Im ersten Kapitel “Sport im deutschen Fernsehen” geht es ganz allgemein um das Stattfinden der sportlichen Betätigung in der Glotze. Seit wann, wieviel, was und warum. Was das alles soll, steht hier. Dort gibt es auch ein Inhaltsverzeichnis, welches sich ganz von Zauberhand langsam mit Links füllt.
1. SPORT IM DEUTSCHEN FERNSEHEN
Nach Niklas Luhmann findet ein Ereignis, welches nicht in Medien zu sehen ist, nicht statt. Das Gleiche gilt auch für den Sport. Wir haben uns daran gewöhnt, dass sportliche Ereignisse im Fernsehen stattfinden. Werden wir beim seltenen Stadionbesuch mit der Realität konfrontiert, vermissen wir die Zeitlupe. Sport wird hauptsächlich als Sport im TV wahrgenommen.
Das ist doch einmal ein würdiger Start in das Sommertransferfenster. Diego jetzt endgültig zu Juve. Gomez zu Bayern (Warum traut sich eigentlich fast kein deutscher Spieler von Format ins Ausland?) und Martin Jol zu Ajax. Wenn das so weitergeht, sind einige Spieler bis zum 31.8. zweimal verkauft.
Vor ziemlich genau fünf Jahren habe ich meine Diplomarbeit zum Thema “Die Inszenierung der Tour de France im deutschen Fernsehen” abgegeben und mich mit Einwurf derselben in den Nachtbriefkasten exmatrikuliert. Ganz harmlos stand da drin:
Die Echtheit der erbrachten Leistungen dient […] als Basis für alle Inszenierungen. Gerade deshalb ist das Doping, das dieses Natürlichkeitsversprechen des Sports bricht, der große Feind. Chancengleichheit der Aktiven wäre schließlich auch gegeben, wenn alle Athleten ihre Leistungen durch Hilfen der Pharmaindustrie steigern würden.
Das hat die diversen Protagonisten natürlich nicht die Bohne interessiert, weswegen mich die die Tour heute kaum noch vor den Fernseher lockt. Weil aber um mich herum in den letzten Wochen so viele Abschlussarbeiten fertig gestellt wurden , mich die Beschäftigung mit meiner damaligen Arbeit wieder ein wenig reizt und weil komplett am medialen Interesse vorbei veröffentlichen auch Spaß macht, copy und paste ich die Arbeit in der fuballlosen Zeiten jetzt in kleinen Häppchen hier rein. Sommerloch-Content auf pseudowissenschaftlichen Niveau. Wenn alles fertig ist, verlinke ich das Inhaltsverzeichnis und beim nächsten Radsport-Hype kann entweder ich sagen “Wusste ich schon immer” oder alle anderen sagen “Was hat der denn für einen Scheiß geschrieben”
Die Saison wurde gerade eben um 13 Uhr nach Erscheinen der Kicker-Noten – und nicht wie von einigen behauptet am Samstag um 17.20 Uhr – beendet. Der große MV gratuliert ganz herzlich Überstern Galaktika und seinem Manager Allan Simonsen zur erfolgreichen Titelverteidigung. Das Meisterschaftsfinale war nicht ganz so spannend wie letztes Jahr, ziemlich souverän zog der Ligaprimus seine Kreise und profitierte von den wechselnden Schwächephasen der großmauligen Konkurrenz.
Am Ende der Tabelle fand sich überraschend der ZK Lotze Lok wieder, dem Absturz von Platz 7 auf 18 steht aber wenigstens eine dezente finanzielle Gesundung gegenüber. Spannend wie der Sommertransfermarkt wird die Entwicklung der 2,5 neuen Teams FC Bogota, Viking Stavanger und Trakor Berlin mit der Reinkartion vom großen Knopper in der neuen Saison.
Ich verspreche mein Bestes zu geben, die neue Version des Managerspiels bis zum Start der Bundesligavorfreuphase am 20. Juli fertig zu haben und weise darauf hin, dass ich am 1. Juli diese Saison auswertungstechnisch (Prämien, etc.) beenden und dann auch den Transfermarkt für einige Zeit schließen werde.
Über alle Neuerungen, Änderungen, etc. wird in beispielloser Offenheit hier permanent berichtet.
Liebe Manager, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und für die schöne Saison.
