Sämtliche ausstehende Berechnungen der Hinrunde im Manager-Spiel werden diese Woche vollzogen. Ab dem 15. Januar startet die Rückrunde mit allem Schnickschnack.
Ansonsten hoffe ich, dass Ottmar Hitzfeld noch ein bißchen bei den Bayern bleibt, keiner spricht doch mit so einem schönen Akzent von Profffis und Schanksenverwertung.
Schonmal eine schöne Weihnachtszeit.
Ahoi.
[update] Competition Mode ausgewertet. Alle Sponsoring Prämien überwiesen. Fehlt noch was? FC Tabellenletzter, spielst Du noch mit? Der Huszti ist ganz schön allein in Deinem Team
In Vorfreude auf die neue Zound Zero Single “Back in the days” gab es an dieser Stelle Erklärungen, warum ich nicht mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen muss, wenn ich eine Weihnachtsfeier zu früh verlasse oder bis halb 5 in einer Disko rumhänge. Teil 1, Teil 2 und Teil 3 beschrieben mein Weg über Badminton, Fußball zu Basketball.
Stolz wie Uli Hoeness bei der Vertragsunterzeichnung von Frohnk präsentiere ich jetzt hier “Back in the days – Wie früher Pt. II” und während Ihr Euch das Lied anhört, könnt Ihr Euch den letzten Teil der Serie zu Gemüte führen.
[audio:http://zoundzero.parkdrei.de/audio/Zound Zero – Back in the days.mp3]
In der Sekundarstufe Zwo interessierte ich mich aus unerfindlichen Gründen nicht wirklich für Sex, Drugs & Rock’n’Roll. Ich konnte zwar alle Nirvana Platten auswendig, lebte aber sehr gesund, trieb sehr viel Sport und mich wenig in Etablissements der Popkultur rum. Basketball, Fußball und im Sommer Radtouren durch unberührte finnische Wälder. Im Überschwang beschloss ich in einer langweiligen Französischstunde Ende der 12. Klasse mit Alex, dass jetzt mal Zeit für einen Marathon wäre. Absurderweise schreckte es mich auch nicht ab, dass nach und nach alle anderen Interessenten absprangen. Durch die 2000 Kilometer mit dem Fahrrad fühlt ich mich fit, ich las Waldemar Cierpinskis “Meilenweit bis Marathon” und ignorierte alle, auch dort geäußerten, guten Ratschläge. Und nachdem die 80 Mark Anmeldegebühr für den Berlin-Marathon Ende September bezahlt waren, gab es sowieso kein zurück mehr.
Trainiert habe ich circa 2 Monate ernsthaft, wobei in meinem Trainingsbuch auch das obligatorische Fußball und Basketballspielen als vollwertige Einheit abgerechnet wurde. In Spitzenzeiten bin ich aber zweimal pro Woche 20 bis 25 Kilometer gerannt, schön im Sommer und zum Schluss immer den Ruinenberg im Sprint hoch. Den einzigen Rat von Waldemar, den ich befolgte, war der, ungefähr einen Monat vor dem eigentlichen Wettkampf mit dem Rennen aufzuhören. Im September hab ich dann also nur noch Basketball und Fußball gespielt. Mental habe ich mich aber weiter gut vorbereitet und fleißig Hochrechnungen und Marschtabellen im Kopf hin und her jongliert.
Irgendwann stand ich dann also wie ein Schneider, aber mit toller Nummer, in der letzten Gruppe auf der Straße des 17. Juni und joggte so bestimmt eine Stunde nach Abel Anton über die Startlinie. Ich verfolgte etwas befremdet wie die Läufer um mich rum die Arme hochrissen und jubelten als sie durchs Brandenburg Tor flitzten. Ich starrte auf meine Uhr und gab mir Mühe nicht schneller, als die von mir Pi mal Daumen festgelegten 5 Minuten pro Kilometer zu rennen. Mein Ziel war eine Zeit zwischen dreieinhalb und vier Stunden. Die ersten 1,5 Stunden waren locker, ich nahm regelmäßig alle 5 Kilometer den Streckenimbiss zu mir und freute mich des Lebens. Irritierend war einzig, dass soviel Verkehr war. Damals waren auch schon so 18.000 Leute unterwegs, wenn man die ganze Zeit nur alleine oder im Sportunterricht ein bißchen Langstreckenlaufen macht, hat man ja schon meistens seine Ruhe und plötzlich muss man aufpassen, dass man keinem anderen ambitionierten Hobbysportler in die Hacken tritt. Dann musste ich aufs Klo und verbrauchte ungefähr eine Minute vom schon rausgelaufenen Polster auf die 5 Minuten im Dixie Haus. Richtig weg tat es dann zwischen Kilometer 25 und 35. Mir war zu Ohren gekommen, dass Anhalten eher schlecht ist, weil man dann schwer wieder in die Pötte kommt. Ich schleppte mich also von einer Verpflegungsstelle zur nächsten, brauchte plötzlich so um die 6 Minuten für 1000 Meter und sabberte Tee übers T-Shirt.
So gegen 7 Kilometer vor Schluss stellte sich die Gewissheit ein, dass ich jetzt auch nicht mehr aussteige und das setzte neue Kräfte frei. In meiner, sicherlich nicht ganz realistischen Erinnerung bin ich die 500 Meter Zielgerade auf dem Kudamm im Sprint gelaufen ohne einmal Luft zu holen. Das mit dem Sprint stimmt, das mit dem Luftholen, naja. Jedenfalls war ich mit meinen 3:32’54” sehr zufrieden. Wenn man die Minute auf dem Dixi-Klo abzieht, kommt das fast genau hin mit dem Schnitt von 5 Minuten pro Kilometer. Insgesamt immerhin Platz sechtausendirgendwas und in meiner Altersklasse – ich war ja noch A-Jugend – Platz 49. Meine Familie habe ich im Zielbereich nicht gefunden. Ich musste mit S-Bahn nach Hause, Treppen steigen tat sehr weh. Als ich zu Hause ankam, war ich aber relativ gut erholt, legte mich in die Badewanne und aß zwei Döner auf einmal.
