NBA Playoffs 2009 – Preview

Um es gleich zu sagen. Die Suns sind alt. Richtig alt. Shaq ist 37, Steve Nash 35 und Grant Hill 36. Amare Stoudamires Knie sind wahrscheinlich ähnlich alt. Als neuntes Team in der starken Western Conference sind sie knapp an den Playoffs vorbeigeschrammt. Das Reha-Zentrum in Phoenix hat zwar wahre Wunder vollbracht, aber die Systemumstellungen mit Shaq, der Trainerwechsel mitten in der Saison und die Verletzung von Stoudamire waren einfach zu viel. Aber kommen wir zu den Mannschaften, die noch mit dabei sind.

Eastern Conference

Cleveland Cavaliers

Was für eine Rekordsaison für die Cleveland Cavaliers. Sie holten den Vereinsrekord für Siege in einer Saison (66), damit auch den besten Record in der Liga, stellen fast den Heimrekord der Boston Celtics von 1984 ein (39-2), LeBron James brachte regelmäßig Videospielstatistiken und Triple-Doubles am laufendem Band. Wahrscheinlich stellen sie mit LeBron James auch den MVP der regulären Saison. An diesem Team müssen sich in diesem Jahr alle messen lassen. Der Trade für Mo Williams hat die Offensive der Cavaliers sehr viel flexibler gemacht und ein wenig die Scoring-Last von James Schultern genommen. Trotz einiger Verletzungen im Team gab es für die meisten Gegner nichts zu holen und die klasse Saison soll jetzt mit dem Titel gekrönt werden.
Das zu erwartende Conference-Finale gegen Boston dürfte ein harter Kampf werden, den Cleveland aufgrund des Heimvorteils für sich entscheiden dürfte. Im letzten Spiel der Saison gegen Boston gab es eine dicke Packung für den amtierenden Meister, der die Jubelszenen der Cavalier-Stars nicht so schnell vergessen wird.


Boston Celtics

Der Titelverteidiger ist angeschlagen. Verletzungssorgen plagen die Celtics bereits die gesamte Saison. Besonders schwerwiegend ist der Ausfall von Kevin Garnett, der mit einer Knieverletzung die letzten Wochen pausieren musste. Noch ist nicht klar, ob er überhaupt in den Playoffs auflaufen kann. Damit liegt die Last mehr auf den Schultern von Paul Pierce und Rajan Rondo, dem jungen Point Guard, der sich in der letzten Saison immer besser in Szene setzen konnte. Veilleicht kann auch Stephon Marbury in die Bresche springen, der im Laufe der Saison von den New York Knicks kam und bisher als Bankspieler eher unauffällig agiert. Er wurde bei seiner Ankunft eher als Problemmacher kritisiert, hat sich bisher aber gut untergeordnet. Alles in allem dürfte Cleveland diese Jahr zu stark für Boston sein, die in Bestbesetzung sicher gut mithalten könnten, aber durch den verlorenen Heimvorteil eigentlich keine große Chance haben. Letztes Jahr benötigten sie das Heimrecht in den ersten beiden Playoff-Runden um sich in zwei Mal sieben Spielen gegen schwächeren Mannschaften durchzusetzen.

Orlando Magic

Orlando ist die Überraschungsmannschaft dieser Saison. Dass sie bis zum Ende um den zweiten Platz im Osten kämpfen hätte wohl kaum jemand erwartet. Coach Stan van Gundy hat es geschafft um Center Dwight Howard ein großartiges Team von Dreierschützen zu formen, dass die großen Mannschaften der Liga in arge Schwierigkeiten gebracht hat. Auch der Ausfall von Point Guard Jameer Nelson konnte das Tempo des Teams nicht verlangsamen. Neuerwerb Rafer Alston von den Houston Rockets hat die Lücke nahtlos ausgefüllt.

