Das Kompetenzteam des Uli und Kalle-Managerspiels nutzte am Sonntag das schöne Wetter und traf sich im Olympiastadion um Transfers auszuhandeln und ein bißchen Sommerfußball zwischen Berlin und Bremen zu gucken. Das laute Gebrülle der Ostkurve und die ohrenbetäubend lauten Werbejingles (“Fahrschule Dumdidum präsentiert Ihnen die Nachspielzeit”), die über die Stadionanlage gejagt wurden, ließen einen zwar sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, aber man versteht sich mittlerweile schließlich blind.
Man möge mich als Eventfan beschimpfen, aber ein wenig enttäuscht war ich schon, dass die drei ganz begabten Kicker Voronin, Diego und Özil nicht mittun konnten. Das sah man dem Spiel auch an. Weitestgehend ereignislos plätscherte die erste Halbzeit vor sich hin. Pantelic schoss mal an den Pfosten, Timmie Wiese nahm immer mal seine Mütze gegen die tiefstehende Sonne ab und setzte sie wieder auf und es gab ein Haufen Ecken, nach denen zahlreiche Spieler beider Seiten über den Ball holzten.
Mertesacker war sehr souverän, was den Manager von Überstern Galaktika erfreute. Clemens Fritz wiederum empfiel sich nicht für einen Platz in der Startelf von Helsinki IF. Gazza vermisste Vranjes, ein paar finnische Rentner Petri Pasanen. Knopper hatte sowieso keinen Spieler von den beiden Teams im Kader. (Alle zu alt) Als dann das 1:0 für Bremen fiel, war ich gerade auf dem Weg zum Klo.
Nach dem Seitenwechsel spielte dann Hertha gegen die tiefstehende Sonne und nachdem die Bremer ein paar hübsche Kontergelegenheiten nicht ausgenutzt hatten, schlug Simunic eiskalt zu. Dieses Tor wurde auch im Gegensatz zum Bremer Treffer noch einmal auf der Leinwand gezeigt – praktisch, da die Flanke, wie gefühlt alle relevanten Aktionen von der gegenüberliegenden Eckfahne kam, die geschätze 2 Kilometer von unseren Sitzplätzen entfernt war.
Überhaupt ist das Stadion sehr groß. Es war mir leider nicht möglich von unseren doch ganz exquisiten Plätzen in Reihe 7 der Gegentribüne, einzelne Gäste auf der gegenüberliegenden Ehrentribüne, die Auslinie, den Trainer oder einzelne Spieler auf den Bänken zu erkennen.
Dass der Schiedsrichterassistent immer putzig die Hand vors Gesicht hielt sah ich erst auf den Fotos, mit fiesestem Digitalen Zoom. Ich bekam während des ganzen Spieles keine Seitenauslinie zu Gesicht, da diese hinterm Horizont oder von einer Werbebande versteckt waren.
Auch waren die Distanzen so groß, dass die hoffnungslose Unterlegenheit der Schall- gegenüber der Lichtgeschwindigkeit fühl- und hörbar war. Man sieht Klatschen, Schreien, Brüllen – hört es aber erst später. Toll.
Kurz vor Schluss verfummelte Naldo dann an der Mittellinie den Ball und Mertesacker fälschte unglücklich ab. Das Stadion freute sich ordnungsgemäß, Bremen ärgerte sich nur mäßig, das Wetter blieb gut und der Abtransport lief relativ reibungslos. Allan Simonsen hofft auf eine 3 für Mertesacker, Pizarro wird wohl nicht viele Punkte fürs Managerspiel holen. Kann man machen, so einen Sonntagnachmittag im Stadion, aber in den nächsten Wochen werden wir wohl am Wochenende eher wieder selber Sport treiben.
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