Olympiatagebuch #Tag1213

Olympische Erwartungen an Sportberichterstatter (im Besonderen an Moderatoren) im Fernsehen.

1. Du sollst den Sport lieben (und nicht Dich selbst)
2. Du sollst Dich für alle Sportarten interessieren (und nicht nur für Deine Lieblingssportart oder Dich selbst)
3. Du darfst Dich gerne freuen, dass Du diesen Job hast, solltest das aber nur im Privaten zeigen und nicht auf dem Sender

Ich kann dieses selbstherrliche Geseiere von den routinierten Nasen schwer ertragen, mit dem teilweise den “unbekannten” Sportarten entgegengetreten wird – immer auf der Suche nach einer bemüht jugendlichen Überleitung oder einem schnellen Witz. Ich verzeihe gerne inhaltliche Fehler oder falsche Kommentierungen – nicht jeder muss sich in jeder Sportart auskennen – wenn ich merke, dass die Berichterstatter sich für das Objekt der Berichterstattung interessieren, für die Geschichten, die da am Rande rumliegen, für das Thema. (Das ist übrigens bei politischer Berichterstattung in Deutschland nicht anders) Und wenn man dieses Interesse nicht hat, dann soll man es lassen. (Ich habe am Dienstag Eisschnelllaufen gesehen. Da fand ich sogar WD Poschmann gut, weil er dieses Interesse hatte. Im Gegensatz zu einigen von ihm kommentierten Fußballspielen) Das ganze ist keine Aufforderung zur Fanberichterstattung, mitnichten. Aber wenn man sich für etwas wirklich interessiert, findet man auch den Grat zwischen Lobhudelei, Fanbrille, Medaillenzählerei und Kritik deutlich besser. Ansonsten: Eishockey, Langlauf-Teamsprint, Riesenslalom, Eisschnelllauf, Snowboard-Bordercross. Schön, ganz egal, wer gewann. Und dass Teemu Selänne noch spielt, lässt mich immer wehmütig an die Anfänge des Internets (und die Recherchen nach NHL-Statistiken) und NHL 94 denken. Das hat schon was.


Olympiatagebuch #Tag91011

Wochenende und Montag. Überblick verloren. Immer mal auf diversen Geräten nachgeschaut. Was bleibt in Erinnerung? Stand heute: Das Eishockeyspiel zwischen den USA und Russland. (Tolles Penaltyschießen), die Bilder vom Snowboard-Boardercross. (Heißt das überhaupt so?) Das Teamgold der Skispringer. (Trotz Tom Bartels. Dafür mag ich Mathias Opdenhövel als Moderator und Mitfiebernden auf Twitter.) Hälfte geschafft. Scheint warm da zu sein. Fazit ist solala. Ich habe schon schöne Dinge gesehen. Und auch schon einiges, was nicht so wirklich prickelnd war. Es fehlt so ein wenig ein “roter Faden”, der mich durch die Spiele führt. Sei es ein außergewöhnlicher Anchorman im Fernsehen, eine besonders tolle Webseite oder ein unglaublicher Sportler/in. Das ist halt der Nachteil an den ganzen Streams und den vielen Möglichkeiten. (Mein Idealszenario ist so etwas wie allesaussersport.de mit einem Liveblog des Hausherrn, den Kommentaren und inklusive eingebetteter Streams, Highlightvideos, Twitterstreams und Absurditäten. Aber so etwas (also zumindest die Videos) ist ja leider nicht erlaubt.)


Olympiatagebuch #Tag8

Nicht viel gesehen heute. Bisschen Biathlon, bisschen Eishockey. Aber was schönes im Internet gefunden. Die Erklärstücke der NYTimes. Großartige Internetkunst: Riesenslalom, Slopestyle, Halfpipe, Shorttrack, Skispringen und Rodeln.


