Peter tanzt wieder nur einen Sommer

Bassewitz hatte es zum Amtsantritt vor knapp einem Jahr formuliert. Und nach einem kurzen Zwischenhoch Anfang des Jahres, verpuffte Peters Strahlkraft dann doch so schnell wie Schwefel. Cobalt wird wohl für Neururer auf Lebenszeit außer Reichweite bleiben. Mittlerweile kommt da aber nicht einmal mehr Schadenfreude auf. Vorbei die Zeiten, als Neururer mit seinen Eskapaden noch polarisierte.


Tolles Geschäftsmodell

[update 8:46 Uhr: OK, sie haben es schnell repariert.] Firefox, Windows XP, Freitag morgen 8:41 Uhr. Man möchte sich über Peter Neururers Abschied aus Duisburg informieren. Egal wo man die Maus auf die Kicker-Seite hinhält. Sobald man klickt, landet man beim Sponsor. (siehe angezeigte Adresse im Browserfenster unten) Tolles Geschäftsmodell. Im IE 6 ist es ein bißchen besser. Wenn man genau die Überschrift trifft, hat man noch eine Chance auf spektakuläre Informationen über Renes Ausflug mit Easy Jet nach Manchester.

kicker


Berlin, Europa

Es deutet sich eine gute Möglichkeit für Außenseiter an, sich diese Saison über den DFB-Pokal als Nachfolger von Hertha BSC im UEFAEuropokalligaDingsbums zu qualifizieren (Hauptsache dabei gewesen). Nach den heutigen Partien können ja noch maximal 5 Bundesligisten im Rennen sein, die sicherlich noch dank diverser Glücksfeen in den nächsten Runden auch irgendwie gegeneinander antreten müssen.  Von den fünf waren letzte Saison auch nur zwei international aktiv und bei den Bayern kann man ja doch darauf spekulieren, dass die sich irgendwie für Champions-League qualifizieren. Mal abwarten. Vielleicht legt Podolski ja nächste Saison noch eine kesse Sohle aufs internationale Parkett.


Isch schieß den Ball ins Tor und Ende

Wo wir gerade beim fröhlichen Youtube-Video schauen sind:

Unsereiner kriegt den Ball ja kaum von der Mittellinie bis zum Tor. Aber warum muss man deswegen als Trainer auf die Tribüne?

Via: Bassewitz und Zum Runden Leder (dort auch die Hintergrundgeschichte)


Eine Runde Boule

Ball trifft Ball. Lederball geht ins Tor, Wasserball daneben. Liverpool hätte es sich andersrum gewünscht.

Mein Gefühl sagt mir, wenn so etwas demnächst in der Bundesliga passieren sollte, dann mit einem blau-weißem Ball im Olympiastadion. Und Grafite beendet so nächstes Wochenende seine Torflaute. Allerdings muss man im riesengroßen Olympiastadion so einen Ball erst einmal so weit werfen, dass er überhaupt über die Laufbahn kommt. Insofern wird sich die Hertha sicherlich noch ein anderes Müssgeschück einfallen lassen, um formvollendet zu Gegentoren zu kommen.


Lotze verabschiedet sich

Der FC ZK Lotze Lok gratuliert dem neu gegründeten Ballclub aus Berlin zu den letzten feindlichen Übernahmen und wünscht dem Rest der Liga viel Spaß mit den Hauptstadtidioten. Vielleicht denkt der große MV doch noch mal darüber nach, ob man Spieler seiner Mannschaft für unverkäuflich erklären darf oder führt Regeln ein, dass man nur einmal pro Halbserie bei ein und demselben Verein wildern darf. Wie dem auch sei, ichdanke dem MV für viele Spiel-Spaß-Stunden und sage hiermit Adjeu.


