Die Folgen des Bosman Urteils

“Zwischen 1969 und 1980 hatten sich die Spielergehälter beim FC Bayern München verdreifacht (vgl. Fischer 1984, S. 64). Nur ein Jahr nach dem Bosman-Urteil konnten die Spieler bereits das Doppelte oder gar Dreifache ihres bisherigen Salärs einstreichen, was häufig mehrere Millionen Mark netto im Jahr ausmachte”

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34 * 500.000 ist 17 Millionen pro Jahr Gehalt. Ihr habt doch ne Meise. Jetzt muss ich mir also noch was einfallen lassen, dass die Manager beim Verhandeln von Spielergehältern vor sich selbst schützt.


Die UNICEF schreitet ein

Ich dachte ja, dass die Aussicht auf hohe Gehälter manchen davon abhält blindet alles zu kaufen, was nicht bei drei aufm Baum ist. Und das man den Weggang eines Kickers verschmerzen kann. Da dem nicht so ist, gilt ab jetzt eine Sklavenhandel Schutzklausel. Nach einem Transfer kann ein Männeken für die nächsten zwei Wochen nicht mehr käuflich erworben werden. [oder besser: die sofortkaufklausel fällt dann weg. bieten kann man trotzdem] Der gute Nigel de Jong ist ja heute auf der A2 mehrmals mit dem Umzugswagon gewendet.

Nur so als Tip. Rechnet doch das Gehalt Euer Spieler einmal mal 34. Und fragt Euch, ob Ihr wirklich 3,57 Millionen pro Jahr (105.000 pro Spieltag) für den Herrn Fahti, etc. ausgeben wollt. Schulden machen lohnt sich nie.


Verträge und andere Änderungen

Es sind jetzt einige weit reichende Änderungen online. Ich versuche das hier mal zu beschreiben. Fragen alle her. Wenn was nicht klappt, bitte Bescheid sagen. Ich hoffe mal es gibt keine größeren Katastrophen und meine Logiken bestehen den Praxistest. Genaueres nach dem Klick:

[UPDATE] Ihr habt jetzt Eure Ãœbersicht über Kadergröße und Gehalt. Wegkaufen geht jetzt auch aus der Suche.

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UMBAU

Ich baue die nächsten Tage mal ein bißchen um. Nicht wundern. Fragen zu mir. Dieser Eintrag zerstört sich selbst, wenn alles fertig ist.


Ehrlicher Rock am Helmholtz.

Hab’s immer gewusst: Rainer und Rainer waren und sind echte Rock’n’Roller. Neulich beim Hoffest des Helmholtz-Günnasiums traten sie wieder den Beweis an und spielten “Stairway to Heaven” rückwärts und coverten “TonSteineScherben”. Klug & Schäfi in Bestform …

Der “Rolling Stone” hat noch ein paar Erinnerungsfotos gemacht, das Interview mit den beiden musste aber aufgrund des offensichtlich fortgeschrittenen Alkoholkonsums vorzeitig abgebrochen werden.


Rückrunde beginnt gleich

“Wir haben Potenzial, haben sehr gute Spieler. Wenn alle an Bord sind, haben wir eine sehr gute Mannschaft. Wir müssen einfach dran glauben, dass wir Spiele gewinnen können.”

“Ich werde mein Bestes dafür geben, dass wir nicht die erste Mannschaft sind, die mit dem HSV absteigt. Das will sicherlich keiner bei uns. Das würde Narben hinterlassen, die bei keinem so schnell verheilen, nicht nur bei unseren Fans, sondern auch bei uns Spielern. Denn in erster Linie sind WIR dafür verantwortlich.”

Es spricht Bastian Reinhard vom HaEsVau. Klingt irgendwie nicht so optimistisch. “Wenn alle …”, “müssen daran glauben …”, “Bestes geben”. Ein bißchen “will schon, weiß aber nicht wie”. In der Ferne höre ich schon die “… so lange es rechnerisch noch möglich ist … ” Sprüche. Ich will alles geben, wir müssen daran glauben. Die Grasnarbenabstiegskampfgestählten Cottbuser, etc. müssen doch nur mal kurz pusten und die sensiblen Hamburgerchen kippen vor Angst und Selbstzweifel um. Und verwechseln wieder Einsatz mit 8 Meter 50 Grätschen, die nix bringen außer roten Karten. Ich bin ja anfällig für Tradition, würde mir wünschen die Hamburger bleiben in Liga 1 (außerdem haben die sonst mit der Namensherleitung für ihr Maskottchen “Dino” ein Problem) und hab auch drei andere Wunschabsteiger, aber wieso ist das eigentlich so schwer, als Mannschaft, die letztes Jahr zweimal Bayern geschlagen hat, jetzt mal rauszugehen und zu sagen “Tja, scheiße gelaufen letzte halbe Jahr, in der Rückrunde pusten wir Euch alle weg…”

easports.bmpBereut Electronic Arts eigentlich schon das Titel-Modell für Fußball Manager 07?


