Die Rangliste des deutschen Fußballs im Internet – Innenverteidiger

Analog zur Rangliste des deutschen Fußballs im Kicker folgt hier die Rangliste im Internet. Soweit vorhanden habe ich voll guter Absichten die privaten und offiziellen Seiten der Profis besucht. Die Orte also, die entweder vom Management als Instrument zur Vermarktung der Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport und Entertainement auf Basis eines markenstrategischen Ansatzes oder als privater Spaß genutzt werden. Oder weil ja jeder sagt, man muss da was machen mit dem Internet, weil Uli Hoeneß zwar Ebay und Amazon nicht braucht, aber auch nicht verhindern kann.

Heute die Innenverteiger

1. Marcelo Bordon (kreisform)

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Aus Funny van Dannens “Junge Christen unterwegs” entsprungen blinkt uns mit Flash der sendungsbewusste InnenverteidigerBordon entgegen. Auch wenn bei Marcelo Cola und nicht Fanta das Lieblingsgetränk ist. Abzug gibt es für das nervtötende Gepiepe beim Überfahren der Menüpunkte. Ansonsten unpersönliches aber solides Handwerk. Warum die Proffis mich immer auffordern in ihr Gästebuch zu schreiben, ist mir unklar. Das liest doch kein Mensch. [Weiterlesen]


Oliver Kahn ist top-motivert

Schließlich wird er jetzt alles dafür tun wollen, dass es Ottmar gemütlich in seinem letzten halben Jahr bei den Bayern hat und der Jürgen nicht ausversehen schon in München landet bevor er seine Karierre beendet hat.

Was mich richtig freut, die Meldung erschien als erstes auf der Bayern Webseite. Und alle eilig herbei telefonierten Sport”journalisten” von Kicker und BILD kriegen den Mund nicht mehr zu. So, meine Herren, sieht professionelle Unternehmenskommunikation aus. Wenn das Schule macht, die Vereine nicht mehr jeden Scheiß abends ausversehen ausplaudern, kann sich auch bald keiner der Profis mehr hinter dem großen Mediendruck verstecken. Das kann man nämlich steuern.

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Und Bassewitz hat es schon 2005 gewusst. Aber JBK guckt ja nicht aufmerksam hin.


Die Rangliste des deutschen Fußballs im Internet – Torwächter

Analog zur Rangliste des deutschen Fußballs im Kicker folgt hier die Rangliste im Internet. Soweit vorhanden habe ich voll guter Absichten die privaten und offiziellen Seiten der Profis besucht. Die Orte also, die entweder vom Management als Instrument zur Vermarktung der Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport und Entertainement auf Basis eines markenstrategischen Ansatzes oder als privater Spaß genutzt werden. Oder weil ja jeder sagt, man muss da was machen mit dem Internet, weil Uli Hoeneß zwar Ebay und Amazon nicht braucht, aber auch nicht verhindern kann. Heute also die Tormänner. In Klammern die verantwortliche Agentur. Nein, liebe Kinder, der Robert, der Tim und der Frank haben das nicht selbst programmiert. Die müssen nämlich den ganzen Tag trainieren.

1. Rene Adler

Der Rene hält sich zurück im Internet. www.reneadler.de und www.rene-adler.de verkünden die Großdaten eines Tischtennisreporters. Auch gibt es scheinbar noch keine ominösen Fanseiten, die den Ruf ruinieren, weil sie ausplaudern, welche Bettwäsche Rene am liebsten benutzt.

2. Robert Enke (kaliber5 SPORTS)

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Ich bezweifle zwar, dass es in Hannover bei Enkes so aussieht, wie auf seiner Webseite. Aber, eine sehr geschmackvolle Flash-Video-Internetpräsenz hat sich der Keeper da zugelegt. So ein bißchen Grand Theft Auto mit Tormännern. Der Herr dribbelt durch verschiedene Bereiche und man kann viel anklicken und Enke ins Pissoir strullen lassen. Ein wunderbarer Spielplatz und da die Profis wahrscheinlich sowieso nicht in der Lage sind, ihre Seite regelmäßig mit Neuigkeiten zu füttern, eine sehr gute Wahl. Ganz weit vorne. [Weiterlesen]


Mal wieder Müller

Das Schalker Management ist mir suspekt. Nach Müllers Aktion mit den Diskogängern, jetzt wieder Aktionismus, den ich nicht verstehe.

