freiläufer ist also immer der letzte Ballkontakt bevor der Ballbesitz wechselt. Entweder durch Anstoss von der Mittellinie – weil Tor – durch Abstoß, oder durch Eroberung des Balles durch die Abwehr.
Leidende Fans des Heimatvereins fragen sich gerne, wie der Freilauferes schafft, trotz jahrelanger Teilnahme am Training, jegliches Erlernen von technischen Fähigkeiten zu vermeiden. Das ist nicht immer nachvollziehbar, aber kommt durchaus vor. Man kann das mit der sympathischen Rockband “Tocotronic” vergleichen. Trotz vieler Konzerte, Plattenaufnahmen und allem Schnickschnack, ist des Herrn von Lowtzows Stimme bei Konzerten immer nach 3 Liedern weg und die Gitarren klingen live als hätte man tote Schweinehälften an die Box genagelt. So oder ähnlich könnte man auch Kuranyis Fähigkeiten zur Ballannahme beschreiben.
Man darf aber den Stab nicht über dem Freilaufer brechen. Genau wie sich aus Tocotronics schrammeligem Instrumentarium die eine oder andere wichtige Zeile zur Lage der Nation schält, schießt Kuranyi das ein oder andere wichtige Tor. Sie sind somit wichtig fürs Gesamtgefüge. Zugegeben, wenn nach Tocotronic auf dem Melt-Festival eine echte Rockband wie “Black Rebel Motorcycle Club” spielt, sehen die Hamburger alt aus. So geht es Kuranyi im Vergleich mit echten Fußballern. Aber man kann auch mit Dilletantismus die Seele berühren und als simpler Freilaufer mehr Tore schießen als eine ganze Armada portugiesischer Dribbelstürmer. Da laut unbestätigten Gerüchte zufolge im Fußball das Ergebnis mehr als alles andere zählt, ist ein Freilaufer oft eine gute Wahl bei der Mannschaftsaufstellung.
In Deutschland hat der Freilaufer eine große Tradition. Typische Vertreter sind eben erwähnter Kuranyi oder Mike Hanke. Beide immerhin im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft. Durch den Einfall behaarter osteuropäischer Dribbelkünstler in die Bundesliga hat der Freiläufer es zunehmend schwer. Wie Salz auf der Wunde klingen dann Aussagen wie die des Cottbuser Trainers, dass er sich die Bundesliga technisch stärker vorgestellt hätte.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass auch der Freilaufer Kevin Kuranyi gestern nicht das Weiterkommen der Schalker verhindert hat und mit seinem 1:0 im Hinspiel, dem vom Fachpublikum viel mehr verehrten Torwächter Neuer überhaupt erst ermöglichte, zum Helden zu werden. Man darf halt nur nicht den Fehler machen, ihn mit einem Fußballer zu vergleichen.
Mann, Mann, Mann, war das schlecht. Schalke 04 und Fritz von Thurn und Taxis im Kampf um die Frage: Wer übt seinen Beruf schlechter aus? Der Herr Kommentator zeigte sich stets bemüht, den Spielverlauf so unsachlich wie möglich, nämlich mit dem Verweis auf höhere Mächte zu erklären. So faselte er von etwas Gespenstischem (dem Elfmeterschießen) und von einer Wendung, die einem Mysterium gleichkomme. Doch das eigentlich Mysteriöse ist doch, dass sogenannte Sportjounalisten wie Herr von Thurn und Taxis Woche für Woche einem Millionenpublikum vorführen, wie schlecht sie ihren Beruf beherrschen und trotzdem nicht an dessen Ausübung gehindert werden. Marcel Reif hat doch schon einige Male gezeigt, dass das gar nicht so schwer ist, bei aller Begeisterung für den Sport eine gewisse journalistische Distanz und Sachlichkeit zu bewahren.
Ja, und Schalke hat gegen Porto eindrucksvoll bewiesen, wie man mit einer Leistung auf unterem Zweitliganiveau ins Viertelfinale der Championsleague einziehen kann. Man ist jetzt besser als Real und Milan. Und dieser Eindruck wird wahrscheinlich die erbärmlichen technischen Fähigkeiten der Schalker Spieler überdecken. Sie haben sich ja immer wieder den Ball erkämpft, doch mit jedem neuen Ballbesitz setzte der Teufelskreis ein: Balleroberung-ungenauer Pass-schlechte Ballannahme-noch ungenauerer Pass-noch schlechtere Ballannahme…BALLVERLUST. Aber, um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Schalke hatte einen großartigen Neuer im Tor und ist eine Runde weiter. Deshalb hat der Fritz den Kampf um die schlechtere Berufausübung gewonnen.
Spucken als Tätlichkeit? Aber vielleicht tut bei einem Zwei-Meter-Riesen wie Koller auch die Spucke weh, wenn sie “zielgerichtet” angeflatscht kommt. Demnächst in ihrem B-Movie-Kino: “Der Angriff der Koller-Rotze”