Der brasilianische Preuße

Dedé wird der “brasilianische Preuße” genannt. Kein Südamerikaner spielte je länger in Deutschland als er. In Interview redet der 28-Jährige über seine Vorbilder im brasilianischen Nationalteam und wie er seine Spielweise bei Borussia Dortmund verändert hat.

Der brasilianische Preuße. Aha, Sportjournalisten behelfen sich ja häufiger mit stumpfsinnigen Floskeln aus dem Bereich der nationalen Stereotypen. Skandinavier sprechen nie, Südeuropäer sind verspielt und heißblütig, Deutsche fleißig. Das gehört zum Grundwortschatz eines jeden mittelmäßigen Sportreporters mit Air Berlin Werbevertrag. Gerne wird diese Einschätzung mit Fakten untermauert. Dédé spielt seit Sommer 1998 in Dortmund, also jetzt so achteinhalb Jahre. Ist Giovanne Elber, der von Sommer 1994 bis Sommer 2004 ununterbrochen und später noch mal ein bißchen in Deutschland weilte, eigentlich deswegen auch ein preußischer Brasilianer oder zählt seine Zeit in Bayern nicht. Für diese Meisterleistung des Journalismus (tolle Einleitung und 5 Fragen) brauchte die (der, das?) RUND immerhin zwei Männeken und verkauft das als Online-Special. Super, das Internet.


Verletzt.

Die genaue Diagnose nach Schlusspfiff lautete: Bruch des fünften Knochens im rechten Mittelfuß. Bitter für van Persie, der vor kurzem erst eine Knöchelblessur erlitten hatte.

Passiert halt mal in der harten und rauen englischen Liga, wenn Onkel Wayne in der gegnerischen Mannschaft spielt. Fußball ist kein Hallenhalma und so. Aber Herr van Persie: Beim Jubeln?! Ist schon dumm gelaufen irgendwie. Wär ich Arsene Wenger würde ich dem eine knallen für so viel Blödheit. Tanzen sollen die Backstreat Boys und nicht staksige Fußballtypen. Wie wäre es demnächst mit der guten alten Pfälzer Säge beim Torerfolg, die ist nicht so gefähtlich.


Stadion und so

Mit Fußballtradition ist das ja so eine Sache. Schon hübsch und nostalgisch angehaucht, aber einen Miro Klose bezahlt man damit nicht das Gehalt. Die Vermarktung in seinem Lauf hält weder … Naja so ähnlich. Wenn dann wieder ein Stadion in Schüco Arena umbenannt oder ein “Schmuckkästchen” neu errichtet wird, heulen die Traditionalisten und allen anderen ist es eher egal.

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Das wollen wir doch mal sehen.

“Am Dienstag wird der Brasilianer mit seiner Familie in Wolfsburg zurückerwartet und zunächst eine Wohnung beziehen. Der endgültige Wohnsitz wird im Umkreis von 35 Kilometern liegen. “

Wenn Marcelinho verspricht, dass er die Strecke innerhalb einer halben Stunde mit Auto zurückliegt, ist das wahrscheinlich verhandelbar. Also kommt ein hübsches Domizil im Grunewald mit Anbindung an die Schöneberger Nightlife Szene auch in Frage. Insofern gilt ab sofort eine Reisewarnung für Kraftfahrzeugfahrer auf der A2 Berlin-Wolfsburg. Die linke Spur ist großzügig und im eigenen Interesse freizulassen. Â


Ach mann, Basti

Jetzt doch keine Karriere als Mehmet Scholl? Schon schade irgendwie.


Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk

Kicker Online schreibt am 13.1.07: “Für die Top-Leistung in der Nacht zum Samstag sorgte aber Seattles Ray Allen, der beim überraschenden 122:114-Erfolg nach Verlängerung gegen Utah Jazz 54 Punkte für sein Team erzielte. Für die Mannschaft des deutschen Assistenztrainers Dirk Schrempf war es der erste Sieg im Jahr 2007.” Dirk in aller Munde. Wenn Dirkules und seine Equipe so weitermachen wie bisher, wird auch Detlef nichts gegen den ersten deutschen NBA Titelträger ungleich er selbst einzuwenden haben.


Schön ruhig ist es hier in der Provinz.