Atlanta Hawks

Ein junges Team um Guard Joe Johnson, mit dem aufstrebenden Center Al Horford, Forward Josh Smith und Point Guard Mike Bibby. Sie spielten eine guten reguläre Saison, ohne an die großen Mannschaften heranzureichen. Mit ihnen ist immer rechnen. Schon im letzten Jahr brauchten die Celtics sieben Spiele und Heimvorteil um diese Mannschaft auszuschalten.

Miami Heat

Dwayne Wade ist der Scoring-Leader in der NBA. Das muss er auch, da vom Rest des Teams oft nicht viel kommt. Er allein hat die Heat oft durch puren Willen zum Sieg geführt. Das dürfte nicht gegen die beiden großen Mannschaften im Osten reichen.

Philadelphia 76ers

Die 76ers haben mit dem Playoff-Platz ihre Saison gerade so gerettet. Die schwere Verletzung von Elton Brand warf das Team früh aus der Bahn und es hatte Schwierigkeite seine Identität finden. Eine geschlossene Mannschaftsleistung brachte die Sixers wieder ins Playoff-Rennen. Schwächen in den letzten Spielen warfen sie dann wieder zurück. Eine schwer auszurechnende Mannschaft, die wohl selbst nicht genau wissen, wo sie stehen.

Chicago Bulls

In Chicago dreht sich alles um den (wahrscheinlich) Rookie des Jahres, Derrick Rose. Er hat sich wirklich zu einem Anführer dieses jungen Teams gemausert und läßt darüber hinwegsehen, dass Vinnie del Negro eigentlich eine glatte Fehlbesetzung auf dem Trainerstuhl ist. Ein weiterer Lichtblick für die Bullen war der John Slamons Trade. Er brachte einen konsistenten Scorer in die Windy City und hat den Playoff-Platz erst gesichert. Leider dürfte gegen die Celtics in der ersten Runde nicht viel drin sein. Allerdings könnte dieses junge Team die alten Herren aus Beantown ordentlich über den Platz hetzen.

Detroit Pistons

Die erste Runde gegen Cleveland ist ein schweres Los für die Detroit Pistons, die im Trade Billups gegen Iverson ihren Anführer und Kopf verloren haben. Der Deal war wohl rein geschäftlich, da Iversons Vertrag ausläuft und nächstes Jahr Salary Cap freimacht. Leider hat es die Chancen der Pistons nicht wirklich verbessert. Die Mannschaft kommt mit Allen Iverson als Ballverteiler nicht zurecht und wirkt in der Offensive planlos. Für eine Überraschung reicht es dieses Jahr nicht. Ein Umbruch muss kommen.

Western Conference

LA Lakers

Der Finalist vom letzten Jahr ist dieses Jahr auf einer Mission. So zumindest äußerten sich Phil Jackson und Kobe Bryant am Anfang der Saison. Die Schmach der 40-Punkte Niederlage im sechsten Spiel der Finalserie nagte gewaltig an den Spielern. Die reguläre Saison wurde mit der besten Bilanz im Westen beendet, nur eine Niederlage mehr als Cleveland. Die 65 Siege stellen die drittbeste Bilanz aller Lakers Mannschaften dar. Die Zeichen stehen auf Finale, da im Moment alle Spieler gesund sind und die stärksten Gegner eigentlich im Osten zu finden sind. Trotz des verlorenden Heimvorteils ist man in LA zuversichtlich, da man die einzigen Mannschaft aus dem Westen ist, die bei den Cleveland Cavaliers gewinnen konnte.

Denver Nuggets

Der Weg von Denver von offensiven Run’n’Gun-Showteam zum Titelaspiranten ist mit einem Namen verbunden: Chauncey Billups. Er ist der verlängerte Arm von George Karl auf dem Platz und drückt dem Team sowohl in der Offensive und besonders in der Defensive seinen Stempel auf. Unter seiner Führung spielen Stars wie Carmelo Anthony und J.R. Smith konstant gut und könnten im Westen durchaus für eine Überraschung sorgen.