Nach diesem ganzen Trara lag es auch Nahe Sportabi zu machen. Leichtathletik, Basketball, Theorie. Was sich für den gut trainierten 13. Klässler erst einmal ganz überschaubar anhört, ist auf den zweiten Blick relativ tückisch. Die beiden praktischen Prüfungen fanden am selben Tag statt. Morgens von 9 bis 12 Uhr ein Vierkampf aus Sprint, Sprung, Wurf und Mittelstrecke und ab 14 Uhr dann zwei Stunden Basketballprüfung.
Die Normen für Leichtathletik sind knackig. Wenn man da in allen vier Bereichen – bei mir 100m, Weitsprung, Kugel und 1500 Meter – als 19jähriger solide im 1er Bereich agiert, könnte man auch über eine Karriere als Zehnkämpfer nachdenken. Man fackelt immerhin dreieinhalb Schnellkraftdisziplinen innerhalb von drei Stunden ab. Als Ausdauertyp habe ich Kugelstoßen am meisten gehasst. So eine echte 6,5 Kilo Kugel kann ganz schön schwer seinen, wenn man vorher schon 100 Meter gesprintet ist und 6 Weitsprünge hinter sich hat. Ich rettete mich mit einer 2 durch Leichtathletik, dafür gab es im Basketball wie vorher eingeplant 15 Punkte. In der theoretischen Prüfung hatte ich ein paar Wochen später die lustige Aufgabe, wie ich als Trainer eine Basketballjugendmannschaft auf ein Jugend trainiert für Olympia-Finale vorbereiten würde. Für eine gute Schulnote musste ich also mein Selbstverständnis verraten und ernsthaft was von Erwärmung faseln.
Mit dem Trocknen der Tinte der 14 Punkte im Prüfungsfach Sport auf dem Abizeugnis endete auch meine Teenagerzeit und meine ambitionierte Sportwelt. Durch die Schule fiel die Form für das ganze sportliche Rumgehampel weg. Wir hatten schlicht nicht mehr zur gleichen Zeit Zeit. Im nächsten Jahr war ich dann Zivi, lernte Zigaretten selbst zu drehen und profitierte endlich von 10 Jahren klassischem Gitarrenunterricht. Meine immer noch sehr gute Grundlagenausdauer nutzte ich für lange Nächte auf Konzerten, in Diskos und für den Rückweg morgens um 5 mit dem Fahrrad. Umso unverständlicher finde ich, dass im Doppelpass-Ideologie-getränkten Proffifußball immer noch die Meinung vorherrscht, dass es bei einem durchtrainiertem jungen Mann wie Herrn Krstajic oder Herrn Rakitic irgendeine Rolle spielt, wenn der 72 Stunden vor einem Spiel, mal zwei Stunden später als sonst schlafen geht und das Bier nicht vorm Fernseher sondern an der Bar trinkt.
Aber Popkultur und Leistungssport sind in Deutschland noch nie gut Freund gewesen. Deswegen antworten im Kicker alle Akteure auf die Frage nach dem letzten besuchten Konzert auch mit sowas wie “Pur 1992” oder “ich gehe nicht auf Konzerte”.
Erst durch das Entstehen der fußball-affinen Musikkapellen “malmö FF” und “Zound Zero” trat ich wieder in den regelmäßigen Spielbetrieb ein. Als des Deutschen liebstes Kind dann wieder Fußball, immer Sonntags. Immerhin habe ich jetzt durch die Rapmusik ebenso wie Ze Roberto und Ailton einen amtlichen Künstlernamen, den ich mir aufs Trikot pinseln könnte, wenn wir mal reich und berühmt werden sollten und ich mit Michi Schuhmacher Scherriti-Fußball spielen müsste.
Im Gegensatz zu Zecke Neuendorf müsste ich auch nicht extra ein Bild malen, damit der Name anerkannt wird sondern könnte ganz entspannt einen Stapel CDs mitbringen.
Da faucht Cheftigerkätzchen Mirko Slomka ungehalten ob des inakzeptablen Verhaltens von Krstajic und Rakitic. Hatten es die beiden sympathischen jungen Männer doch gewagt Samstag nacht bis 4:30 Uhr in einer Disko zu entspannen. Alkohol war wohl auch im Spiel aber sicherlich in geringerer Dosis als Sonntag Morgens in der DSF Doppelpassrunde oder bei Rudi Assauer gegen 12 Uhr Mittag.
Auch Jermaine Jones soll bestraft werden, der mit in der Tanzlokalität rumzappelte aber nicht so doll, weil er ja sowieso verletzt ist.
Nun kann man sie ja machen lassen mit ihren meiner Meinung nach lächerlichen Moralvorstellungen. Wo liegt eigentlich das Problem, wenn die Jugend nachm Spiel abends noch in die Disko geht. Und halb 5 ist auch eher die Zeit zu der man in Berlin in einem angesagten Lokal erscheinen sollte. Übertreiben sieht anders aus.