Man lese das und wundere sich. In Potsdam darf jetzt nur noch per stille Post gejubelt werden. Babelsberg hat ja schon etwas gemütliches. Ich fands da selber ja ganz schön, als ich da gewohnt hab. Aber man, die 2*2 Stunden pro Woche, die da Lärm ist… Da haben wir ja noch Glück gehabt, dass der ordentliche Nachbar nicht beim Zound Zero Konzert mit der Laubsäge das Stromkabel gekappt hat.


Keiner ist sicher.

Kaum ist Conschti wieder zurück in Spanien, geht’s hoch her. Robinho war scheinbar mit ihm im Madrider Nachtleben unterwegs. Das hat er nun davon. Wer so klein und dünn ist, verträgt halt nicht so viel. Ich wette, der Anstifter stand feixend im Bernabeu, spekuliert auf den Vertrag des Herrn Róbson De Souza und denkt sich, “so zwei oder drei cocktails, das merkt der capello bei mir nie.” Wir werden das beobachten.Â

[UPDATE 11.1.] Und jetzt auch noch der Transfer von Beckham nach Los Angeles. Das wird immer verdächtiger.


Frankie Rost und Co

Der neue HSV Hoffnungsträger nachm Transfer:

“Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Der HSV hat eine Mannschaft mit großem Potential”, so Rost

“Frank wird uns mit seiner großen Erfahrung weiterhelfen und der gesamten Mannschaft Stabilität geben”, freute sich Beiersdorfer

“Frank Rost werden Eigenschaften nachgesagt, die im Abstiegskampf nötig sind”, hatte Klubboss Bernd Hoffmann schon Mitte Dezember die Dringlichkeit der Personalie Rost betont.

Mal schauen, wie sich die Wumpe so beim HSV macht. Allerdings entzieht sich meiner Kenntnis, wo der Rost mal Abstiegskampf gespielt hat. Hoffentlich ist er nicht wieder beleidigt, wenn er mal als letztes gewählt wird.


Polocharity – besser als Hallenfußball

Es geschah ein Müssgeschück. Deswegen: Am 5. Januar ab 20 Uhr im Proberaum Schopenhauerstr. 26. Getränke gegen Abgabe von VW Ersatzteilen, Mechanikerstunden oder freiwilligen Geldbetrag. Zound Zero Live in voller Besetzung. Danach Tanzmusik von A-Beat, LX-Seal und djbernt. Um Anmeldung wird gebeten. Wir würden uns freuen, wenn Ihr ein Herz für Polotüren zeigt.

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Eine neue Rubrik: Ich hatte da mal gesagt.

In der Winterzeit gibts viele Interviews mit den Himmelsstürmern oder Losern der Hinrunde. Ich lese mir das interessiert durch und werde mal mit meiner unschlagbaren Doppelpass-Journalismus-Kompetenz in der Rückrunde nachforschen, was aus den vollmundigen Ankündigungen wird.

s_4977_2006_1.jpgHeute: Alexander Frei (Borussia Dortmund)Â im Kicker

Er sagt sinngemäß, dass im neuen Jahr alles besser wird. Dass er Anlaufzeit braucht und im neuen Jahr alles besser wird. Er erwähnt außerdem, dass eventuell, wenn die jungen Spieler ihr Potential abrufen, im neuen Jahr alles besser wird.

Frei: Querelen sollten nie eine Ausrede sein. Stattdessen sollte sich jeder Spieler selbst überprüfen. Jeder Einzelne hat in den Ferien Zeit, seine eigene Analyse zu machen. Jeder kann sich fragen: Wieviel Prozent von meinem Leistungspotenzial habe ich dem BVB und der Mannschaft gegeben?

kicker: Und diese ehrliche Reflektion führt ernsthaft zu einer Steigerung im neuen Jahr?

Frei: Es ist nicht irgendein Geplapper, sondern ein echtes Anliegen, wenn ich sage: Am Schluss wird abgerechnet. Bis dahin heißt es: “Klappe halten und arbeiten.” Draufhauen kann man später immer noch – oder auch nicht. […]

Frei: Hier herrscht eine riesige Erwartungshaltung, weil viel mehr Leute – Fans, Journalisten – sich mit den Leistungen eines Spielers befassen. Mir billige ich einfach eine gewisse Anlaufzeit zu, zumal ich mich auch erst an eine andere Mentalität gewöhnen musste. […]

Frei: Ich bin überzeugt, dass jeder selbstkritisch und ambitioniert genug ist, um zu sagen: Ich will viel mehr herausholen. […]

kicker: In Schalke verlor der BVB, obwohl acht aktuelle oder ehemalige Nationalspieler im Team standen. Fehlt die Qualität?