WM in der 95. Minute verpasst

Costa Rica sicherte mir 2006 ja mein persönliches Ticket zur WM. Und Loddar als Glücksfee später auch noch das Eröffnungsspiel in München. Deswegen stimmt es mich traurig, dass Costa Rica in der allerletzten Minute des letzten Spiels der Quali den 2:2 Ausgleich gegen die USA kassierte – obwohl die Amis ja schon qualifiziert waren und sich nicht so anstrengen hätten müssen – und damit aufgrund der Tordifferenz hinter Honduras zurückfielen. Jetzt geht es gegen Uruguay in der Relegation um einen der letzten freien Plätze für Südafrika – und das wird schwer. Und obwohl ich diesmal kein Teamticket TST-3 Costa Rica vorbestellt hatte und Paulo Wanchope auch nicht mehr mittut, hätte ich es Costa Rica doch gegönnt. Auf jeden Fall hat mich das simple Lesen des Ergebnisses wieder an 2006 und das damalige, zweifellos vorhandene WM-Fieber erinnert und deswegen eröffne ich jetzt hier die Kategorie WM 2010 und freue mich bei 4 Grad mal auf den nächsten Sommer.


18mal18: Das Gespenst des schnellen Aufstiegs

Spieler des Monats, acht Spiele – acht Einsätze im Star-Ensemble der Bayern, Lob vom Namensvetter, der im selben Atemzug die Sturmkollegen niedermacht: Es läuft rund für Thomas Müller seit August 2009. Die mediale Aufbereitung der Geschichte der #25 in dieser Saison folgt jetzt dem altbekanntem Muster. Beispiele gefällig?


18mal18: Ich darf nicht nach Ägypten

Diese Liste liest sich spektakulärer als das jetzt abgereiste Aufgebot. Und erklärt, warum Matthias Sammer sich schämt und nach den ganzen Triumphen der Jugendmannschaften in den letzten Monaten endlich einmal wieder mit hochrotem Kopf durch die Gegend rennen darf. 18mal18-intern steht es 2:2. Sebastian Rudy und Thomas Müller dürfen nicht mit, Sukuta-Pasu und Holtby wurden ordnungsgemäß geimpft und sind mittlerweile in Ägypten gelandet.


Managerspiel wieder aufgetaut

Das Spiel wurde auf den Stand letzter Woche gesetzt. Es konnten fast alle getätigten Aktionen nachvollzogen werden. Ausnahme sind die Transfers untereinander. Die müsstet Ihr noch einmal abwickeln. Der 5. Spieltag ist ausgewertet. Herr Simeone wird gebeten, falls seine Auflösung endgültig sein sollte, diese noch einmal zu vollziehen. Diesmal dürfte sie keine Lücken in die Datenbank reißen. Bedauern würde ich es sehr.

Ich hatte vor einiger Zeit mal etwas programmiert, was ich glaubte, nicht zu benötigen. Jetzt ist es aber doch ganz praktisch: Neueinsteiger müssen jetzt beim Admin mit einem Klick einen “Antrag” stellen, bevor sie zur Liga zugelassen werden. Alle sind herzlich eingeladen das zu tun. In der Regel gebe ich dem innerhalb von 24 Stunden statt. Dann steht dem Geld ausgeben nichts mehr im Weg. Viel Spaß und Grüße aus dem phpMyAdmin-Panel.


Managerspiel wird eingefroren

So liebe Leute. Das Managerspiel wird jetzt für ein paar Tage eingefroren. Es gibt heute keine Auswertung. Alle Aktionen (auch alle Auktionen, die jetzt demnächst auslaufen), die ihr ab jetzt vollzieht, werden höchstwahrscheinlich rückgängig gemacht. Das hat teilweise damit zu tun, dass einige Fehler aufgetreten sind – die Datenbank verkraftet es scheinbar nicht so ohne weiteres, wenn sich Teams so oft an- und wieder abmelden. Und es gibt auch einen Fehler bei den Verträgen, so dass nach der Auflösung von Hartz 04 jetzt wieder einige Spieler ganz ohne Vertrag dastehen. Außerdem habe ich keine Lust, dass das Spiel durch dieses Austesten der Grenzen des Machbaren implodiert – und da ist es kurz davor.