Richtig triefend und verabscheuenswert wird es aber, wenn man liest, dass wahrscheinlich Carlos Grossmüller den Rakitic gegen Trondheim ersetzen soll. Richtig. Der Herr, der übrigens auch eine empfindlich Strafe seitens des Vereins kassieren sollte und sich außerdem im Kerngeschäft Fußball gründlichst daneben benommen hat.
Wäre ich Rakitic oder Krstajic ginge ich in die innere Emigration. Und weg in der Winterpause. Wie schadet man bitte durch Diskobesuche seinem Verein?
Es nähert sich Weihnachten und somit auch die Winterpause, die Zeit, in der man sich alles wünschen kann, aber nicht alles kriegt. Traditionell gibt es in den Pausen immer einige größere Updates sowohl im Tipspiel als auch im Managerspiel.
Eines sei schon einmal verraten: Ab der Rückrunde gibt es im “Uli und Kalle” Managerspiel die Möglichkeit, eigene Ligen zu eröffnen und sich mit eigenen Freunden um Ruhm und Ehre zu balgen.
Ansonsten nehme ich jetzt hier Wünsche zur weiteren Entwicklung entgegen. Danke und einen schönen Advent.
[update] Nach Studium der Unterlagen wurde von Mayer-Vorfelder beschlossen, die Klubs an der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesliga teilhaben zu lassen. Auf Nachfrage des Kickers wollte MV jedoch noch nicht bekanntgeben um welche Dimension es dabei gehen könnte. In der Winterpasue werde aber ein erfreuliches Rundschreiben an die Manager rausgehen. “Es kann nicht sein”, so MV, “dass nur die Banken von dem schlechten Wirtschaften der Klubs profitieren.” Man wolle ein Zeichen setzen.
Kicker: Kevin, in der aktuellen Saison treten Sie als absoluter Führungsspieler auf. Nach der Nicht-Nominierung für die WM 2006 im eigenen Land steckten Sie noch in einem tiefen Loch. Wie kam es zu dieser Wandlung?
Kevin: Ich muss schon sagen, dass es mich hart getroffen hart, als der Jürgen damals angerufen hat und mir gesagt hat, dass ich nicht dabei bin. Es tat schon weh, damals immer die anderen Jungs im Fernsehen zu sehen und auch den Xavier Naidoo konnte ich damals nicht ertragen obwohl ich seine Musik eigentlich sehr gerne mag.
Aber dieses Kapitel ist abgehakt, meine Familie hat mir Kraft gegeben. Ich bin jetzt enorm gewachsen und habe kein Problem jetzt auf Schalke die Führungsrolle zu übernehmen.
Deshalb hatte ich auch gar kein Problem, als man mich gefragt, ob ich bei diesem grenzwertigem Fotoshooting mitmachen wollte. Obwohl ich wusste, dass ich damit natürlich eine Steilvorlage für den Überschriftensetzbaukasten des Kickers und auch Kritik liefern würde. Aber glauben Sie mir, ich habe viel trainiert und mich weiterentwickelt in den letzten Jahren. Ich habe mich viel mit der Ffffilosfffie von Christopher Lambert und dem Highlander beschäftigt und versuche die Gesichtsausdrücke der absoluten Entschlossenheit jetzt im täglichen Leben anzuwenden. Beim Einstudieren habe ich mich außerdem auf meinen zweiten Vornamen Dennis besonnen. Der strahlt so eine archaische Kraft aus. Auch dafür steht der neue Kevin Kuranyi.
Ich will immer Tore schießen, ich bin schließlich Stürmer und sofffiesffo wird Technik allgemein überbewertet. Durch absoluten Einsatzwillen kann man das kompensieren. Ich denke, das Bild symbolisiert sehr gut auf welchem Weg ich mich befinde und es sind ja auch sehr hochwertige Ffffotos. Einfach nur so, würde ich solche Aufnahmen natürlich nicht machen, ein gewisser künstlerischer Anspruch muss ja dabei sein.
Bullshit Bingo mit der Homepage von Arminia Bielefeld.
Entlassung
Stellung beziehen
klargestellt
entsprechende Gremien
zeitnah
Momentane Situation (an dieser Stelle fehlt das passende “unzufriedenstellende”)
ergebnisoffene Runde
analysieren
Öffentlichkeit informieren
Wenn man sich die aktuellen Trainingszeiten ansieht, drängt sich der Eindruck auf, dass sich Middendorp am Montag um 16 Uhr noch verabschieden darf und man weiterhin noch nicht weiß, wann der neue Trainer Zeit hat.
Bin gespannt wie die allmächtige Kicker-Redaktion mit Carlos Grossmüller verfährt. Nach interner Logik müsste er für seine Unsportlichkeit, die auch mit roter Karte geahndet wurde, ja konsequenterweise eine 6 bekommen. Dass er nicht gespielt hat, ist ja nebensächlich.
Bob- und Schlittenfahren auf Leistungssportniveau kann ich nicht leiden. Seitdem man die Recken und Reckinnen in eine Kunsteisbahn sowie einen Ganzkörperkondom presste, fehlt diesen Disziplinen alles, was es braucht, um das geneigte Publikum zu Begeisterungsstürmen hinzureißen. Nur die Sportredaktionen der ARD haben das nicht begriffen und übertragen weiter stundenlang von so mondänen Orten wie Sigulda. Man kann dann bewundern, dass viele Menschen mit einem Affenzahn alle ungefähr gleich schnell runterkacheln und die Deutschen relativ oft auf den vorderen Plätzen landen. Meiner Meinung nach sollte man wieder auf anspruchsvollen Naturstrecken rodeln. Mein Vorschlag wäre bspw. die Lauberhorn-Strecke, gerne im Parallelslalom auch im direkten Duell. Die Herren des Verbandes sollten das auch schnell entscheiden, sonst macht Stefan Raab das spätestens in zwei Jahren.
