Mit dem Stornieren des Flugtickets auf McLaren, Steve nach Südafrika zur am Wochenende angesetzten Auslosung zur WM Quali gab die allgemeine Medienfußballöffentlichkeit den Startschuss für den meistgebrauchten Begriff der nächsten 2 Jahre. Die Google Treffer stehen für die beiden Begriffe im Moment noch bei 315 (deutsch) und 25.600 (englisch) – Da geht noch einiges.
Es balgen sich 208 Nationalmannschaften um die Teilnahme. (Die UNO hat übrigens nur 192 Mitglieder) Jeder lustige Kontinentalverbandspräsident erfindet nun ein eigenes, unsinniges Qualifikationssystem. Die Südamerikaner spielen schon einige Zeit gegeneinander jeder gegen jeden. Das ist bei denen immer die Zeit in der Mineiro und Ähnliche im gelb-grünen Trikot auflaufen, damit man die später für teuer Geld als brasilianische Nationalspieler an Hertha BSC verkaufen kann. Für eine detaillierte Übersicht über alle Modi klicke man hier.
Und wie immer bei solchen Aktionen fragt man sich: Muss das so kompliziert und vor allem in großen Teilen so langweilig sein, wenn es jetzt schon diese ominöse FIFA Weltrangliste gibt? Immerhin wurde da von multinationalen Experten (Bassewitz?) eine Vereinfachung der Berechnung erarbeitet, die es mir jetzt fast ermöglicht, das System zu verstehen. Doch dazu später vielleicht einmal mehr.
Kann man bitte eine B-WM einführen, oder irgendein anderes Auf- und Abstiegssystem? Ist doch eigentlich ganz einfach: In Europa gibt es 53 qualifikationsberechtigte Nationalmannschaften. Davon dürfen 13 im Sommer 2010 auf die Südhalbkugel fliegen. Spätestens unter Platz 30 (Ungarn) kann man eigentlich guten Gewissens einen Strich ziehen. Teams wie Moldawien, Wales, Mazedonien haben keine realistische Chance sich für eine WM zu qualifizieren, geschweige denn Nationen wie San Marino, die Färöer oder Andorra. Dann würde es eine echte Qualifikation geben mit 5 Gruppen à 6 Teams geben. Die beiden Erstplatzierten sowie die 3 besten Dritten jeder Gruppe kämen zur WM. Ende Gelände.
Die 23 Mannschaften, die zu schlecht für die Quali sind, spielen in der selben Zeit in offiziellen FIFA abgesegneten Pflichtspielen gegeneinander. Sagen wir in 4 Gruppen à 5 oder 6 Teams. Dadurch dass dabei alle Punkte für die FIFA Rangliste sammeln, kann man auf- und absteigen und keiner kann sich beschweren.
Im Detail sähe das zum Beispiel so aus:
WM Quali:
Gruppe 1: Italien, England, Rumänien, Ukraine, Serbien, Ungarn
Gruppe 2: Deutschland, Kroatien, Türkei, Norwegen, Dänemark, Bosnien
Gruppe 3: Spanien, Griechenland, Schottland, Israel, Nordirland, Slowakei
Gruppe 4: Tschechien, Niederlande, Bulgarien, Schweden, Irland, Belgien
Gruppe 5: Frankreich, Portugal, Russland, Polen, Finnland, Schweiz
B-Runde:
Gruppe 1: Moldawien, Litauen, Slowenien, Österreich, Estland, Andorra
Gruppe 2: Wales, Zypern, Lettland, Kasachstan, Malta, Färöer
Gruppe 3: Mazedonien, Georgien, Island, Aserbaidshan, Luxemburg, San Marino
Gruppe 4: Weißrussland, Albanien, Armenien, Liechtenstein, Montenegro
Hätte den Vorteil, dass JBK und Reinhold Beckmann vor Aufregung ob der vielen Spiele des Jahres nasse Händchen bekommen würden. Die Andorraner realistische Chancen hätten, ein Tor zu erzielen. Und die TopNationen permanent auf hohem Niveau agieren müssten. Die Quali wird ja eh schon zum Super-Wettkampf aufgeblasen, dann bitte auch richtigen Wettkampf. Und wenn mal einen Gegner fürs Selbstvertrauen braucht, kann man sich an den freigewordenen Terminen ja gerne San Marino zum Freundschaftsspiel einladen.
Ich bitte die Außendienstmitarbeiter in den Alpenländern, dieses Konzept den Entscheidungsträgern der FIFA und UEFA bei nächster Gelegenheit als persönlichen Vorschlag von Berti Vogts unterzujubeln und ihnen als Gegenleistung die Sportredaktion des Bayrischen Rundfunks als jederzeit abrufbare Claquere und Haussklaven anzubieten.