Ich werde versuchen, einen Stand des Spiels von letzter Woche zu rekonstruieren. Das kann eine Weile dauern. Eure Aufstellungen für dieses Wochenende bleiben erhalten und werden dann auch irgendwann ausgewertet. Danach melde ich mich wieder. Reißt Euch in den Kommentaren bitte zusammen, alles was mir nicht passt, wird kommentarlos gelöscht.


18mal18

Der Einfachheit halber zitiere ich mich mal selbst. Wir haben gestern ein lustiges, kleines Projekt gestartet. Unter www.18mal18.de gibts die ganze Packung. Schaut doch mal vorbei.

Meine Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre, nach einem gutem Monat Vorarbeit 18mal18 heute hier offiziell freizuschalten. 18mal18 ist ein Experiment. 18 Autoren widmen sich je einem 18-jährigem Nachwuchsspieler aus einem der 18 Bundesligavereine. Die Autoren adoptieren den hoffnungsvollen Jungprofi für ein Jahr und begleiten ihn auf dem Weg vom Talent zum etabliertem Bundesligaprofi oder beim Zerplatzen der großen Träume.

Genauso wenig, wie wir wissen, ob “unsere” Spieler in den nächsten Monaten plötzlich Kandidaten für die WM-Teilnahme werden oder klammheimlich nach Paderborn ausgeliehen werden, wissen wir, wie sich das Ganze hier entwickeln wird. Wie jedes Gemeinschaftsprojekt dieser Größenordnung gibt es gewisse Risiken – schließlich sind wir unterschiedliche Menschen verstreut über das ganze Land. Wir kalkulieren den triumphalen Erfolg genauso ein wie das jämmerliche Scheitern. Jeder Autor entscheidet frei, ob er kilometerweise Statistiken analysiert, meinungsstark über die Frisur seines Spielers lästert oder per Skype mit seinem Patenkind Länderspiele kommentiert. Klar ist, dass wir uns dem Thema “Hoffnungen für den deutschen Fußball” mit viel Platz und auf eine andere Art und Weise als in den einschlägigen Medien widmen wollen.

Arne und ich schreiben dort über Mario Götze vom BVB und Thomas Müller vom FC Bayern.


Umbaupause

Ich muss mal kurz ein bißchen hier umbauen. Nicht wundern, wenn das demnächst ruppelt. [update] So durch mit dem etwas kurzfristigem Update. Falls irgendwo was nicht funktioniert, bitte Bescheid sagen.


Ich möchte Teil einer Zielgruppe sein

Ich habe meine Pubertät in den 90ern verbracht. Mit Kurt Cobain, Berti Vogts, Rudi Völler, Hausbesetzungen, dem Ende der C64-Ära und den Anfängen der Heimcomputer-PC-Welt. Und ich habe schöne Stunden mit Computerspielen verbracht. Beim legendären NHL 94 habe ich zum Schluss immer ohne eigenen Tormann gespielt, um noch ernsthaft gefordert zu werden und Anstoss 3 hat mich so nachhaltig geprägt, dass das selbstgebaute Managerspiel hier davon massiv beeinflusst ist.

Mit Beginn des Studiums war der Computer dann erst einmal für andere Dinge zuständig. Immer mal wieder schlug ich mir Nächte um die Ohren, um bei Anno 1602 die Karibik zu besiedeln oder mal wieder den SVB Babelsberg 03 bei Fußballmanagern in die Champions-League zu führen.

Erst seit einigen Jahren sind Videospiele wieder in mein Leben getreten: als Sonntagsabendspaß in geselliger Runde. Mittlerweile mit dem heißesten Scheiß der Heimelektronik. PS3, Flachbild-Glotze, Wireless-Controller, Internetverbindung und Ton über die Stereoanlage. Und gerade Sportspiele, auf die sich die ganze Runde einigen kann, gibt es einige. Tiger Woods Golf – wenn mal ganz viel Zeit hat; Konamis PES – liebevoll Shuto genannt, nach der von Janne in Hongkong erworbenen und in Europa nie veröffentlichten “Winning Eleven”-Version in Japanisch (es kann zwar keiner von uns japanisch, aber durch japanische Menüs in Videospielen fanden wir dann irgendwann durch und konnten Carsten Ramelow aus dem Team verbannen) oder die FIFA Serie von EA Sports.