Da den ganz coolen Checkern also Bob- und Rennschlittenfahren zu langweilig ist, gibt es, seit 2002 auch wieder einmal olympisch, die “mit-dem-Kopp-voran” Variante: Skeleton. Mit garantiert mehr Adrenalin und ohne allzuviel Polsterung und Knautschzone am Wettkampfgerät. Bleibt nur noch das Problem der langweiligen Strecken.
Um die Wartezeit auf die neue, speaktakuläre Zound Zero Single “Back in the days” zu verkürzen, an dieser Stelle und in loser Folge eine sachkundige Analyse, warum Dirk Nowitzki im Moment der einzige Deutsche in der NBA ist und ich nicht bei den Seattle Sonics auflaufe. Teil 1 und Teil 2 beschrieben die vergeblichen Versuche im organisierten Jugendfußball Fuß zu fassen und den triumphialen Gewinn eines Converse Pullovers beim Streetball.
Ende der 12. Klasse beschlossen Knopper, Gazza und ich auf dem Mattenwagen in der Schulturnhalle, dass jetzt gefälligst endlich ein eigener Basketballklub hermüsse. Wir hatten halbherzig versucht bei den beiden städtischen Vereinen USV und OSC Fuß zu fassen und stellten fest, dass der Trainingsbetrieb nicht unseren Wünsche entsprach. Da gab es deutlich zu viel Erwärmung. Wir sprachen mit irgendeinem ominösen Fuzzi vom Polizeisportverein über die Gründung einer Basketballabteilung. Er deutete aber bei einer Limo im Klosterkeller an, dass er in den nächsten fünf Jahren den Aufstieg in die Bundesliga erwartete. Das konnten wir ihm leider nicht garantieren und ich war auch ganz froh, da ich mich noch in meiner autonomen Phase befand und mich nicht mit der Vorstellung anfreunden konnte, in einem Polizeisportverein Bälle in einen Korb zu werfen.
Deshalb gründeten wir die SpvGG Potsdam 42 e.V. undmachten alles selbst, Satzung abschreiben, mit 7 Männeken Verein gründen, zum Notar rennen, Gemeinnützigkeit beantragen, Hallenzeiten beantragen, dem Brandenburgischen Basketball Verband und dem DBB beitreten. Den ganzen bürokratischen Quatsch halt, der junge enthusiastische Sportler vom Eintritt in den organisierten Ligabetrieb abhalten soll. Der Name SpVgg wurde gewählt, um Lokalredakteure und Kampfgerichte, die die Abkürzung nicht kannten, zum Aussprechen des phonetischen Ungetüms SchpFfeGG zu bringen. Die 42 … Naja. Douglas Adams halt. Nach Aufforderung konnten wir aber auch andere Geschichten zur Herkunft der Zahl erzählen.
Zur Saison 1996/97 starteten wir dann im Landespokal und der untersten Klassen in Brandenburg, der Bezirksliga. Für einen Sieg gab es eine rosa, für eine Niederlage eine gelbe Kopie des Spielberichtes, der je nach Kampfgericht mal sehr liebreizend, mal sehr schlampig ausgefüllt war.
Auf dem abgebildeten Exemplar erkennt man, dass ich persönlich in dieser Begegnung 4 Fouls kassierte, was so ungefähr meinem Schnitt entsprach. Allerdings verwandelte ich in der letzten Minute eiskalt zwei von zwei Freiwürfen und wir gewannen das Spiel durch einen Dreier Sekunden vor Schluss. Wir waren ziemliche Exoten in der Liga. Fangen wir mal mit unseremTeam an: Wir hatten einen “Star”, das war Thomas, der war echt gut. Dann gab es zwei Typen, die man mit viel gutem Willen als Center einsetzen konnte. Das heißt die waren 1,90 groß und wogen ein bißchen mehr als 70 Kilo. Weiterhin uns 5 Dreizehntklässler, bis auf Alex allesamt Hänflinge. Knopper erzählt zwar immer, er ist 1,90 groß, er wog damals aber nur 60 Kilo und konnte nicht zur Abschreckung gegen unsere Gegner, gestählt in den Fitnessstudios des Landkreises Potsdam-Mittelmark, eingesetzt werden. Außerdem wirkte Bruderherz mokko mit – da er damals zarte 14 alt war, musste ich für 10 Mark eine Ausnahmegenehmigung kaufen, damit er mittun durfte. Genauer betrachtet also 5 Aufbauspieler, zwei Shooting Guards und 2 Small Forwards. Physische Dominanz war das nicht.
Wir besaßen schicke schwarze Trikots und eine sehr eigenwillige Spielweise. Ich trug die Nummer 6. Eigentlich wollte ich die 3, aber diese Nummer ist ja leider im europäischen Basketball nicht erlaubt. Najaegal.
In grenzenloser romantischer Verklärung der Vergangheit und unter Missachtung meiner Fähigkeit zur realistischen Einschätzung unserer Fähigkeiten heroisiere ich jetzt unser einzigartiges und kreatives Spielsystem. Dieses bestand aus genau keinem festgelegtem Spielzug – wir trainierten nämlich nie, sondern spielten nur. Dafür aber aus bedingungslosem Einsatz, psychologischer Kriegsführung und viel jugendlicher Naivität. Mein persönliches Idol war Kurt Rambis, das war der Tüp, der als einer der wenigen Weißen im Team der Lakers von Magic Johnson Schleifspuren aus Schweiß aufs Parkett zauberte und für diese Drecksarbeit von Magic bestimmt 28 Ferraris geschenkt bekam. Gazza hatte sämtliche Bücher von und mit Phil Jackson und sämtliche Werke über Zen Buddismus auswendig gelernt. Und Knopper hatte für Notfälle immer einen Kaugummi für verschiedene Gelegenheiten dabei und war abwechselnd Scottie Pippen und Michael Jordan.