Die Vertragsgeschichte muss in einem persönlichen Gespräch sehr bald geklärt werden.

Es geht um Herrn Özil, einen mittelmäßig hoffnungsvollen Mittelfeldaktuer der Schalker. Müller will verlängern und ist ein bißchen angepisst, dass Özil eine angeblich per Handschlag getroffene Einigung angeblich wieder zurückzog. Außerdem erwartet er ein klares Bekenntnis zu Schalke 04.

Jungens, der Tüp hat noch Vertrach bis Juni 2009. Was soll die Hektik? Nebenkriegsschauplätze? Langeweile auf der Geschäftsstelle? Ich kapiere sie nicht, die Schalker.


Innshofen

Nach allgemein bekannter Faktenlage musste das 3. Springen der Vierschanzentournee diese Woche ausfallen. In der schönen Stadt Innsbruck gab es zwar nicht so viele Terroristen wie in Mauretanien dafür aber deutlich zu viel Wind.

Das Springen wird also heute (Samstag) in der schönen Stadt Bischofshofen nachgeholt, in der am Sonntag auch das abschließende 4. Springen stattfindet.

Dieses geschah noch nie, deswegen haben sich die Verantwortlichen auch eine ganz kreative Lösung einfallen lassen. Beim Blick auf Trikots, Schanze, etc. sieht man, dass heute ganz Bischofshofen als Innsbruck angestrichen wurde. Morgen wird das selbe Stadion dann wieder ordnungsgemäß Bischofshofen heißen. Die Sponsoren werden dann wahrscheinlich auch wechseln.

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Prinzipiell sähe ich dieses Modell gerne für die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz. Wenn man das Olympistadion Berlin als “Wankdorf-Stadion Bern” verkleidet, wäre es mir deutlich leichter möglich, auch ein Spiel der EM zu besuchen. Die Allianz-Arena in München hieße “Letzigrund”, der Betzenberg “Wankdorf”. Dann passen auch mehr Menschen rein und JBK hätte nicht so eine weite Anreise.

Wenn man außerdem das Volksparkstadion in Hamburg am 08. sowie am 12. Juni als Wörtherseestadion Klagenfurt und am 16. Juni als “Ernst-Happel-Stadion” Wien präsentiert, blieben Jogi Löw auch die lästigen Reisestrapazen erspart.

Für diesen Sommer kommt diese Ideee vielleicht zu spät, schließlich wurden die Quartiere schon gebucht. Aber trotzdem ist das ein verlockendes Modell für die Austragung zukünftiger sportlicher Großereignisse. So könnten auch Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Amerikanisch-Samoa oder Liechtenstein, die nicht mit herausragender Infrastruktur gesegnet sind, in den Genuss der Austragung einer Fußballweltmeisterschaft kommen.

Tom Bartels müsste dann als Kommentator nur erwähnen, das man sich beim Neubau dieses faszinierenden Stadions an dem Olympiastadion Berlin orientiert hat. Durch die Mieteinnahmen könnte man vielleicht langfristig auch Hertha BSC und die Stadt Berlin sanieren.


indiependent alternative sport rock

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Biathlon, Oberhof, Flutlicht, traumhafte Schneelandschaft, 20.000 Zuschauer und immer mal passende Musik wie die Indiana Jones und Rocky Themes aus dem Hintergrund.

Und Typen mit solchem Style – rein frisurentechnisch – wie diesen Herren Os aus Norwegen wünsche ich mir für die Rückrunde in den deutschen Bundesligastadien.


Ein Irrglaube

Wieso ging ich eigentlich bis zu dem Film über die deutschen Fußballweltmeisterinnen (gerade in der ARD) davon aus, dass weibliche Hochleistungssportlerinnen bzw. Trainerinnen während ihres Turniers oder in der Mannschaftsbesprechung Eloquenteres von sich geben als die männlichen Kollegen.