Frei: Sicher nicht. Dortmund hat sehr gute Spieler, junge Spieler, Spieler mit viel Potenzial. Das muss nur alles noch besser zusammenwachsen.

Schauen wir mal. So gegen Ostern. Alexander sagt ja, zum Schluss darf man draufhauen. (siehe oben)


Hinserie beendet

Herbstmeisterschaft interessiert nun wirklich niemanden. Deswegen keine Würdigung der im Moment Führenden. Nur soviel. Die Spieltage der Rückrunde werden noch dieses Jahr eingegeben. Am 15. Januar gehts mit dem Hauen und Stechen im Uli+Kalle Spiel weiter. Ich schick dann auch nochmal ne Mail. Ansonsten schöne Weihnachten.


Son paar Zahlen.

Die Klubs der Bundesliga nehmen so 358 Millionen jährlich durch Sponsoring ein. Das sind 27% des Etats. Vom Fernsehen kommen 300 Millionen. Durchschnittlich kommen gegen 37.000 Zuschauer pro Spiel. Alle 502 Profffis kassieren insgesamt ca. 423 Millionen. Das macht im Schnitt 850.000 pro Nase. Olli Kahn dürfte aber schon um die 8 Millionen im Jahr erhalten. Wenn man auf transfermarkt.de den gesamten Marktwert durch die Spieler teilt kommt man auf 2.350.000 Euro Marktwert pro Spieler, der Miro ist aber 30 Millionen wert. Borussia Dortmund verdient pro Jahr 11,7 Millionen durch Merchandising. Und den Geschäftsbericht kann man sich da Aktiengesellschaft im Internet runterladen. Alles knallhart ohne Quellenangaben recherchiert. Und was interessiert Euch das.

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Das werdet Ihr schon sehen.


Konstruierte Medienrealität

Uns Jürgen äußert sich mit Schlappen am Strand aus Kalifornien für die ZEIT. Spricht so über sich und Gott und die Welt. Sagt, dass er Kicker, Stern und Spiegel abonniert hat.

Kicker und Spiegel müssen das natürlich erwähnen. Da das aber als einzelne Meldung nicht ausreicht, muss da noch was rumgebaut werden. Und zwar so.

spiegel.jpg Spiegel

kicker.jpg Kicker

Was fällt uns auf. Der Kicker sagt, eine Rückkehr als Bundesjürgen wäre möglich. Der Spiegel sagt, Klinsi will zu den Bayern. Ähm. Nun erscheint dieses Interview in der ZEIT online erst am Donnerstag, ich weiß also nicht, was Jürgen Klinsmann wirklich erzählt hat. Kicker und Spiegel wissen das bestimmt jetzt schon. Und aus diesen Zusammenfassungen lässt sich folgendes ablesen. Jürgen Klinsmann spricht respektvoll von Hoeneß und Beckenbauer (ja genau, die vom FC Bayern).

“Die, auf die es ankommt, nehmen Sie als Beispiel Franz Beckenbauer oder auch Uli Hoeneß, sind auch unabhängige Menschen, die müssen sich nicht entschuldigen, um mir Respekt zu bekunden. Dass ich, vom Ergebnis her gesehen, in vielen Fragen Recht behalten habe, spielt auch keine Rolle. Es hätte auch anders kommen können, dann wäre ich gefeuert worden. Dieses Bewusstsein meinerseits reicht aus, um ihnen zu signalisieren, dass es durchaus eine gemeinsame Basis, sogar eine gemeinsame Zukunft geben kann, irgendwo, irgendwann. Vielleicht.”

In massiv schlechter Laune angesicht dieses Kampagnenjournalismus unterstelle ich jetzt mal nicht Schlampigkeit sondern Boshaftigkeit und Hinterfotzigkeit. Ich kann mir gut vorstellen, wie sich die angeblichen Flaggschiffe des Qualitätsjournalismus dann in einem Jahr sich selbst zitieren (“wie der kicker/spiegel schon damals exklusiv meldete, tritt Klinsmann einen neuen Job an”) Ach nee. Das ist konstruierte Medienrealität, aus einem Statement “man weiß ja nie, was die Zukunft bringt” wird eine Rattenfängerhafte Schlagzeige. Oder einfach nur ganz schlechter Journalismus.
Allerdings ist Klinsmann ja durchaus in der Lage, das zu erkennen und zu steuern. Trotzdem müsste man denen die Presseausweise wegnehmen und verbrennen und in den Kantinen der Verlagshäuser in Hamburg und Nürnberg den Gästetarif zahlen lassen. Pfui-