Unsereins hat nun nicht den Anspruch in irgendwelchen Online-Ranglisten ganz nach vorne zu stoßen, an Weltmeisterschaften teilzunehmen oder alle 7 Millionen Tophäen für irgendetwas zu gewinnen. Aber so ganz ohne Ehrgeiz geht das auch nicht. Viel Wert legen wir auf die langfristige Pflege unserer Spieleprojekte und fetzige Statistiken. Wir möchten unseren Golfer Schritt für Schritt mit schicken Klamotten ausstatten und auch immer mal die Frisur ändern. Wir möchten wissen, wie viele Tore unser Top-Mann in den letzten 5 Saisons geschossen hat. Und wir möchten mit bis zu maximal fünf Leuten in einem Raum Spaß haben. Dabei muss gar nicht mal jeder immer ein Pad in der Hand haben, aber für jeden sollte es ein virtuelles Plätzchen in dem Videospiel geben.

Die letzten Versionen einige Sportspiele hingegen scheinen unsere Wünsche konsequenterweise komplett zu ignorieren. Wieso auch langfristig denken, wenn jedes Jahr ein neues Spiel rausgehauen wird. Unsereiner scheint dabei aber nicht mehr zur Zielgruppe zu gehören und mittlerweile haben sich ein Haufen spektakulär dämlicher Fehler angesammelt. Für jeden einzelnen wäre ich, hätte ich ihn im Managerspiel hier oder irgendwo auf Arbeit fabriziert, zurecht von der versammelten Meute mit persönlichen Schmähungen ersten Grades niedergemetzelt worden.

Aus therapeutischen Gründen werden diese Dinge jetzt von mir hier gesammelt und zu einer Top 10 zusammengeführt. Ich habe den kühnen Traum irgendwann in meinem Leben so viel Zeit und Geld zu besitzen, mal ein Jahr lang das perfekte Videospiel zu entwickeln. Da möchte ich diese Punkte nicht vergessen. Die meisten Punkte stammen aus dem aktuellen Tiger Woods Golf-Spiel und FIFA 2009.

Dabei geht es mir nicht darum, dass der Ronaldinho nicht Original den Übersteiger im Spiel hinkriegt, den er in echt immer tut oder dass die Frisuren immer noch aussehen wie Duplo-Helme und man seinen selbst erstellten Spielern keine ordentliche Langhaarmatte verpassen kann. Es geht eher um Dinge, wo man sich gerne an den Kopf fasst, weil das einfach nach Schlamigkeit aussieht.
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Wie verletze ich mich spektakulär?

Nach dem der Gladbacher Torwächter sich eine Klimaanlage auf den Fuß fallen ließ, Mario Gomez vor Wut irgendwo gegen haute und sich die Hand brach, van Persie beim Torjubel seine Knochen zertrümmerte und Patrick Helmes vom Strandkick einen Kreuzbandriß mitbrachte, heute:

Markus Pröll stürzt bei der Flucht vor Autogrammjägern nach einem 20:0 Testspielerfolg in der Provinz über ein kleines Mädchen und erleidet eine Sprengung des Schulter-Eckgelenks. Die Hinrunde ist gelaufen.

Wie geht es dem Mädchen? Immerhin fielen da knapp 90 Kilo auf sie drauf.


Jako macht sich unmöglich

Unfassbar. Wie will man dieses Vorgehen, diese absurden finanziellen Forderungen und dieses Gebaren mit der selbstgewählten Philosophie “20 Jahre Sportsgeist” in Einklang bringen? Merkt man bei JAKO nicht, dass damit die eigene Kommunikation und der Markenkern komplett abgeschossen werden? Gut, es passiert, dass Unternehmen nicht nachvollziehbar reagieren, wenn aber quasi unbeteiligte Personen dafür finanziell bluten sollen, dass man kommunikativ etwas neben der Spur ist und Dinge nicht mehr richtig einschätzen kann, wird das gefährlich. Weil es prinzipiell jeden treffen kann, der irgendetwas ins Internet schreibt und keine Rechtsabteilung hinter sich hat.