Um das Kind subtil zu sozialisieren bekommt es ja schon seit geraumer Zeit in kleinen Dosen Fußballsport der unterschiedlichsten Art verabreicht. Bälle liegen unauffällig im Weg rum, im Autoradio läuft die Bundesligaschlusskonferenz und ganz zufällig ist die oberste Zeitschrift im gerne ausgeräumten Papiercontainer meistens die letzte Ausgabe vom Kicker.
Am Wochenende war die Zeit für den nächsten Schritt gekommen. Die Idiotendichte und das Risiko einer abartig lauten Stadionbeschallung war hinreichend gering. Die Anstoßzeit des Spiels Turbine Potsdam gegen SC 07 Bad Neuenahr lag außerdem genau im Fenster zwischen Mittagsschlaf und Abendbrot.
Eventfan wie ich bin, gehe ich natürlich nur ins Stadion, wenn es sich lohnt. Und Turbine spielt im Moment immerhin noch um den Titel in der Frauen-Fußball-Bundesliga. Vielleicht waren deswegen auch Dr. Theo Zwanziger und Matthias Platzeck im Stadion. Oder die sind in Anja Mittag verliebt. Man weiß es nicht. Ich hatte auch kaum Zeit die beiden Herren auf der Tribüne zu suchen und sie zu fragen. In der ersten Halbzeit ging es Schlag auf Schlag. Turbine ging schnell durch ein Eigentor in Führung. Das 2:0 folgte hinterher. Der Stadionsprecher verkündete dann etwas voreilig das dritte Tor, was er dann auf Zuruf zurücknahm und dann eben etwas später folgte.
Zwischendurch musste ich dem Kind erklären, dass das da “ja” ein Ball ist, aber man “nein” da nicht hindarf und selber damit spielen kann. Dafür sind wir mit großer Freude ganz oft die Stufen des ehrwürdigen Karl-Liebknecht-Stadions hoch und runter gelaufen. Als das Kind die verteilten Zigarettenkippen auf den Rängen auflesen wollte, hatte ich einen Flashback in die 80er als ich in meiner einen Woche Motor Babelsberg ebenjene sauber machen musste. Außerdem erinnerte ich mich, dass ich irgendwann noch früher mal zu einem Olympia/Jugend/Irgendwas/Länderspiel auch schon einmal im Stadion war. Ich glaube DDR gegen Ungarn, aber beschwören möchte ich das nicht. Das Kind wird sich später auch nicht mehr guten Gewissens an das Spiel vom Sonntag erinnern.
In der zweiten Hälfte verflachte das Spiel und das Kind wurde ganz Fußball-Connaisseur quengelig. Daraufhin liefen wir mit Kind auf dem Arm und immer mit Blick aufs Spielfeld einmal ums Stadion und sahen so aus nähester Nähe noch einen Lattentreffer der Gäste. Janne schenkte dem Kind noch ein Stadionheft und wenn es das nicht verbuddelt oder aufisst, kann es sich später wie ich in Bezug auf das Länderspiel eine schöne Erinnerung an den ersten Stadionbesuch zusammenreimen. Aber mit Herren-Fußball warte ich lieber noch. Die Gemütlichkeit bei nur 1.000 Menschen im Karl-Liebknecht-Stadion passt ideal zu einem Sonntagnachmittag mit Kind.
Das wird ein schönes Transferfenster diesen Sommer. Eine Runde Würfeln auf diversen Trainerpositionen. Eine Runde “Neuaufbau” in diversen ambitionierten Teams und eine Reihe von Spielern, die “sich verändern” wollen. Garniert mit einer Runde “Ich muss spielen, um in Südafrika dabei sein zu dürfen.” Und ein Transfer wie der von Diego, oder besser noch von Ribery kann die ganze Chose anstoßen. Ich freue mich sehr. Es wird wieder viel von Konzepten, Zukunftsvisionen, strategischen Entscheidungen, Fundament, etc. die Rede sein, um nach 3 Spieltagen alles in Frage zu stellen. Das wird ein schöner Sommer.
Mich stört die allgemeine Hektik. “Versagt”, “Gescheitert”, “Missmanagement”, “Endlich”, “Vorstand ist auch schuld” sind noch die harmlosesten verbalen Attacken, die gerade in Zusammenhang mit der Klinsmann-Entlassung durch das große Internet und die klassischen Medien geistern.