Jajajaja. “Der Japaner an sich ist klein und wuselig.” “Iiih, Hühnerfüße essen die in China.” Es gibt natürlich Ausnahmen, aber grundsätzlich haben sich die Damen mit diesem Filmchen keinen Gefallen getan. Genausowenig wie die Klinsmannpodolskis mit dem “Sommermärchen”.

Fremdschämen auf Klassenfahrtniveau mit lustigem Akzent.


Der Pfiff des Tages – Neulich auf’m Bolzplatz

Am letzten Sonntag des Jahres 2007, Kleinfeld, 4 +1 Spieler pro Mannschaft. Wir sind die 5 Blauen. Unser Gegner sind die 5 schwarzen Kullern. Ich persönlich hasse das, wenn der Gegner ohne Tormann spielt. Ecke für den Gegner. Ich stehe im Tor, fange den Ball ab und werfe ihn ins gegnerische Tor.

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Man war sich relativ schnell einig, dass das Tor nicht zählt. Meine Frage ist: Warum?

Das einzige, was dagegen spräche, wäre folgende Regel aus dem Jugend-Kleinfeldfußball:

Der Abstoß, der Abschlag aus der Hand oder der Abwurf des Torwartes dürfen die Mittellinie nicht direkt überschreiten. Bei Vergehen gegen diese Bestimmung wird an der Stelle, an der der Ball die Mittellinie überschritten hat, ein indirekter Freistoß für den Gegner verhängt.

Diese Regel fand aber sonst in dem Spiel auch keine Anwendung. Außerdem ist damit wohl ein größeres Kleinfeld gemeint.

Die Fragen an das fachkundige Publikum sind also:

1.) Darf ich als Tormann in diesem Falle ein Tor werfen

2.) Dürfte Manuel Neuer mit seinem kräftigen Armzug auf einem Großfeld ein Tor werfen. (Aus einem Abschlag wäre es ja regelkonform – siehe der dicke kolumbianische Tormann kurz vor der WM 2006 gegen Polen)

und 3.) Gibt es diese lustige Bolzplatzregel – über die ich mich immer aufrege, weil sie nur ins Spiel gebracht wird, wenn die gegnerische Mannschaft sich nicht auf einen Keeper einigen kann, weil alle im Sturm spielen wollen – die besagt, dass man erst ab der Mittellinie aufs Tor schießen darf wirklich, dokumentiert in irgendeinem Regelwerk?

Ich weiß es wirklich nicht, wartet also nicht auf eine Auflösung meinerseits.

Ansonsten, ein schönes Zweitausendacht.


Die Tragik des Erfolges

Lothar Matthäus hat einiges vorzuweisen als Fußballprofi. Diverse Meisterschaften, Spieler des Jahres in fast jedem Bewerb von hier bis Feuerland und – nicht zu vergessen – der Gewinn der Weltmeisterschaft 1990. Dunkel entsinne ich mich an meine staunende Faszination angesichts des Antritts nebst Torerfolg im ersten Gruppenspiel gegen Jugoslawien. Charakterliche Schwächen mögen damals schon vorhanden sein, aber wer hinterfragt die bei Spitzenpolitikern, Top-Managern, Trainern (erinnert sich noch jemand an Hitzfelds Affaire mit einer Brasilianerin?)

Wann kippte das Bild von Matthäus als dominierendem Spieler einer fußballerischen Generation um zu Loddar, dem Kasperkopp? Der Mann hat zahllose Verletzungen eisern weggesteckt und bis ins hohe Alter professionell Leistungssport betrieben. Was hat er falsch gemacht? Auch anderer Männer Ehen scheitern aufgrund der Tochter des behandelnden Arztes.

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(Quelle: Wikipedia)

Punkt 1: Matthäus hat den Zeitpunkt des Karriereendes – nunja – unglücklich gewählt. Ohne “I hope we have a little bit lucky” in NYC schon einmal eine Tonne weniger Hohn. Ein Abschied am 34. Spieltag der Bundesliga wie bei Mehmet Scholl im ausverkauften Münchner Olympiastadion wäre möglich gewesen. Und eine bessere Ausgangslage für die Zeit nach dem aktivem Fußballerdasein.

