Tour de France – Inszenierung und Dramatisierung von Sport im TV
Wir nähern uns im zweiten Kapitel der Frage, warum Sport im Fernsehen so dermaßen gut funktioniert, manche Menschen dafür überhaupt kein Verständnis haben und was der Unterschied zwischen Thom Yorke und Dwight Yorke ist. Was das alles soll, steht hier. Dort gibt es auch ein Inhaltsverzeichnis, welches sich ganz von Zauberhand langsam mit Links füllt.
2. INSZENIERUNG UND DRAMATISIERUNG VON SPORT IM TV
2.1 Warum rennen 22 Erwachsene Männer einem Ball hinterher? – Die Sinnlosigkeit von Sportwettkämpfen
Was ist eigentlich Sport? Natürlich eine gesunde Beschäftigung, die dabei hilft, sich fit zu halten und zu trainieren. Aber das könnte man natürlich auch allein und das Publikum dürfte daran nicht sonderlich interessiert sein. Warum gibt es also Millionen von Zuschauern für das Ausüben von Sportarten auf höchstem Niveau?
Eine gängige Deutung ist eine Identifikationsbrücke zwischen dem Zuschauer und dem Aktiven. Der Konsument versetzt sich in den Sportler hinein und fühlt mit. Das Nacherleben der Emotionen ist also das Motiv, einem Sportereignis beizuwohnen. (Franke, 2001)
Betrachtet man die Aktivitäten eines Wettkampfes kann man schnell feststellen, dass man diese nicht nach alltäglichen Sinn- und Zwecküberlegungen beurteilen sollte. Worin besteht schließlich der Sinn eines 5000 Meter-Laufes „… bei dem man nach einigen oder vielen Runden dort wieder ankommt wo man losgelaufen ist (man hätte eigentlich gleich stehen bleiben können) …“ (Franke, 2001, S. 5f) Solche oder ähnliche Fragen stellen Frauen oft auch ihren Männern, die vor dem Fernseher kleben, wenn doch nur 22 Menschen in kurzen Hosen sich um einen Ball zanken, während sie doch alle so viel Geld haben, dass sich jeder einen eigenen leisten könnte.