Ich mag ja Zahlen. Und die Zahlen bescheinigen dem FC Bayern eine ganz solide internationale Performance in den letzten 5 Jahren. (UEFA-Koeffizient)
Nicht herausragend, aber in Ordnung. Das wollte man mit Klinsmann ändern, nachdem das jahrelang mit “etablierten” Trainern schief gegangen war. Nun sah man dieses Projekt als gescheitert an, jetzt kommt wieder ein alter Sack, Uli Hoeness weiß immer noch nicht, was Ebay und Amazon sind und wird nicht mehr Speerspitze der Jugendkultur in der Fußball-Bundesliga werden. Sondern eher so ein konservativer Altinternationaler bleiben.
Klinsmann hatte viel vor und relativ wenig davon erreicht, ob das an seinen mangelnden Fähigkeiten, der Ominpräsenz von Rummenigge und Hoeness, an schlechten Spielern oder an Venus-Saturn-Jupiter Konstellation an der Säbener Straße werden wir – und das ist das Lustige am Sport – nie erfahren. Es ist immer ein bißchen schade, wenn ein Konzept, was vom bisherigen abweicht (von Revolution würde ich jetzt nicht mal sprechen) im Haifischbecken der Traditionalisten scheitert und die Häme ist dann immer besonders groß. Aber das ist das Risiko bei Wegen neben der Hauptstraße.
Unter Aspekten der Krisenkommunikation war Führungsebene relativ professionell (vgl. Schalke) Trainer rausgeschmissen, Neuen präsentiert. Zack, zack. 3 Stunden nach der Meldung eine Pressekonferenz. Und jetzt können sich alle entspannen und Jupp Heynckes am Wochenende dabei zuschauen, wie 3 Trilliarden Blitzlichter seine Birne zum Leuchten bringen. Und Bayern genau wie unter Klinsmann entweder noch Meister wird oder nächstes Jahr im UEFA-Cup ran muss. Letztes Jahr haben sich schließlich alle beschwert wie langweilig das ist. Diesen Vorwurf kann man den Bayern diese Saison nicht machen….
Zitat Felix Magath nach der Niederlage gegen Cottbus, nach der Wolfsburg weiterhin ganz bequem von der Tabellenspitze grüßt, da an diesem Spieltag die kompletten Top 3 vor Schreck ihr Spiel verloren haben. Mag ja sein, dass das eine sportwissenschaftlich ausgeklügelte Taktik ist, aber das geht mir auf die Nerven. Kann jetzt mal bitte eine Mannschaft (gerne auch zwei) sagen, dass sie Meister werden will und dann auch demnentsprechend auftreten. Sonst kann man das auch gleich auswürfeln oder Hertha BSC überlassen. Die kommen die nächsten 27 Jahre wahrscheinlich nicht wieder in die Verlegenheit dort oben mitzuspielen. Wie labil müssen die Fußballprofis sein, dass sie es nicht verkraften würden, auch ganz offiziell um Platz 1 mitzuspielen?
Das Kompetenzteam des Uli und Kalle-Managerspiels nutzte am Sonntag das schöne Wetter und traf sich im Olympiastadion um Transfers auszuhandeln und ein bißchen Sommerfußball zwischen Berlin und Bremen zu gucken. Das laute Gebrülle der Ostkurve und die ohrenbetäubend lauten Werbejingles (“Fahrschule Dumdidum präsentiert Ihnen die Nachspielzeit”), die über die Stadionanlage gejagt wurden, ließen einen zwar sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, aber man versteht sich mittlerweile schließlich blind.
Man möge mich als Eventfan beschimpfen, aber ein wenig enttäuscht war ich schon, dass die drei ganz begabten Kicker Voronin, Diego und Özil nicht mittun konnten. Das sah man dem Spiel auch an. Weitestgehend ereignislos plätscherte die erste Halbzeit vor sich hin. Pantelic schoss mal an den Pfosten, Timmie Wiese nahm immer mal seine Mütze gegen die tiefstehende Sonne ab und setzte sie wieder auf und es gab ein Haufen Ecken, nach denen zahlreiche Spieler beider Seiten über den Ball holzten.
Mertesacker war sehr souverän, was den Manager von Überstern Galaktika erfreute. Clemens Fritz wiederum empfiel sich nicht für einen Platz in der Startelf von Helsinki IF. Gazza vermisste Vranjes, ein paar finnische Rentner Petri Pasanen. Knopper hatte sowieso keinen Spieler von den beiden Teams im Kader. (Alle zu alt) Als dann das 1:0 für Bremen fiel, war ich gerade auf dem Weg zum Klo.