Punkt 2: Matthäus bewies ein unvergleiches Geschick für Fettnäpfchen aller Art. Ähnliches gilt aber auch für Kaiser Franz, der trotzdem eine Lichtgestalt ist und nicht wie Lothar auf Engagements in Brasilien oder Salzburg angewiesen ist.

Warum ist also der Kaiser die Lichtgestalt und Matthäus die arme Wurst. Beckenbauer war aufgrund einer glücklichen Fügung zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte einen Matthäus im Team, der ihm die Karriere nach der Karriere ermöglichte. Ohne Lothar keine Lichtgestalt.

Matthäus wird vom eigenen Erfolg als Spieler aufgefressen. Er kann nicht wie Jürgen Klopp quasi unbemerkt den Übergang vom Aktivem zum Trainer bewerkstelligen und alle zwei Jahre guckt mal einer vorbei wie es so läuft.

Und. Lothar glaubt allen Ernstes, dass die Befähigung zum Kicken des Balles in eine gewünschte Richtung irgendetwas mit der Qualifikation zum Trainieren und Leiten eines Teams zu tun hat. Übrigens ein falsche Grundannahme bei sehr vielen Arbeitsplätzen im modernen Profifußball. Aber das ist ein anderes Thema.

Weiterhin glaubt er scheinbar immer noch, es ist der Juli 1990 und sein An- und Auftritt lässt alle so staunend zurück wie mich damals am Fernseher und die jugoslawischen Abwehrspieler. Er zieht deswegen ruhelos von Provinzklub zu zweitklassigen Nationalmannschaften, plaudert jedes Gespräch über neue Jobs aus und wundert sich, dass ausnahmsweise von fast allen erkannt wurde, dass in seinem Fall der Gewinn des Titels “Weltfußballer des Jahres” höchstens ein finanzielles Engagement der örtlichen Fleischerei als Co-Sponsor, nicht aber sportlichen Erfolg garantiert.

Und dass Matthäus sich auch die nächsten 10 Jahre noch darüber wundern wird, dass er als Trainer, Teamchef, whatever nicht mehr an Erfolge und Adrenalinlevel des Sommers in Italien anknüpfen wird, ist wirklich tragisch.


Ein herrlicher Anachronismus

16 * drei Vertreter der qualifizierten Vereine des Champions League Achtelfinales reisen an einen Ort, setzen sich eine Viertelstunde in einen Raum und schreiben bemüht, aber mit edlem Füllfederhalter das auf einen weißen Zettel, was zeitgleich auf 87.354 Internetseiten und Agenturmeldungen erscheint. Und das mitten im Weihnachtsstress.

Scheiß Zeitmanagement. Scheiß Klimabilanz.


Der Betze rotiert.

Erst wirft einer hin, weil ein Zweiter kommt. Der kam, machte dann den Job von dem, der ging. Jetzt wirft der, der kam hin, weil ein Dritter bleibt.

Aaaaaaaaber: 54 gabs ganz tolle Weltmeister aus Kaiserlautern.


Kann man nix machen.

Name und Domain des nationalen Fußballverbandes könnten im Falle einer Doping-Affäre im Fußball Anlass zu hämischen Wortspielen Richtung Ottos Griechen geben.

Und Theo Zwanziger kann nur hoffen, dass nicht bald ein ominöses Medikament namens dfb in Radsportlerkreisen kursiert und Leichtgewichte die Berge hochträgt.


Die Zound Zero Weihnachtsfeier

LX Seal und A-Beat tanzen Reise nach Jerusalem um Olli Kahns Kulturbeutel. zzzzzz.jpg

Wer teilnehmen möchte, weil wir uns ja lange nicht gesehen haben und so, aber logistisch überfordert ist, teile dies per Mail mit. Die Anschrift des P1 für diese Nacht geht Euch zu, wenn Türsteher Frohnk nichts dagegen hat. Kommet nach Potsdam.


Back in the days when I was a teenager – Marathon und Sportabi

In Vorfreude auf die neue Zound Zero Single “Back in the days” gab es an dieser Stelle Erklärungen, warum ich nicht mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen muss, wenn ich eine Weihnachtsfeier zu früh verlasse oder bis halb 5 in einer Disko rumhänge. Teil 1, Teil 2 und Teil 3 beschrieben mein Weg über Badminton, Fußball zu Basketball.