Saisonstart, der;

Der schlechteste, beste, seit 100 Jahren, holprige, überzeugende, spannende, wahnsinnige, unglückliche Saisonstart beschäftigt Fußballdeutschland. Der interessierte Beobachter fragt sich manchmal, wann eben jener beendet ist. Nach einem Spiel oder nach 10? Nach genau 1000 absolvierten Spielminuten? Ist nicht die ganze Hinrunde ein einziger Saisonstart? Oder doch nur der Anpfiff des allerersten Spieles? Niemand nimmt es da so genau und so bleibt der Begriff ein so beliebtes wie unsinniges Spielzeug von Kolumnisten und Meinungsmächtlern. Ein Start bezeichnet den Beginn von irgendetwas, insofern ist für alle Beteiligten der Saisonstart der Saison 2008/09 am Freitag, den 07.08. um 20.30 Uhr von Dr. Felix Brych vollzogen worden. Und deswegen kann eigentlich nur Dr. Brych – je nach persönlicher Einschätzung der Voluminösität und künstlerischer Vollkommenheit seines ersten Pfiffes – von einem gelungenem oder misslungenem Saisonstart sprechen. Genau genommen.


Prediction League Plugin – Lizenz und allgemeine Hinweise

Die meisten Menschen, die das Tippspiel-Plugin benutzen sind nett. Und die meisten Fragen, die aufkamen, konnten irgendwann beantwortet werden. Da es aber auch viele unhöfliche Menschen im Internet gibt, die sich meine Telefonnummer aus dem Telefonbuch suchen, mich zu Hause anrufen und dann pissig werden, wenn man keinen telefonischen Support geben will oder andere Menschen in der Wohnung keine Ahnung haben, wovon der Typ spricht, muss ich hier noch einmal einiges klar stellen.

Das Plugin steht ab jetzt unter folgender CC-Lizenz. Ihr dürft das verändern, bearbeiten, etc. Die in der Lizenz enthaltene Pflicht zur Namensnennung entfällt in der aktuellen Version, da dort nichts eingebaut ist, was automatisch einen Link zu mir erzeugt. Ihr dürft das gerne in einem Artikel machen, müsst es aber nicht. Wie schon in dem allerersten Artikel beschrieben: Bei kommerzieller Verwendung möchte ich gefragt werden. Wenn Ihr nicht sicher seid, ob eine kommerzielle Verwendung vorliegt, fragt auch einfach. Ich will damit kein Geld verdienen oder jemand ärgern und habe sicherlich manchmal auch gar nichts gegen eine kommerzielle Nutzung. Die Erlaubnis dafür gibt es aber nicht pauschal. Der Ton macht manchmal die Musik.

Alle Fragen, die auftauchen – ich bin mir total darüber im Klaren, dass das ein Stück Software ist, was viele Macken aufweist –  dürfen sehr gerne in den Kommentaren gestellt werden. Man darf auch gerne eine Mail an die Adresse im Impressum schreiben. Und wenn man höflich ist, kann man viele Sachen auch über Skype klären. Man muss allerdings die Nerven haben, manchmal ein bißchen auf die Antwort zu warten. Wer meint wegen auch nur “lediglich einer oder zwei Fragen”, bei mir zu Hause anzurufen, wird entweder vom Kind angebrüllt, abgewimmelt oder vollgepflaumt und rutscht in der Karma-Liste extrem weit nach unten. Es gibt keinerlei Anspruch auf Korrektheit des Plugins, keinen Anspruch auf Support, usw.

Es ist mir unangenehm, dass ich das so deutlich betonen muss, aber manche Leute haben scheinbar ein komplett anderes Verständnis von guten Umgangsformen. Und hier gilt meins.