Olympiatagebuch #Tag6

Nordische Kombination: schick. Rodeln: wie immer. (Ich hätte da einen Vorschlag. An sich ist Schlittenfahren ja eine nette Sache. In meinem Kopf spuken auch immer noch Bilder von längst vergangenen Spielen herum, wo Menschen in abenteuerlichen Gefährten wilde Pisten herunterkachelten. Back to the Roots wäre doch auch hier eine schöne Idee. Diese Slopestylepiste vielleicht? Oder die Hexentreppe Potsdam? Oder ein schicker Lauf mit 4 Schlitten gleichzeitig? Das ist dann nicht ganz so schnell wie auf den Kunsteisbahnen, hätte aber deutlich mehr Athmosphäre. Und die Sportler könnten schickere Trikots anziehen.) Ansonsten sah das Damen-Eishockey-Spiel zwischen Kanada und den USA sehr gut aus und dass die Wettbewerbe der Herren beginnen, ist auch nicht schlecht.


Olympiatagebuch #Tag5

Bei zwei Entscheidungen richtiggehend mitgefiebert. Snowboard-Halfpipe – das Special der NZZ über den Sieger kennt jeder, oder? – und Skispringen der Damen. Skispringen der Damen? What? Und dann auch noch mit Tom Bartels. Vielleicht, weil – wie im Olympia-Daily von Sportradio 360 auf den Punkt gebracht – es tatsächlich nach Sport und nach sportlichem Wettbewerb aussah. Und ein bisschen spannend war. Trotzdem wird mich das die nächsten 4 Jahre nicht mehr interessieren, aber dabei geht es doch bei Olympia, oder? Außerdem ein bisschen nachträglich Eiskunstlaufen angeschaut. Weil die Russen da gut sind und die Athmosphäre in der Halle interessant. Hat auch Spaß gemacht. (Zumindest mehr als das abendliche Gebolze zwischen Frankfurt und Dortmund im SuperduperDFBPokal. Football kills the Olympic-Star(s). Schade eigentlich)


Olympiatagebuch #Tag4

Ja, umwelttechnisch ist das eine Katastrophe. Da neue Skigebiete in den kaukasischen Berg zu bolzen. Vielleicht bin ich ja geblendet von den durchweg gut gemachten Fernsehbildern. Ich sah da aber auch Schnee abseits der Abfahrtspiste und ebenso bei den Nordischen Wettbewerben. Im Gegensatz zu Oberhof (Biathlon-Weltcup) dieses Jahr. Es ist also genau der selbe Wahnsinn, der jedes Jahr in den Alpen oder in deutschen Mittelgebirgen zur Belustigung des Fernsehvolkes veranstaltet wird. Maria Höfl-Riesch(l) gewann also eine unökologische Goldmedaille, was sie sicherlich freute, aber nicht so sehr, wie Frau Mancuso ihre Bronzemedaille. Vielleicht war diese ökologischer? Ich habe heute erst den Hintergrund der weinenden Norwegerinnen vom Samstag verstanden. Ich hätte das gerne vom Kommentator bei der Übertragung eingeordnet bekommen. Ich bin jetzt noch ein wenig berührter. Das ganze illustriert sehr viel. Sport hat Platz für Emotionen und große Gesten. Und im – teilweise verständlichen – Regulierungswahn auch Platz für ganz viel Dummheit und fehlende Menschlichkeit. In einem komplett schiefen Bild benimmt sich das IOC wie das Ordnungsamt Potsdam, was mir – rein nach den Regeln völlig korrekt – um 8:31 Uhr ein Parkticket gibt, weil ich das Auto gestern abend auf den gebührenpflichtigen Parkplätzen abstellte, weil die Anwohnerparkplätze wieder einmal von den Gästen des Nikolaisaals belegt waren. Sonntags kommt aber keiner kontrollieren geschweige denn Abschleppen. Ich wollte das Auto um 8:51 umparken, war damit aber leider 51 Minuten zu spät und musste bestraft werden. Kurz zusammengefasst: Ordnungsamt uncool. IOC uncool. Ob ich die deutsche Olympiamannschaft uncool finde, weiß ich noch nicht, bisher fällt mir das Sympathisieren mit anderen Athleten deutlich leichter.