Stolz wie Uli Hoeness bei der Vertragsunterzeichnung von Frohnk präsentiere ich jetzt hier “Back in the days – Wie früher Pt. II” und während Ihr Euch das Lied anhört, könnt Ihr Euch den letzten Teil der Serie zu Gemüte führen.

[audio:http://zoundzero.parkdrei.de/audio/Zound Zero – Back in the days.mp3]

(Download)

In der Sekundarstufe Zwo interessierte ich mich aus unerfindlichen Gründen nicht wirklich für Sex, Drugs & Rock’n’Roll. Ich konnte zwar alle Nirvana Platten auswendig, lebte aber sehr gesund, trieb sehr viel Sport und mich wenig in Etablissements der Popkultur rum. Basketball, Fußball und im Sommer Radtouren durch unberührte finnische Wälder. Im Überschwang beschloss ich in einer langweiligen Französischstunde Ende der 12. Klasse mit Alex, dass jetzt mal Zeit für einen Marathon wäre. Absurderweise schreckte es mich auch nicht ab, dass nach und nach alle anderen Interessenten absprangen. Durch die 2000 Kilometer mit dem Fahrrad fühlt ich mich fit, ich las Waldemar Cierpinskis “Meilenweit bis Marathon” und ignorierte alle, auch dort geäußerten, guten Ratschläge. Und nachdem die 80 Mark Anmeldegebühr für den Berlin-Marathon Ende September bezahlt waren, gab es sowieso kein zurück mehr.

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Trainiert habe ich circa 2 Monate ernsthaft, wobei in meinem Trainingsbuch auch das obligatorische Fußball und Basketballspielen als vollwertige Einheit abgerechnet wurde. In Spitzenzeiten bin ich aber zweimal pro Woche 20 bis 25 Kilometer gerannt, schön im Sommer und zum Schluss immer den Ruinenberg im Sprint hoch. Den einzigen Rat von Waldemar, den ich befolgte, war der, ungefähr einen Monat vor dem eigentlichen Wettkampf mit dem Rennen aufzuhören. Im September hab ich dann also nur noch Basketball und Fußball gespielt. Mental habe ich mich aber weiter gut vorbereitet und fleißig Hochrechnungen und Marschtabellen im Kopf hin und her jongliert.

Irgendwann stand ich dann also wie ein Schneider, aber mit toller Nummer, in der letzten Gruppe auf der Straße des 17. Juni und joggte so bestimmt eine Stunde nach Abel Anton über die Startlinie. Ich verfolgte etwas befremdet wie die Läufer um mich rum die Arme hochrissen und jubelten als sie durchs Brandenburg Tor flitzten. Ich starrte auf meine Uhr und gab mir Mühe nicht schneller, als die von mir Pi mal Daumen festgelegten 5 Minuten pro Kilometer zu rennen. Mein Ziel war eine Zeit zwischen dreieinhalb und vier Stunden. Die ersten 1,5 Stunden waren locker, ich nahm regelmäßig alle 5 Kilometer den Streckenimbiss zu mir und freute mich des Lebens. Irritierend war einzig, dass soviel Verkehr war. Damals waren auch schon so 18.000 Leute unterwegs, wenn man die ganze Zeit nur alleine oder im Sportunterricht ein bißchen Langstreckenlaufen macht, hat man ja schon meistens seine Ruhe und plötzlich muss man aufpassen, dass man keinem anderen ambitionierten Hobbysportler in die Hacken tritt. Dann musste ich aufs Klo und verbrauchte ungefähr eine Minute vom schon rausgelaufenen Polster auf die 5 Minuten im Dixie Haus. Richtig weg tat es dann zwischen Kilometer 25 und 35. Mir war zu Ohren gekommen, dass Anhalten eher schlecht ist, weil man dann schwer wieder in die Pötte kommt. Ich schleppte mich also von einer Verpflegungsstelle zur nächsten, brauchte plötzlich so um die 6 Minuten für 1000 Meter und sabberte Tee übers T-Shirt.