Nach dem Seitenwechsel spielte dann Hertha gegen die tiefstehende Sonne und nachdem die Bremer ein paar hübsche Kontergelegenheiten nicht ausgenutzt hatten, schlug Simunic eiskalt zu. Dieses Tor wurde auch im Gegensatz zum Bremer Treffer noch einmal auf der Leinwand gezeigt – praktisch, da die Flanke, wie gefühlt alle relevanten Aktionen von der gegenüberliegenden Eckfahne kam, die geschätze 2 Kilometer von unseren Sitzplätzen entfernt war.
Überhaupt ist das Stadion sehr groß. Es war mir leider nicht möglich von unseren doch ganz exquisiten Plätzen in Reihe 7 der Gegentribüne, einzelne Gäste auf der gegenüberliegenden Ehrentribüne, die Auslinie, den Trainer oder einzelne Spieler auf den Bänken zu erkennen.
Dass der Schiedsrichterassistent immer putzig die Hand vors Gesicht hielt sah ich erst auf den Fotos, mit fiesestem Digitalen Zoom. Ich bekam während des ganzen Spieles keine Seitenauslinie zu Gesicht, da diese hinterm Horizont oder von einer Werbebande versteckt waren.
Auch waren die Distanzen so groß, dass die hoffnungslose Unterlegenheit der Schall- gegenüber der Lichtgeschwindigkeit fühl- und hörbar war. Man sieht Klatschen, Schreien, Brüllen – hört es aber erst später. Toll.
Kurz vor Schluss verfummelte Naldo dann an der Mittellinie den Ball und Mertesacker fälschte unglücklich ab. Das Stadion freute sich ordnungsgemäß, Bremen ärgerte sich nur mäßig, das Wetter blieb gut und der Abtransport lief relativ reibungslos. Allan Simonsen hofft auf eine 3 für Mertesacker, Pizarro wird wohl nicht viele Punkte fürs Managerspiel holen. Kann man machen, so einen Sonntagnachmittag im Stadion, aber in den nächsten Wochen werden wir wohl am Wochenende eher wieder selber Sport treiben.
In den Kommentaren dürfen folgende Sondertips platziert werden.
1 Wer wird World-Champion (25 Punkte)
2 Wie weit kommt Dirk (25 Punkte)
3 Wer wird MVP (50 Punkte)
und für die mathematisch Interessierten:
4 Was ist die höchste von einem Spieler erzielte Punktzahl in einem Spiel (Deine Punkte: Differenz zum tatsächlichen Wert – 50 * -1)
Und Gazza schreibt heute abend bestimmt noch eine schöne Playoff-Vorschau mit einer Einschätzung aller 16 Teams, oder? Ich bin darauf angewiesen. Mein NBA-Wissen ist veraltet. Wo sind eigentlich die Suns? Naja, egal. Viel Vergnügen.
Beim Auswerten des 27. Spieltages hat sich ein Müssgeschück ereignet. Die Tipps von D. Simeone, Wolle, previewservice, probek, RektorSchweyn, bassewitz, Mohawk, MasterBlaster und MackMannaMann wurden auf 0 zu 0 gesetzt. Da ich das nicht mehr rekonstruieren kann, dürft Ihr hier Eure Tips nachträglich hier in den Kommentaren eingeben. Ich vertraue da ganz auf das gentlemaneske Verhalten. Ich gebe das dann ein und Ihr bekommt nachträglich die Punkte. Ich entschuldige mich für das Versagen meiner Technik.
Ist Jürgen Klinsmann dann noch im Amt? Wird Loddar seinen vierten Titel in Serie erringen. Lockt der Frühjahr mal wieder andere Mitstreiter auf die Bahn? Schlägt Knopper – das Uruguay des Frisbeegolfs – zurück? Werden Bäume getötet? Wird Gazza einen neuen Höhenrekord aufstellen? Werden sich die Wettbewerber auf einen der vielen lustigen Modi einlassen? Nach dem langen Winter die erste offizielle Abendveranstaltung. Ich freue mich schon.
