Esja

Esja, Hausberg Reykjaviks und halbwegs majestätisch über der Bucht thronend: Wir wollten wandern. Fünf bis sechs Kilometer, 500 Meter Höhenunterschied. Viele Isländer wollten aber lieber rennen. Scheinbar ein Sonntagnachmittagsvergnügen für die ganze Familie. Bergab, bergauf durchpflügten Menschen in Sportklamotten die Vulkanlandschaft. Auf zwei Wanderer kam bestimmt ein Jogger.

Bis hoch schafften wir es nicht, den letzten Anstieg ließen wir aus. Kind 2 tragen erhöht den Schwierigkeitsgrad natürlich, genauso wie ein ständig quatschendes Kind 1. (Merke: Wenn Kind 1 nicht redet, ist es grantig und will umkehren. Hat es gute Laune und läuft, redet es und erwartet Antworten. Sofort. Woraufhin es dann ausholt und detailliert erklärt, wie die Trolle und Elfen das hier in welchen Höhlen wie genau regeln. Und dass es jetzt auch ein Troll ist, wir aber aus einer von 827 Sorten aussuchen müssen, was für einer. Und einen Namen. Und ein Aussehen.) Das erste sportliche Highlight. Ich war komplett durchgeschwitzt. Wenn sich das ein angemessener Prozentsatz der Bevölkerung regelmäßig im Laufschritt gibt, ist ein Teil der hervorragenden sportlichen Leistungen dieser wenigen Menschen hier in diversen Sportarten erklärt. Grundfitness und Motivation vorhanden. (Es regnete leicht, da muss man sich erst einmal aufraffen, 20 Kilometer aus der Stadt zum Berg und dann mit dem Risiko, dass jederzeit ein mächtiger Schauer losbricht in den Anstieg stürzen.

(Und im Café im Tal läuft Golf aus Island.)