Olympiatagebuch #Tag3

Die Herren-Abfahrt um 8 Uhr MEZ war mir zu früh. Und das hat auch nix mit Student oder nicht zu tun, liebes ZDF. Sportradio360 produziert tatsächlich einen Olympia-Podcast. Den kann man gut zum Frühstück hören. Zum Einstieg ein bisschen Slopestyle der Damen. Im Gegensatz zu den Herren nicht so spektakulär, dafür besser nachzuverfolgen. Die Fixierung auf den Rodelwettbewerb geht mir auf die Nerven, ich kann dem Sport weiterhin nichts abgewinnen. Allerdings nicht schlecht, dass F. Loch dafür sorgte, dass das dämliche “Wann ist denn die erste Medaille da”-Gequatsche leiser wird. Thomas Bach als – wie sagt man das, ohne Gefahr zu laufen – knuffiger Oberolympionik an der Bahn ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Skispringen war wie Skispringen halt ist in den letzten 10 Jahren. Großes Getue, dann Wind, dann gewinnt jemand und am nächsten Tag haben wir das alle vergessen. (Krass, Janne Ahonen springt noch. Ist Jens Weißflog eigentlich ausgelastet als Hotelier? Warum springen die eigentlich von 2 Schanzen? Wäre es nicht lustiger, man lässt sie von der kleinen Schanze im Parallelstil hüpfen?)


Olympiatagebuch #Tag2

Samstag dann Sport. Die Slopestyle-Snowboarder haben eine Meise, sind dabei aber schön anzusehen. Was sich Donnerstag andeutete: Der Verzicht auf Werbung auf Athleten und direkt im Bild ist wohltuend. Gerhard Delling wirkt neben der Spur. Den ersten “olympischen Moment” bescherten mir die norwegischen Skidamen, die sich – nach dem Zieleinlauf auf Platz 1, 2 und 4 – weinend in den Armen lagen und die Viertplatzierte trösteten. Da fühle ich mit. Sowieso mag ich es gerne, wie die Norweger abräumen. Die sehen dabei aus, als ob sie die richtige Mischung aus Ernsthaftigkeit und Lockerheit mitbringen. Im besten Sinne “begleitend” war das olympische Treiben des Tages.


Olympiatagebuch #Tag1

Eröffnungsfeier, Tschingderassabum. Putin und Thomas Bachklatschen auf 1 und 3 zu T.A.T.U. Das ist so surreal, kannste Dir nicht ausdenken. Unabhängig davon finde ich Eröffnungsfeiern schön. Da können Regisseure mal ohne Rücksicht auf Geld so richtig Spaß haben. London fand ich schöner und cooler, aber Sotschi war auch in Ordnung. Könnte auch daran liegen, dass das Begleitrauschen über Twitter und Blogs eine ganze Menge mehr Spaß bereitet als die reine Kommentierung.


Olympiatagebuch #Tag0

Maria Höfl-Riesch trägt also die deutsche Fahne. Zeit noch vor Beginn der Spiele eine Typen im Sport-Diskussion anzufangen? Die Snowboarder kacheln sich im Stream Pisten runter. Das sieht spektakulär und qualitativ hochwertig produziert aus. In besten Momenten ist Wintersport herrlich kontemplativ. Ich hoffe auf ein Olympia-Fast-Daily bei Sportradio360.de. Die Diskussion in der heutigen Big Show war interessant und vielversprechend. Ich schwanke zwischen Vorfreude – ja, eigentlich mag ich Olympia – und “ist irgendwie doof”. Bei den ersten Sendungen ist mir aufgefallen, was ich bei den Übertragungen von Olympia gut finde. Die knüppelhart durchgeprügelte Corporate Identity (keine Klein-Sponsoren, die Einblendungen sind “genormt”, etc.) ist moralisch fragwürdig, auf dem TV-Bildschirm ist das aber entspannend, nicht ständig mit regionaler Raufasertapete oder landestypischen Fleisch- und Wurstwaren auf den Banden oder Trikots belästigt zu werden. Dank der Segnungen des Rundfunkstaatsvertrag darf man die Wettbewerbe immerhin aber doch nur einen Tag sogar noch OnDemand schauen. Und was ich mir am meisten wünsche für die nächsten 2 Wochen ist … Humor. Ladies and Gentlemen, bitte starten Sie die Hypemaschine.