Es ging also immer Samstags oder Sonntags in eine Provinzhalle um einen Doppelspieltag abzufeiern. Die derbste Klatsche kam gleich zu Beginn als wir in der ersten Pokalrunde mit 33:147 untergingen. Das lag unter anderem daran, dass der Gegner zwei Klassen höher spielte, wir nur mit 6 Mann antraten und ausgerechnet die beiden größten Leute zu Beginn der zweiten Halbzeit wegen Meckerei in Richtung Kampfgericht mit technischen Fouls vom Platz flogen – wir uns also zu viert noch zwanzig Minuten der Bernauer Dampfwalze gegenüber sahen.
Ich finde es im Rückblick sehr erstaunlich, welche Emotionalität und Aggressivität ich Sonntags morgen um 10 an den Tag legen konnte. Normalerweise schläft man schließlich um diese Uhrzeit noch. Aber sobald ein Schiedsrichter den Ball hochwarf, rannten wir wie blöd über den Platz. Dabei gab es folgende Aufgabenverteilung:
Ich war dafür zuständig die Gegenspieler zu entnerven. Mit erbarmungsloser Deckung auf der einen Seite und wilden Dreierwürfen und unkontrollierten Moves in die Zone. Ich musste mich, obwohl Aufbauspieler, weiterhin in jeden Rebound schmeißen und dem gegenerischen Team damit klar machen, dass wir keine Angst haben. Das führte an guten Tagen dazu, dass alle vor mir Angst hatten, an schlechten, dass ich ab Minute 5 mit drei Fouls belastet war.
Knopper sorgte durch betonte Gleichgültigkeit zu Beginn immer dafür, dass keiner ihn ernst nahm. Wenn es seiner Laune entsprach, explodierte er dann kurz und warf ein Korb nach dem anderen. In der Defensive verwirrte er Gegenspieler mit unerschöpflichen Repertoire an Gemeinheiten. Ich erinnere sehr gerne an die Diskussion, die er mit einem flegelhaften Potsdamer Flügelspieler führe. Der Herr hatte auf unseren Hallenfußboden gerotzt. Knopper erklärte ihm über mehrere Angriffe seines Teams geduldig aber mit der nötigen Strenge, dass er das bitte sauber machen solle und hielt ihn eine Zeitlang von der Teilnahme am Offensivspiel seiner Mannschaft ab. Ein weiteres bewährtes Hilfsmittel: Wenn er beim Tempogegenstoß als einziger gegen drei anfliegende Tüpen stand, ließ er seinen Kaugummi aus dem Mund fallen und rief kurz und ganz ernstgemeint “Stop”, schirmte die Stelle ab uns suchte das Leckerli. Erstaunlich, welche Fehler in solchen Situationen der Überraschung vom Gegner produziert wurden.
Gazza war Geheimwaffe, Motivationsguru und Scharfschütze. Da Potsdam eine kleine Stadt ist und das Umland auch nicht besonders groß, waren wir irgendwann in der Liga bekannt. Gazza wurde immer unterschätzt bis abschätzig vom Gegner verspottet. Das lag unter anderem daran, dass er sich nicht an die damals angesagten Streetball-Klischees hielt, sondern lieber wirklich nachlas mit welchen asiatischen Künsten Phil Jackson die Bulls zu ihren Titeln führte und gerne deswegen auch vor dem Spiel meditierte. Außerdem war er nicht besonders schnell und sah auch nicht gefährlich aus. Es bewährte sich deshalb in besonderen Situationen den arrogantesten Gegenspieler von Gazza in Manndeckung nehmen zu lassen. Egal ob der 2 Meter groß war oder die 100 Meter unter 12 Sekunden lief. Der Kollegen dachte über diese Herabschätzung unsererseits dann meistens die 40 Minuten, die ein Spiel dauert, nach und war somit intellektuell so beschäftig, dass er seine sportliche Leistung nicht abrufen konnte und Gazza konnte ein Wurf nach dem anderen ins Ziel bringen. Sollte man auch mal im Proffifußball probieren.
Es ist natürlich illusorisch zu glauben, dass man so viele Spiele gewinnt. Wir schafften es aber so immerhin, oft genug den Ball zu unserem Topscorer zu spielen, der dann auch die Torjägerkanone (wie heißt das eigentlich im Basketball?) gewann, warfen immer mal Dreier und versenkten die Fast-Breaks. Damit kamen wir zum Ende der Saison auf eine positive Sieg-Niederlagen Bilanz und schlossen mit einem respektablen dritten Platz ab.
Fürs folgende Jahr sollten wir laut Satzung des Brandenburgischen Basketballverbandes mindestens eine Jugendmannschaft sowie einen Schiedsrichter stellen. Außerdem ging Thomas nach Amerika zum Auslandsjahr (er trug dann im HighSchoolTeam in Erinnerung an uns die 42) so dass wir uns außerstande sahen die kommenden organisatorischen und sportlichen Herausforderungen zu meistern. Wir meldeten uns also ehrenhaft wieder vom Spielbetrieb ab und lösten den Verein auf. Dabei kam uns zu Gute, dass die Eintragung ins Vereinsregister sowieso nicht klappte. Ich hatte die Bemerkungen des zuständigen Amtsgerichtes schlicht und ergreifend nicht verstanden uns es in 5 Schreiben verteilt über ein Jahr nicht hinbekommen den einen Satz so zu formulieren, dass man das OK fand.