So gegen 7 Kilometer vor Schluss stellte sich die Gewissheit ein, dass ich jetzt auch nicht mehr aussteige und das setzte neue Kräfte frei. In meiner, sicherlich nicht ganz realistischen Erinnerung bin ich die 500 Meter Zielgerade auf dem Kudamm im Sprint gelaufen ohne einmal Luft zu holen. Das mit dem Sprint stimmt, das mit dem Luftholen, naja. Jedenfalls war ich mit meinen 3:32’54” sehr zufrieden. Wenn man die Minute auf dem Dixi-Klo abzieht, kommt das fast genau hin mit dem Schnitt von 5 Minuten pro Kilometer. Insgesamt immerhin Platz sechtausendirgendwas und in meiner Altersklasse – ich war ja noch A-Jugend – Platz 49. Meine Familie habe ich im Zielbereich nicht gefunden. Ich musste mit S-Bahn nach Hause, Treppen steigen tat sehr weh. Als ich zu Hause ankam, war ich aber relativ gut erholt, legte mich in die Badewanne und aß zwei Döner auf einmal.

Nach diesem ganzen Trara lag es auch Nahe Sportabi zu machen. Leichtathletik, Basketball, Theorie. Was sich für den gut trainierten 13. Klässler erst einmal ganz überschaubar anhört, ist auf den zweiten Blick relativ tückisch. Die beiden praktischen Prüfungen fanden am selben Tag statt. Morgens von 9 bis 12 Uhr ein Vierkampf aus Sprint, Sprung, Wurf und Mittelstrecke und ab 14 Uhr dann zwei Stunden Basketballprüfung.

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Die Normen für Leichtathletik sind knackig. Wenn man da in allen vier Bereichen – bei mir 100m, Weitsprung, Kugel und 1500 Meter – als 19jähriger solide im 1er Bereich agiert, könnte man auch über eine Karriere als Zehnkämpfer nachdenken. Man fackelt immerhin dreieinhalb Schnellkraftdisziplinen innerhalb von drei Stunden ab. Als Ausdauertyp habe ich Kugelstoßen am meisten gehasst. So eine echte 6,5 Kilo Kugel kann ganz schön schwer seinen, wenn man vorher schon 100 Meter gesprintet ist und 6 Weitsprünge hinter sich hat. Ich rettete mich mit einer 2 durch Leichtathletik, dafür gab es im Basketball wie vorher eingeplant 15 Punkte. In der theoretischen Prüfung hatte ich ein paar Wochen später die lustige Aufgabe, wie ich als Trainer eine Basketballjugendmannschaft auf ein Jugend trainiert für Olympia-Finale vorbereiten würde. Für eine gute Schulnote musste ich also mein Selbstverständnis verraten und ernsthaft was von Erwärmung faseln.

Mit dem Trocknen der Tinte der 14 Punkte im Prüfungsfach Sport auf dem Abizeugnis endete auch meine Teenagerzeit und meine ambitionierte Sportwelt. Durch die Schule fiel die Form für das ganze sportliche Rumgehampel weg. Wir hatten schlicht nicht mehr zur gleichen Zeit Zeit. Im nächsten Jahr war ich dann Zivi, lernte Zigaretten selbst zu drehen und profitierte endlich von 10 Jahren klassischem Gitarrenunterricht. Meine immer noch sehr gute Grundlagenausdauer nutzte ich für lange Nächte auf Konzerten, in Diskos und für den Rückweg morgens um 5 mit dem Fahrrad. Umso unverständlicher finde ich, dass im Doppelpass-Ideologie-getränkten Proffifußball immer noch die Meinung vorherrscht, dass es bei einem durchtrainiertem jungen Mann wie Herrn Krstajic oder Herrn Rakitic irgendeine Rolle spielt, wenn der 72 Stunden vor einem Spiel, mal zwei Stunden später als sonst schlafen geht und das Bier nicht vorm Fernseher sondern an der Bar trinkt.

Aber Popkultur und Leistungssport sind in Deutschland noch nie gut Freund gewesen. Deswegen antworten im Kicker alle Akteure auf die Frage nach dem letzten besuchten Konzert auch mit sowas wie “Pur 1992” oder “ich gehe nicht auf Konzerte”.

