Ein Statement zur Lage der Nation

Das betrifft jetzt nur die Fraktion der Uli und Kalle Teamchefs des hauseigenen Managerspiels. Nach diversen Klagen hochverschuldeter Vereine habe ich mir die Lage der Nation unter finanziellen Gesichtspunkten mal angesehen.

Die Manager weisen im Moment einen Schuldenstand von ca. 330 Millionen Euro auf. Im Schnitt sind das also 17,5 Millionen Miese pro Verein. Aktuell befinden sich nur 6 Vereine in den schwarzen Zahlen.

Im Menüpunkt “Lage der Nation” unter Statistiken kann man sich jetzt mal anschauen, wie es zu dieser misslichen Lage kam. (Eine Saison geht übrigens immer von 01.08 bis 31.07. Einige Transfers des diesjährigen Sommerwahnsinns fallen also noch unter 06/07) Schauen wir uns doch einmal die Zahlen der gerade abgelaufenen Saison 2006/07 an. In der Realität hat die Bundesliga 2005/06 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro aufzuweisen. Bei uns stehen auf der Haben-Seite 1,9 Milliarden, auf der Ausgaben-Seite 2,5 Milliarden. Der mit Abstand größte Posten ist der Transfermarkt. Schlappe 800 Millionen Euro wurden da verbrannt.

Nun wird immer wieder kritisiert, dass das Spiel nicht genug Geld produziert, man somit nicht aus dem Minus rauskommen kann. Dem kann ich jetzt endlich entschieden wiedersprechen. Letzte Saison sind 859 Millionen Euro frisches Geld ins Spiel geflossen. (Zuschauer, Merchandising, Prämien, TV-Einnahmen) Dazu kommen 204 Millionen Transfereinnahmen durch Transfers im echten Leben. Sind wir bei 1,06 Milliarden, was der Realität schon verdammt nahe kommt, oder?

Der Schuldenstand resultiert also eher aus dem schieren Größenwahn der Manager bei der Verpflichtung von Spielern sowie bei den gezahlten Gehältern. Dazu einige Anmerkungen:

1.) Die Einnahmen sind komplett unabhängig von der Ablösesumme und vom Gehalt. Sprich, Ribery verkauft gleich viele Trikots, egal ob man ihm 8,5 Millionen oder 3 Millionen Gehalt pro Jahr zahlt.

2.) Für die Ablösesummen und Gehälter sind alle Manager komplett selbst verantwortlich. Hier regiert der Markt. Wer sich also vorher nicht überlegt, wie er 60 Millionen Gehaltskosten pro Jahr refinanziert ist selbst schuld.

3.) In der Realität werden Spieler auch manchmal unter dem Einkaufspreis verkauft. Zum Beispiel wenn sie ein hohes Gehalt haben, bei uns ist das scheinbar verpönt wie JBK

4.) Man muss seinen Kreditrahmen nicht vollständig ausschöpfen. (Letztes Jahr wurden übrigens 60 Millionen Euro durch Zinsen verbrannt)

5.) Ein hoher Marktwert sorgt zwar für einen besseren Schutz vor feindlichen Übernahmen, aber auch für Kosten.

6.) Geduld, Weitsicht und Verlieren-Können sind keine weit verbreiteten Tugenden bisher.

7.) Vielleicht sollte die Einsicht, dass pro Spieltag Miese macht, einem zu Denken geben?

Aus den oben genannten Gründen hält sich mein Mitleid für die finanzielle Lage in Grenzen. Hier hat sich wie auf dem amerikanischen Immobilienmarkt eine Blase aufgepustet, die jetzt platzt. Und da wir hier nicht in Italien sind, werde ich jetzt keinen Schuldenerlass oder ähnliches veranstalten.

Perspektivisch werde ich die Einnahmen auf das realistische Niveau der 1,2 Milliarden hochblasen. Vielleicht geschieht das schon durch das neue Sponsoring. Soviel mehr ist das aber nicht. Desweiteren überlege ich, in finanziellen Notlagen die Kontrollfunktion des Präsidiums gegenüber den Manager zu stärken und eventuelle Lizenzauflagen zu erteilen. Prinzipiell finde ich es gut, wenn jeder hier seine eigene Taktik fahren kann, manchmal sollte vielleicht aber die Analyse der aktuellen Lage zu einer radikalen Kehrtwende führen. Auch mit der Inkaufnahme von geringerem sportlichen Erfolg. Da das natürlich keiner freiwillig macht, werde ich mir wohl was einfallen lassen müssen…

Jetzt ist ja erstmal Länderspielpause. In Kürze wieder mehr aus dem Hauptquartier.

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