Knopper und ich versuchten es dann in der Mannschaft des USV Potsdam, unseres ehemaligen Konkurrenten. Aber erstens gab es da wieder Erwärmung und zweitens jede Menge Spielzüge, die nicht funktionierten, für uns aber bedeuteten, dass wir als Flügelspieler, sofort den Ball wieder zum Aufbauspieler zurückpassen sollten. Wir saßen auch oft auf der Bank und warteten dann, dass wir reinkamen und wieder dem Aufbauspieler die Bälle zupassen konnten. Ein schönes Spiel gab es nochmal, als man uns nach aussichtslosem Rückstand zur Halbzeit, mal eine Weile durchspielen ließ und wir nochmal wie gewohnt, machen konnten was wir wollten. Wir gewannen zwar nicht mehr, hatten aber nochmal Spaß und kamen bis auf 10 Punkte wieder ran.
Als die tonangebenden Männeken in der Trainingsgruppe dann anfingen in der Turnhalle nur noch englisch zu reden und auch so immer verspannter wurden, beendete ich meine Basketballkarriere. Der Realismus, mit meinem Fähigkeiten nicht in die NBA vorzustoßen, war immer da, warum sollten wir uns also so benehmen? Sportlicher Ehrgeiz hat ja schließlich nichts mit Attitüde zu tun sondern in meinem Fall meistens mit einem Ball und einen Ort, wo man den hintun soll. In diesem Sinne sollte ich eigentlich mal wieder eine Hallenzeit organisieren und einen roten Ball in ein Netz werfen. Mal schauen, ob ich überhaupt noch an den Ring komme. In meinen besten Zeiten hab ich immerhin mit Volleyball ‘nen Dunking geschafft. Und das mit 1,79.
Aufgrund der Teilnahme des AC Mailand an der Klubweltmeisterschaft finden zwei Spiele des 6. CL-Spieltages schon am Dienstag, den 4.12. statt. Wer also hier tippen möchte, der sei daran hiermit erinnert.
Mit mindestens drei Ausrufezeichen. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass ich heute arbeiten muss. Nur 43 Stunden nachdem ich am Samstag vormittag einen dringenden internationalen Grafikauftrag erledigt habe, für den ich mich durch meine hervorragenden Leistungen in der letzten Saison qualifiziert habe. Meine Kollegen, mit denen ich in Zeiten allgegenwärtigen Stellenabbaus in permanenter Konkurrenz stehe, hatten 24 Stunden länger Zeit sich zu regenerieren und sind so heute morgen nicht besser aber deutlich frischer. Ich finde es lächerlich, wass sich mein Arbeitgeber mit diesem Dienstplan erlaubt und fordere ihn auf, endlich flexibler auf meine Nebentätigkeiten zu reagieren. Es kann nicht sein, dass man in so einer Situation daran festhält, das geplante Programm meines Digitalsenders heute auszustrahlen und es nicht auf morgen verlegt.
Aber Österreich und Polen sind ganz nette Freilose. Natürlich sind die Spiele noch nicht gewonnen, aber das sind Spiele gegen Island und San Marino ein halbes Jahr vor Spielbeginn auch nicht.
Ich erwarte übrigens von Mokko eine zeitnahe Zuspielung des Filmchens, der der deutschen Mannschaft vor dem Spiel gegen Österreich vorgespielt wird. Den Teil über Land und Leute und das Klima kriegt Olli Bierhoff sicher noch relativ schnell ohne fremde Hilfe aus den letzten Skiurlauben zusammengeschnippelt. Aber wie will Urs Siegenthaler die armen Ösis stark reden? Die letzte Niederlage datiert auf den 29.10.1986. Damals gab es allerdings eine deutliche 4:1 Klatsche, die ich jetzt mal pauschal Loddar Mathhäus ankreide, der mit Rot vom Platz flog. Man kann nicht sagen, dass Österreich sich seitdem kontinuierlich verbessert hat.
Und wenn einer der sogenannten Sportjournalisten in der Vorberichterstattung vor laufenden Kameras das Wort “Cordoba” erwähnt, gehört er wegen Einfallslosigkeit erschossen. Egal ob man das als “History”, “Legenden” oder sonstwas verkauft. Darüber kann Sönke Wortmann gerne einen Film drehen, im “Tagesgeschäft Fußball” hat das nichts zu suchen.
Da der Kollege nicht den nötigen Elan zum Verbleib in der ersten Bundesliga zeigte, wird das Team nach kurz bevorstehenden Abgang von Grahn liquidiert. Falls jetzt keiner Aua schreit.
Um die Wartezeit auf die neue, speaktakuläre Zound Zero Single “Back in the days” zu verkürzen, an dieser Stelle und in loser Folge einige Rechtfertigungen, warum ich trotz größter Bemühungen NICHT im aktuellen Kader von Bayern München auftauche. Der erste Teil steht hier und beschrieb die ernüchternde Erfahrung mit dem Jugendtraining bei Motor Babelsberg und meine Erfolge als Badminton-Spartakiadist.