San Antonio Spurs

Nicht viel Neues bei den San Antonio Spurs. Tim Duncan produziert immer noch still und leise All-Star-Werte, Tony Parker läuft Kreise um seine Verteidiger und sogar Michael Finley und Bruce Bowen sind noch mit dabei. Roger Mason Jr. ist der neue Faktor von der Dreierlinie für die Spurs und sie brauchen ihn auch dringend, da Manu Ginobili verletzungsbedingt nicht mehr in den Playoffs spielen kann. Letztes Jahr wurden sie von den Lakers aus der Halle gefegt und auch dieses Jahr ist das Team nicht jünger geworden. Somit dürften sie kaum eine Chance haben, bis in Finale zu kommen.

Portland Trailblazers

Das gefährlichste Team für die Lakers auf dem Weg ins Finale. Eine ausgeglichene Offensive um Guard Brandon Roy und eine starke Verteidigung stellen alle Teams vor erhebliche Probleme. Wäre Center Greg Oden noch der erhoffte Superstar, dann würden die Trailblazers ein Wörtchen um die Vergabe des Titels mitreden. Leider ist der Nummer 1 Pick des letzten Jahres sehr verletzungsanfällig und konnte bisher nicht die Erwartungen erfüllen. Dazu kommt die relative Unerfahrenheit des jungen Teams. Dennoch ist mit der geschlossene Mannschaftsleistung von Portland immer zu rechnen und dürfte die Houston Rockets in der ersten Runde alles abverlangen.

Houston Rockets

Wer hätte gedacht, dass Coach Rick Adelman einem Team eine Defensivphilosophie beibringen könnte. Die Mannen um Center Yao Ming, Ron Artest und Shane Battier sind ein echtes Abwehrbollwerk, dass oft über den Kampf ins Spiel findet. Offensiv gibt es dagegen öfter Probleme, da der Superstar Tracy McGrady wegen Knieproblemen schon länger ausfällt. Aber die Mannschaft hat sich gefunden und ist wahrlich kein leichter Gegner. Übrigens Dikembe Mutombo spielt immer noch für die Rockets und hat neulich wieder ein paar tolle Blocks abgeliefert.

Dallas Mavericks

Immer das gleiche mit Dirk. Er spielt Jahr für Jahr super Saisons, aber hat nicht die Mitspieler für den großen Wurf. Dafür wurde eigentlich Jason Kidd verpflichtet, aber er wird auch nicht jünger und schon gar nicht schneller. Jason Terry ist der einzige weitere konstante Scorer im Team und Josh Howard ist einfach zu unbeständig. Auch dieses Jahr wird es für Dirkules nicht reichen, da er der einzige wirkliche Superstar in einem Team ist, dass einfach keine Verteidigung spielen. Zudem sind sie auch auswärtsschwach, was ohne Heimvorteil gegen die Rockets zum Problem werden kann. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist, dass die Mavs sieben der letzten acht Partien gewinnen konnten.

New Orleans Hornets

Die New Orleans Hornets bestehen eigentlich nur aus Chris Paul. Aber der ist so gut, dass auch die vielen Ausfälle durch Verletzungen einigermaßen kompensiert werden konnten. Bei den Hornets hängt in Offensive und Defensive alles vom quirligen Point Guard ab. Der müsste langsam müde werden, da die Bank der Hornissen durch Verletzungen praktisch nicht existent ist. Es bleibt nur die Hoffnung auf nächstes Jahr.

Utah Jazz

Eine verletzungsgeplagte Saison ist für die Jazz zu Ende gegangen. Einziger offensiver Fokus dieses Teams ist Deron Williams. Mit seiner Leistung steht und fällt das Team. Carlos Boozer war lange verletzt. Wenn man Williams im Zaum halten kann, ist dieses Team zu schlagen. Das physische Spiel von Utah wird den Lakers in der ersten Runde einiges abverlangen, sollte aber kein Problem darstellen, da Forwards und Center der Jazz zu klein sind für die beiden 2,13m Riesen Pau Gasol und Andrew Bynum.

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