Sportbloggeraward 2013

Vergesst Facebook oder dieses Social-Media-Gedöns. Die wahren Perlen fand man auch 2013 in den Sportblogs. Hier stehen 11 Beiträge zur Wahl zum WeltfußballerBeitrag des Jahres. Wieder einmal eine gute Gelegenheit neue Ecken in diesem Internet zu entdecken. Huschhusch, hin da.


Statistischer Adventskalender #19

Back to Back: Kicker-Sechsen

Rudnevs (3)
Ottl (2)
Nordtveit (2)
A. Wolf (2)
Pejcinovic (2)
M. Berg (2)
C. Metzelder (2)
Molinaro (2)
Huntelaar (2)
Mickaël Silvestre (2)
Arslan (2)
Kacar (2)
Adrian Ramos (2)
Petit (2)
Aogo (2)
Theofanis Gekas (2)
Gibril Sankoh (2)

Der Champ hier ist Artjoms Rudnevs mit drei Sechsen zwischen dem 26. und 28. Spieltag der Saison 2012/13.


Statistischer Adventskalender #18

Back to back: Kicker Einsen

Ribery (3)
Vittek (3)
Mesut Özil (2)
Szabolcs Huszti (2)
Makaay (2)
Kevin Trapp (2)
Halil Altintop (2)
Gomez (2)
Robben (2)
Edin Dzeko (2)

Immerhin zwei Spieler schafften drei Kicker-Einsen in Folge: Ribery erreichte das 2011/12 am 23., 25. und 26. Spieltag (Am 24. Spieltag pausierte er), Robert Vittek gelang das in der Saison 2005/06 zwischen dem 24. und 26. Spieltag.

Acht Spieler konnten zwei Einsen in Folge abstauben.


Statistischer Adventskalender #17

Die meisten Kicker-Dreien in Folge

Oliver Baumann (8)
F. Rost (8)
ter Stegen (7)
Philipp Heerwagen (7)
Simon Pouplin (7)
Enke (7)
R. Schäfer (7)
Zieler (7)
Hain (7)
Mondragon (7)
Reinke (7)

(Als Feldspieler scheinbar unmöglich, den puren Durchschnitt zu verkörpern)


Statistischer Adventskalender #16

Der schlechteste Notenschnitt (mindestens 50 Spiele)

1. Dennis Sörensen (4.40)
2. Hashemian (4.22)
3. Tesche (4.19)
4. Jajalo (4.19)
5. Nando Rafael (4.17)


Statistischer Adventskalender #15

Der beste Notenschnitt (mindestens 50 Spiele)

1. Ribery (2.62)
2. Mario Götze (2.63)
3. Robben (2.71)
4. Bernd Leno (2.73)
5. Enke (2.82)


Statistischer Adventskalender #14

Die meisten Spiele in Folge ohne Kicker-Note 3,5 und schlechter (nur Feldspieler)

1. Hummels (16)
1. Lucio (16)
3. Demichelis (15)
4. Lahm (14)
5. Reus (13)
5. Wörns (13)


Statistischer Adventskalender #13

Die meisten Kicker-Noten 4.5, 5, 5.5 und 6

1. Halil Altintop (83)
2. Lukas Podolski (67)
2. Kevin Kuranyi (67)
4. Ervin Skela (60)
5. Mike Hanke (58)
5. Artur Wichniarek (58)

Einige überraschende Gäste in dieser Liste


Statistischer Adventskalender #12

Die meisten Kicker-Noten 1, 1.5, 2 und 2.5

1. Roman Weidenfeller (110)
2. Franck Ribery (89)
3. Raphael Schäfer (83)
4. Manuel Neuer (77)
5. Tim Wiese (76)
6. Philipp Lahm (75)


Statistischer Adventskalender #11

Kicker Einsen pro Saison

2004/05 – 44
2005/06 – 33
2006/07 – 39
2007/08 – 43
2008/09 – 56
2009/10 – 45
2010/11 – 52
2011/12 – 62
2012/13 – 60
2013/14 – 25

(Es scheint schwieriger, eine 1 zu bekommen, als eine 6)