Das verbale Scharmützel erreicht dann seinen Höhepunkt, wenn der DFB-Präsident im selben Artikel meint:
“[…] dass unser Sportdirektor Matthias Sammer, der in diesem Fall der erste Ansprechpartner ist, sich mit der Frage befassen wird, ob diese Spieler unabhängig von ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit charakterlich geeignet sind, damit sie von uns in Nationalmannschaften präsentiert werden können.”
Er macht hier also von seiner Richtlinienkompetenz in allen Aufgabenbereichen – eines seiner 9 Aufgabengebiete – Gebrauch und definiert damit das Themenfeld “Nationalspieler: Charakterliche Vorraussetzungen”. Natürlich nur im Sinne des Fußballs, des Weltfriedens und der Vorbildfunktion für Jugendliche. Die Floskel “was das für eine Auswirkung auf die tausenden Aktiven in den Jugendmannschaften hat” gibt der Phrasenautomat gratis mit dazu.
Aus purem Glaube an die Kraft der Statistik schreibe ich seit Jahren nach jedem Spieltag die Noten, die das Zentralorgans des deutschen Fußball an die kickende Zunft vergibt auf kleine Karteikarten. Heute morgen fand das Kind die zufällig beim Ausräumen der Schreibtischschublade. Und als ich kurz Zähne putzen war, hat das Kind das mal zusammengerechnet. Als ich das Ergebnis sah, war ich einigermaßen erstaunt.
Die Statistik zeigt die Verteilung aller Zensuren bis zum 25. Spieltag aufgeteilt nach Saison. Es scheint in Nürnberg einen Aufpasser zu geben, der darauf achtet, bei der Notenvergabe immer schön im Korridor zu bleiben. Selbst letzte Saison, als für unsportliches Betragen Sechsen verteilt wurden, ist diese Zahl nicht signifikant höher als dieses Jahr (2007: 53, 2008: 46) Auf jeden Fall taugt dieses Instrument nicht dazu, mit Hilfe der Benotung der Spieler die Qualität der Bundesliga zu beurteilen. Tendenzen muss man mit der Lupe suchen: Die Extremnoten 1 und 6 werden tendenziell mehr. Den Unterschied zwischen einer 3 und einer 3,5 muss mir mal jemand erklären. Es scheint aber, dass es deutlich schwerer ist, als Profi eine 3,5 oder eine 4,5 zu erreichen, als die entsprechende gerade Note. 2008/09 gab es das erste Mal mehr Dreien als Vieren. Die Unterschiede in der Verteilung dieser beiden häufigsten Noten sind aber marginal. Eine fiese Fünf ist saisonübergreifend immerhin die vierthäufigste Note. Da wird doch gerne von Redakteursseite mal ein Zeichen gesetzt.
Nach dem Notenschnitt muss man auf jeden Fall eher Jogi Löw und nicht dem Marketingsprech der DFL und der schreibenden Zunft glauben. Die Leistungen der Bundesliga sind eher so befriedigend bis ausreichend. “Da gehört ja auch immer ein Gegener zu”, “Wir verdienen ja auch so wenig mit TV” und “Die Engländer sind auch nicht besser” tönt es jetzt reflexartig aus mehreren Ecken. Würde eine bundesdeutsche Schule aber über 4 Jahre so einen Abischnitt aufweisen, stände Frau Professor Doktor Schavan persönlich vor der Tür und würde vorschlagen, es mal mit Ganztagsschule zu versuchen oder den Laden dicht machen.
Nein, natürlich ist das nicht zu vergleichen. Aber wenn das Kind weiter Spaß an Statistik hat, werden wir uns in diesen Zahlensalat mal demnächst noch ein wenig tiefer einarbeiten. Auch wenn das natürlich nicht ganz wissenschaftlich korrekt ist, weil ich gerade nicht einschätzen kann, ob beim Zusammenzählen einzelne Karteikarten aufgegessen wurden.
Ich überlege ernsthaft, am Wochenende das erste Mal in kurzen Hosen zum Frisbee-Golf zu erscheinen. (Samstag um 12 im Buga-Park, falls es jemand interessiert). Und da neulich hier schon der junge Bernhard Langer gefeiert wurde, zum Abschluss der Länderspielwoche diesmal ein Lob an den Platzdesigner. So ein Loch hätte ich auch gerne mal fürs Frisbee-Golfen. Ab morgen geht es dann wieder um Fußball und den Bundesligaendspurt.