Die coolste Sau der WM …

… ist nicht Usain Bolt. Sondern Steven Hooker. Der australische Stabhochspringer – Sieger in Peking – kam hochgradig verletzt in Berlin an, mogelte sich durch die Quali und gewann heute mit einem einzigen gültigem Sprung (von ingesamt zwei) Gold. Er wartete erst einmal ab, bis sich das Feld lichtete, stieg bei 5,85 ein und kam knapp nicht über die Latte. Als dann der Franzose Romain Mesnil (der, der auf Sponsorensuche nackt durch Paris trabte) eben jene Höhe übersprang, legte Hooker 5,90 auf, hüpfte rüber, war Weltmeister, weil alle anderen scheiterten und kann wahrscheinlich die nächsten Wochen nicht mehr laufen. Großartige Geschichte. Großer Sport. Leider ging das etwas unter, weil die beiden deutschen Nasen schon früh ausschieden und sich zumindest das ZDF damit nicht wirklich beschäftigte.

Hooker bei seinem Weltmeistersprung

Hier der Franzose bei seiner Promo-Aktion. Youtube findet diese Videos übrigens alle anstößig. Meine Güte…

via


9:58

Ratlos ist man, wenn man Herrn Bolt vor den Augen der Weltöffentlichkeit seinen eigenen Weltrekord um eine 11 Hundertstel verbessern sieht. Man kann sich dem Reiz eines 100-Meter-Finals schwer entziehen. Und – gottseidank – man muss als Zuschauer im Stadion nicht sofort wie das ganze Journalistenvolk die ganze Nummer möglichst sauber einordnen.

Der große Unterschied zwischen einem Sprintfinale im Stadion und vor dem Fernseher: Auch vor dem Bildschirm merkt man die Spannung, die sich kurz vor dem Start über das Stadion legt. Das ist aber vor Ort noch eine ganz andere Nummer. Gerade weil, dramaturgisch perfekt, kurz vorher die deutsche Siebenkämpferin Jennifer Oeser erst auf die Fresse flog und dann doch noch zu Silber hechelte und Nadine Kleinert am entgegengesetztem Ende des Stadions mit der Kugel ebenfalls zu Silber stieß.

Und dann war auf ein Mal Ruhe. Nachdem vorher der ganze Abend mit so einem Dauermurmeln und Anfeuern aus den unterschiedlichsten Ecken doch eher laut war. Und da war dann die Gänsehaut, wenn ein Stadion  plötzlich so still ist, dass man eine Stecknadel fallen hören kann. (Übrigens für die Fans beim Elfmeter der gegnerischen Mannschaft eine ernsthafte Alternative: Ich wette, der Schütze ist irritierter, wenn alle komplett leise sind und nicht pfeifen, grölen oder brüllen um ihn zu verunsichern)

Während nach dem abartig schnellem Lauf (6 Läufer unter 10 Sekunden) sieben von acht Läufern tot auf der Bahn lagen, flitzte Bolt noch weiter um die Kurve. Beim Zieleinlauf ein kurzer Blick auf die Uhr, weiterrennen und dann irgendwo auf der Gegengerade der Jubel.

In diesem Moment möchte man nicht über Doping nachdenken – auch wenn es einem sehr schwer fällt. Weil 9:58 einfach eine ganze Ecke zu schnell ist. Und man sich als Zuschauer einfach nur wünscht, dass der wirklich so schnell und so cool ist. Und weil man es ihm trotzdem nicht abnimmt. Wer weiß, ob man das je erfahren wird, was Bolt wirklich zu dieser Dominanz treibt: Training, Talent oder die Pharmaindustrie? Und so bekommt der schöne Tag bei der Leichtathletik-WM das Gschmäckle, mit dem der Leistungssport sich irgendwann zu Grunde richten wird, weil es einem die ungetrübte Freude raubt. Nicht in dem Moment, aber ich will ja lieber in 10 Jahren sagen: “Ich war dabei, bei dem Weltrekord 2009” und nicht “Ich war dabei, als Usain Bolt Weltrekord lief, der sich als Schwindel raustellte und aus den Geschichtsbüchern getilgt wurde.”