Im Zuge des Mauerfalls beendete ich meine Badminton-Laufbahn. Wahrscheinlich weil es am Samstag ab sofort sowieso keine Schule mehr gab, die durch Spartakiadeteilnahmen hätte ausfallen können. Im turbulenten Jahr 1990 wagte ich dann den nächsten Ausflug in den organisierten Jugendfußball. Auch ich blickte wie alle guten deutschen Proffis von Weltrang über den Tellerrand und radelte selbständig wieder mit Christian, der auch nicht mehr bei Motor Babelsberg war, von Potsdam über den Schäferberg nach Wannsee um beim dortigen FV vorzusprechen. Wir durften mittun und auf beleuchtetem Kunstrasen trainieren. Ich war aber wie Michi bei Chelsea zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde nicht für Ligaspiele gemeldet. Warum weiß ich auch nicht, vielleicht war dem Trainer die politische Großwetterlage noch nicht stabil genug und er wollte sich nicht auf die neuen Stars aus dem Osten (von Wannsee aus ja eigentlich Westen) verlassen und dann machen die die Grenze wieder zu und der Verein steht dann blöd da, oder so.
Wir wurden von der Mannschaft auch mehrheitlich geschnitten und ich wurde einmal tierisch zusammengeschissen, weil ich bei einer Übung bei einem Sichtungsturnier den Ball nie annahm und abspielte, sondern getreu Arsene Wengers OneTouchFootball immer direkt weiterpasste, was nicht Sinn des Trainingselementes war. Irgendwann suchten wir dann lieber verirrte Golfbälle im Wald oder riefen an, dass wir nicht zum Training kommen können, weil wir den Kachelofen zu Hause bewachen müssen. Sonst würden wir nämlich alle, wenn wir wieder kommen, an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ersticken. Nach einem halben Jahr waren mir die insgesamt 16 Kilometer hin und zurück mit dem Fahrrad über den Berg zu viel. Die Hertha-Trainer wissen schon, warum sie ihre Kicker, da zum Straftraining hochschicken.
Danach gings auf Gymnasium und es war erst einmal Sense mit Fußball. Nach dem Gewinn der WM kam auch von der unschlagbaren Nationalmannschaft nicht mehr viel. Mit Berti ging es bergab. Und das Olympia-Dreamteam von 1992 um Jordan, Magic Johnson und Larry Bird strahlte deutlich mehr Sexappeal aus, als Kalle Riedle und Konsorten. Den Basketballern nachzuahmen schien mir auch in Bezug auf die eigene Attraktivität auf Frauen die bessere Wahl. Ich las die Biographie von Magic Johnson und ging jeden Tag in die Mausefalle Korbwürfe üben. Alleine. Ich wollte die Schmach der ersten Teilnahme unserer Gymnasiumsstufe bei “Jugend trainiert für Olympia” vergessen machen. Da sind wir nämlich wie die Schneider aufgekreuzt. Von uns acht Achtklässlern waren zwei Schwimmer, einer Kanute, zwei Leichtathleten, iche Badmintonspieler und ein paar die gänzlich unsportlich waren. Wir machten, glaube ich, im ganzen Turnier 3 oder 4 Körbe.
Ich hatte aber Lunte gerochen, zumal uns immerhin mit Tommy Thorwart ein späterer ALBA-Spieler den Zwei-Schritt-Rhythmus beibrachte. Wir hatten ihn zufällig in einer Turnhalle getroffen, seine Schule, die Sportschule war der große Gegner auf Stadtebene und er galt schon damals als großes Talent.
Nach so drei Jahren Training, in der 11. Klasse, wurden wir dann langsam konkurrenzfähig. Mangelnde Körpergröße wurde durch bedingungslosen Einsatz und Trainig mit Ältereren kompensiert. In dieser Zeit hing ich mit einigen Gestalten, die auch jetzt hier im Tipspiel rumspringen an mindesten 3 Tagen pro Woche in irgendeiner Turnhalle rum.
Fußball spielten wir auch noch, aber nur Sonntags auf einem Schotterplatz. Völlig überraschend gewannen wir auch einen Stadtwettbewerb bei Jugend trainiert für Olympia. Wir hatten ein paar fiese 13. Klässler im Team. Wir schossen glücklich in mehreren Spielen das 1:0 und die großen Jungs gaben dann die Devise aus, die Bälle über den Zaun zu dreschen und die knapp bemessene Spielzeit runterlaufen zu lassen. Da es keine Ersatzbälle gab und ich damals schon kunstvolle Befreiungsschläge beherrschte, gelang das. Ich hatte meine Berufung als Abwehrspieler gefunden.
Nach diesem Kleinfeldturnier auf Schotter ging es zum Landesfinale nach Brandenburg. Der große Platz überforderte uns. Wir verloren mit großem Einsatz und ich kassierte die erste und einzige Rote Karte meiner Fußballerkarriere – nach einer Grätsche mit 5 Meter Anlauf im Mittelfeld. Ich fühlte mich gut, dachte ich habe ein realistische Chance auf den Ball, überschätzte aber die Standfestigkeit meiner profillosen Basketballschuhe auf dem nassen Rasenplatz. Zu meiner Enttäuschung war die Rote Karte, die mir gezeigt wurde nur eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe. Aber Fußball interessierte mich damals eh nur am Rande. Basketball war deutlich cooler.
Ab 1993 daddelten wir auch auf jedes dämliche Streetballturnier zwischen Wohngebiet und Olympiastadion Berlin. Die Sportartikelhersteller überboten sich mit Turnieren und wir spielten teilweise in bis zu drei Teams mit. Manchmal war’s etwas anstrengend, wenn man im Mixed auf Ghettogangster, die die eigenen Frauen im Team beeindrucken wollten, traf, die mich sensiblen Gymnasiasten mit Trash-Talk und fiesen Fouls zum Weinen brachten. Aber meistens sehr schön. Wir verloren immer respektabel gegen übermächtige Gegner und gefielen uns in der Rolle der Underdogs, die immer mal überraschend einen Sieg erkämpften.