Erst durch das Entstehen der fußball-affinen Musikkapellen “malmö FF” und “Zound Zero” trat ich wieder in den regelmäßigen Spielbetrieb ein. Als des Deutschen liebstes Kind dann wieder Fußball, immer Sonntags. Immerhin habe ich jetzt durch die Rapmusik ebenso wie Ze Roberto und Ailton einen amtlichen Künstlernamen, den ich mir aufs Trikot pinseln könnte, wenn wir mal reich und berühmt werden sollten und ich mit Michi Schuhmacher Scherriti-Fußball spielen müsste.

Im Gegensatz zu Zecke Neuendorf müsste ich auch nicht extra ein Bild malen, damit der Name anerkannt wird sondern könnte ganz entspannt einen Stapel CDs mitbringen.


Yes!

Strike!


Andreas Müller mit sehr dicker Hose

Nach dem Weiterkommen in der Champions-League:

“Wir werden das Geld jetzt nicht auf einen Schlag ausgeben, sondern weiterhin solide wirtschaften.

Fang doch mal damit an, Andy, dann kannst Du den Spruch in 10 Jahren bringen. Aktuelle Verbindlichkeiten geschätzt zwischen 195 und 225 Millionen Euro, bei einem Etat von 39 Millionen Euro und einem Jahresumsatz von 97 Millionen Euro.


Paradoxe Moralvorstellungen bei Schalke 04

Da faucht Cheftigerkätzchen Mirko Slomka ungehalten ob des inakzeptablen Verhaltens von Krstajic und Rakitic. Hatten es die beiden sympathischen jungen Männer doch gewagt Samstag nacht bis 4:30 Uhr in einer Disko zu entspannen. Alkohol war wohl auch im Spiel aber sicherlich in geringerer Dosis als Sonntag Morgens in der DSF Doppelpassrunde oder bei Rudi Assauer gegen 12 Uhr Mittag.

Trainer Slomka: “Das Verhalten der Spieler ist absolut inakzeptabel. Sie wissen, wie sie sich grundsätzlich auf ein Spiel vorzubereiten haben. Auch wenn es Stammspieler und Leistungsträger sind: Wir haben klare Regeln aufgestellt, diese wurden auf massivste Weise gebrochen. Es konnte nur diese eine Konsequenz geben. Die Spieler haben der Mannschaft und dem Verein Schaden zugefügt. Daher müssen wir besonders mit Blick auf das ganze Team ein Zeichen setzen, dass ein solches Verhalten nicht durchgeht.”

“Ich bin zutiefst enttäuscht und stinksauer. Wir haben mit Schalke 04 große Ziele. Daher fordern wir stets von allen Spielern ein Höchstmaß an Disziplin und Professionalität ein. Nur so kann jeder einzelne das entscheidende Mehr aus sich herausholen. Diese Vorgabe wurde mit Füßen getreten. Das werden wir niemals dulden”, fügt Müller hinzu.

Auch Jermaine Jones soll bestraft werden, der mit in der Tanzlokalität rumzappelte aber nicht so doll, weil er ja sowieso verletzt ist.

Nun kann man sie ja machen lassen mit ihren meiner Meinung nach lächerlichen Moralvorstellungen. Wo liegt eigentlich das Problem, wenn die Jugend nachm Spiel abends noch in die Disko geht. Und halb 5 ist auch eher die Zeit zu der man in Berlin in einem angesagten Lokal erscheinen sollte. Übertreiben sieht anders aus.

Richtig triefend und verabscheuenswert wird es aber, wenn man liest, dass wahrscheinlich Carlos Grossmüller den Rakitic gegen Trondheim ersetzen soll. Richtig. Der Herr, der übrigens auch eine empfindlich Strafe seitens des Vereins kassieren sollte und sich außerdem im Kerngeschäft Fußball gründlichst daneben benommen hat.

Wäre ich Rakitic oder Krstajic ginge ich in die innere Emigration. Und weg in der Winterpause. Wie schadet man bitte durch Diskobesuche seinem Verein?


Stoppen wir doch mal die Zeit

Die die Homepage eines krisengeschüttelten Vereins braucht, um das zu vermelden, was alle schon wissen.

[15:36] STOP! Genau eine Stunde nach der Kicker-Meldung. Ungefähr die Zeit, die man brauchte, um in Dortmund 6 Buden zu kassieren.

