Live from Görlitz City

Louis bekam von Papa Michael zu seinem 7. Geburtstag ein funkelndes Handy mit eingebautem Diktiergerät von Samsung geschenkt. Dieses hat er Papa ganz unauffällig in die Trainingshosentasche gepackt, als der sich auf den Weg machte, mit Joachim mal ganz unter Männern die Thematik um die Chefauskennerrolle zu besprechen. Nach langen Diskussion wurde sich auf Görlitz als Treffpunkt geeinigt, weil Joachim ja gesagt hatte, dass er nicht nach London kommt und so wenigstens beide weit fahren müssen. Außerdem kennt Michael da einen guten Dönermann. Dank der hervorragenden Ergebnisse, wenn man die Aufnahme des Samsung Handys mit einer T-Mobile MMS an einen Adidas Turnschuh schickt, ist es uns möglich, hautnah dabei zu sein.

no trees von d?wn

Foto: no trees von dawn paley

Joachim: Und so?

Michael: Muss ja.

Joachim: Was macht das Neurom?

Michael: Wird schon.

Joachim: kämpft mit dem Döner mit Doppel Fleisch. Schön hier.

Michael: Hamse ja auch alles neu gemacht, nach der Wende.

Joachim: wischt mit seinem Schal die Kräutersauce aus dem Gesicht. Kapitano, mal ehrlich, was sollte der Scheiß.

Michael: Man, das war doch keine Absicht.

Joachim: So was kann ich gar nicht leiden. Was mischt Du Dich eigentlich ein, wenn ich was mit dem Frings zu klären habe. Hast Du auch schon zwei Männeken Bescheid gesagt, dass sie nächstes Mal Dein Gepäck mitnehmen sollen? Hamse Dir ins Gehirn geschissen? Willst Du ne Heulgruppe mit dem Kuranschi aufmachen? Sowas lass ich mir nicht bieten. Du hast doch noch nüscht gewonnen. Vizemeister aller Länder vereinigt Euch, oder was? Jetzt komm mir nicht mit den Bayern. Christian Lell ist auch tausendmal Deutscher Meiser und wird nie in der Nationalmannschaft spielen. Du sollst – verfickte Scheiße – aufm Platz Zeichen setzen und nicht in der Zeitung, hast Du das immer noch nicht kapiert. Manmanman da gewinnen wir gegen die Russen und würgen den Walisern eins rein und Ihr müsst permanent rummäkeln. Geh Dir mit dem Frings nen Tatoo stechen, wenn Dir langweilig ist. Jetzt nerven mich bis Weihnachten die Tüpen von der Presse und stellen doofe Fragen. Und die Wichser aus München sagen, ich soll nach London fliegen. Die solln mich alle in Ruhe lassen und mir nicht ständig ins Handwerk pfuschen.

Michael: War doch nich so gemeint.

Joachim: Kickt wutentbrannt die Alufolie vom Döner mit einem Vollspanstoß in den Mülleimer. Mein Gott, denk doch einmal nach, bevor Du ein Interview gibts. Ich bin Dein Chef und Supertrainer. Sowas kann ich mir nicht bieten lassen, du wütender, alter Mann.

Michael: Holt eine Packung Marlboro Light aus der Tasche Mensch, Jogi, rauch doch erstmal eine.

Joachim: nimmt sich eine Zigarette Na gut. Raucht den ersten Zug auf Lunge

Männliches Schweigen

Michael: Und nun?

Joachim: Weiß auch nicht. Du kannst schon ganz gut kicken, aber ich weiß echt nicht, ob ich auf so einen Scheiß Bock hab.

Michael: Mensch Jogi, ich hab Dich doch lieb.

Joachim lässt den Blick über die Skyline von Görlitz schweifen.

Joachim: Na gut, eh Du hier versauerst, man hat ja auch ne Verantwortung für die Jugendlichen.

Beide bestellen noch eine Dose Landskron-Bier und Michael verspricht nächstes Mal vorher noch einmal in sich zu gehen.

Beide: Blicken in den grauen Oktobertag: Mensch, Alter: Südaaaafrika.

3 Kommentare

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3 Responses to “Live from Görlitz City”

  1. guten tag

    Die “Klinsmänner” dominierten die Partie über weite Strecken, liefen dann aber sogar einem Rückstand nach, ehe Franck Ribery aufdrehte und das Spiel fast im Alleingang zu Gunsten des FCB drehte.

    Auf Wiedersehn!

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