Wir flogen spektakulär durch die Luft und gewannen am liebsten gegen Teams, die uns ob unserer im Schnitt knapp über 1,80 und 65 Kilo unterschätzten oder gegen Kraftsportler. Damals spielten alle Basketball und der Kick war immer, dass man vor Beginn ja nicht wusste, wie gut die anderen waren. In guten Momenten fühlte ich mich, wie auf dem Bild, sehr Air-Jordan mäßig. Was dieses Kopftuch sollte, kann ich mir aber heute auch nicht mehr erklären. Der einigen bekannte Knopper, der hier im hauseigenen Managerspiel gerne mit radikalen Methoden versucht sein Team an die Spitze zu führen sah damals noch ganz brav aus, entwickelte in dieser Zeit aber eine Art der psychologischen Kriegsführung auf dem Court, die uns sehr zu Gute kam. Eine sehr wirkungsvolle Variante war das Zeigen von totalem Desinteresse seinem Gegenspieler gegenüber um dann wenige Sekunden später zu explodieren. Es war erstaunlich, wie wenig die Streetballer damit klar kamen, wenn man bei ihren Sprungwürfen demonstrativ einen Schritt zurückging und sie NICHT blocken wollte. Da auch Knopper keine Karriere mehr im Basketball anstrebt, werde ich einige Trick demnächst hier noch einmal ausführlicher verraten.
Das Spielsystem der Streetball-Challenges habe ich nie ganz verstanden. Auf jeden Fall gewannen wir 1996 irgendeinen Teil der Converse Veranstaltung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die besten Basketballer der ungefähr 1000 jungen Herren da vor Ort waren, aber der Spielplan sagte: “Finale” und das haben wir gewonnen. Lohn waren eine Converse Tasche und der Champion-Pullover. Die Tasche wurde von der ganzen Familie gerne benutzt. Oben abgebildeter Pullover weist eine akzeptable Qualität auf, ich besitze ihn immer noch und wenn mich heute eine Mittelfußdistortion einschränkt und ich beim Fußballspielen ins Tor muss, ist er Teil meines stilsicheren “Lew Jaschin-Outfits”. Da ich damals keine coolen britischen Indiepopper kannte und nur Nirvana hörte, wähle ich das Kleidungsstück meiner Modevorliebe entsprechend in XL. Dieser zu dieser Zeit sehr angesagte Kartoffelsackschnitt kombiniert mit dem Grauton machten den eventuellen eigenen Attraktivitätsbonus als Gewinner eines Turniers der Trendsportart schlechthin natürlich sofort wieder zunichte. Das ist mir heute auch klar, aber das ist eine andere Geschichte.
Zu dieser Zeit konnte man uns nachts wecken und wir beteten alle Kader der NBA runter. Der Weg der deutschen Fußballmannschaften wurde nur noch am Rande verfolgt. Die demnächst folgenden Highlights meiner sportlichen Laufbahn sollten dann auch nichts mit Fußball zu tun haben.
Das wird irgendwie nichts mehr mit Dir und der Hertha. Erst die Beschimpfungen des Ältestenrates und dann immer wieder diese peinlichen Ausrutscher. Dabei hätte doch irgendwie keiner was gegen einen grundsoliden und auch erfolgreichen Haupstadtklub, den man auch international vorzeigen kann. Ich vermute, bei Hertha liegt irgendein großer Fehler im System, aber egal.
Aktuell gibt es wenig zu feiern, umso erstaunlicher diese Meldung:
Mensch, im Gegensatz zu mir scheinen einige das Herthawebungeheuer schick zu finden. Bei (Sport)Webseite des Jahres erwarte ich ja eigentlich eine Jury bestehend aus Sergey Brin, Steve Jobs, Berti Vogts und Rainer Holzschuh. Stattdessen handelt es sich um einen dämlichen 0815 Award einer niederländischen Firma, die für 3 iPods und ein paar FUJI Knipsen Adressen sammeln will. Man schaue sich mal Impressum und frühere Gewinner (was ein Unsinn) an, google ein bißchen und stelle fest, dass es sich bei der Betreiberfirma um ein Marktforschungsinstitut handelt.
Um jetzt endlich mal wieder einen Blumentopp zu gewinnen, fordert man also die Fans auf, Ihre Daten einer holländischen MaFo-Bude in den Rachen zu schmeißen. Mannmannmann. Demnächst dann auf der Hertha BSC Internetseite eine Aufforderung, Heizdecken zu kaufen, damit Dieter sich den nächsten Kirmesaward ins Fenster stellen kann?
Immer wieder dieser Provinzmist aus der Hauptstadt.
Kicker.de erzählt mir etwas von einer völlig uninteressanten Verletzung, die den Einsatz von Gomez am Wochenende gefährdet (der dann nach Kicker-Gesetz – die liegen immer falsch bei der Prognose von Aufstellungen – trotzdem spielen wird) Eurosport.de wundert sich etwas über den Ausstieg der Telekom aus dem Radsport. Die spannenden Themen buddeln andere aus. Ohne die Ein-Mann-Sportredaktion aus Hamburg wäre die Vorstellung der Maskottchen für die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver wohl erst einmal an mir vorbeigegangen.
Irgendwie bin ich auch mehr gespannt auf die Spiele in Vancouver als auf Peking 2008. Alles was man bisher aus Kanada hört und sieht, macht mich mehr an, als Leichtathleten und Ruderer im Smog. Die Landschaft, die Maskottchenviecher, die Snowboardstrecke von der man das Meer sieht, Eishockey im Mutterland dieses Sportes, etc. Ich hoffe sehr, dass wieder eine Atmosphäre wie in Lillehammer 1994 entsteht.