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Die Kicker-Meldung ist von 14:36. Das ist die DSC Startseite um 15:29 mit dem Dementi der Realität. Der Praktikant hat beim Löschen aller Middendorp-Bilder aber scheinbar was kaputt gemacht.


Kevin Dennis

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Kicker: Kevin, in der aktuellen Saison treten Sie als absoluter Führungsspieler auf. Nach der Nicht-Nominierung für die WM 2006 im eigenen Land steckten Sie noch in einem tiefen Loch. Wie kam es zu dieser Wandlung?

Kevin: Ich muss schon sagen, dass es mich hart getroffen hart, als der Jürgen damals angerufen hat und mir gesagt hat, dass ich nicht dabei bin. Es tat schon weh, damals immer die anderen Jungs im Fernsehen zu sehen und auch den Xavier Naidoo konnte ich damals nicht ertragen obwohl ich seine Musik eigentlich sehr gerne mag.

Aber dieses Kapitel ist abgehakt, meine Familie hat mir Kraft gegeben. Ich bin jetzt enorm gewachsen und habe kein Problem jetzt auf Schalke die Führungsrolle zu übernehmen.

Deshalb hatte ich auch gar kein Problem, als man mich gefragt, ob ich bei diesem grenzwertigem Fotoshooting mitmachen wollte. Obwohl ich wusste, dass ich damit natürlich eine Steilvorlage für den Überschriftensetzbaukasten des Kickers und auch Kritik liefern würde. Aber glauben Sie mir, ich habe viel trainiert und mich weiterentwickelt in den letzten Jahren. Ich habe mich viel mit der Ffffilosfffie von Christopher Lambert und dem Highlander beschäftigt und versuche die Gesichtsausdrücke der absoluten Entschlossenheit jetzt im täglichen Leben anzuwenden. Beim Einstudieren habe ich mich außerdem auf meinen zweiten Vornamen Dennis besonnen. Der strahlt so eine archaische Kraft aus. Auch dafür steht der neue Kevin Kuranyi.

Ich will immer Tore schießen, ich bin schließlich Stürmer und sofffiesffo wird Technik allgemein überbewertet. Durch absoluten Einsatzwillen kann man das kompensieren. Ich denke, das Bild symbolisiert sehr gut auf welchem Weg ich mich befinde und es sind ja auch sehr hochwertige Ffffotos. Einfach nur so, würde ich solche Aufnahmen natürlich nicht machen, ein gewisser künstlerischer Anspruch muss ja dabei sein.


Immer wieder das Gleiche

Im Hinblick auf die von der Tageszeitung “Neue Westfälische” fälschlicherweise als „beschlossene Sache“ vermeldete Entlassung von Trainer Ernst Middendorp bezieht DSC-Geschäftsführer Roland Kentsch wie folgt Stellung:
“Wir haben bereits unmittelbar nach dem Dortmund-Spiel klargestellt, dass wir uns in den entsprechenden Gremien zeitnah zusammensetzen werden, um die momentane Situation in einer ergebnisoffenen Runde zu analysieren. Geschäftsführung und Aufsichtsrat des DSC werden sich am Montagnachmittag treffen, über die Ergebnisse werden wir anschließend zeitnah die Öffentlichkeit informieren.”

Bullshit Bingo mit der Homepage von Arminia Bielefeld.

Entlassung
Stellung beziehen
klargestellt
entsprechende Gremien
zeitnah
Momentane Situation (an dieser Stelle fehlt das passende “unzufriedenstellende”)
ergebnisoffene Runde
analysieren
Öffentlichkeit informieren

Wenn man sich die aktuellen Trainingszeiten ansieht, drängt sich der Eindruck auf, dass sich Middendorp am Montag um 16 Uhr noch verabschieden darf und man weiterhin noch nicht weiß, wann der neue Trainer Zeit hat.

Montag, 10. Dezember
16:00 Uhr Training

Dienstag, 11. Dezember
noch nicht bekannt

Mittwoch, 12. Dezember
noch nicht bekannt

Donnerstag, 13. Dezember
noch nicht bekannt

Freitag, 14. Dezember
noch nicht bekannt