(Foto: Stadion an der Grünwalder Strasse um 1977)
Bilanz Bayern München AG 2005/2006 (Quelle):
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72.0 Mio = Spielbetrieb (Zuschauer+Prämien)
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62.4 Mio = Sponsoren (und Stadionvermarktung)
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32.0 Mio = Merchandising
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22.9 Mio = Fernseheinnahmen
Nur nebenbei: Vereine wie Bayern München, Werder Bremen oder Borussia Dortmund hatten aber auch 20, 30, 40 Jahre Zeit, sich ihre Infrastruktur bzw. Mannschaft aufzubauen. Weiss nicht, ob das Spiel hier auf solche zeitlichen Dimensionen angelegt ist. Von daher sind die realen Zahlen usw. auch nur bedingt als Maßstab geeignet, finde ich!
Die Transfers des Sommer als absoluten Wahnsinn zu bezeichnen, ist wohl auch nicht zutreffend. Im Grunde trifft das, wenn überhaupt!, auch nur auf die LoveSaviors, Alles-les-Bleus und Gazza’s Long Johns zu, die sich allerdings auch ein neues Team aufbauen mussten. Der Hartz04 hat beispielsweise aktuell ein Transfersaldo von knapp 40 Mios, was ich jetzt nicht allzu hoch finde.
Anders sieht es aber bei den Gehältern aus: Da sind die Kosten (zumindest in der Relation zu den Einnahmen) zu hoch. Allerdings ist das nicht nur auf Managerirrsinn zurückzuführen, sondern böse Zungen würden hier auch einige “Schwächen” des Systems anführen. Die Formeln zur Berechnung von Marktwert, Zufriedenheit und vor allem des Gehalts sind eben nicht perfekt und das führt dann auch zum Teil zu solchen Blüten. Aber wer kann schon perfekte Formeln aus dem Hut zaubern? Keiner!
Also wenn zum Beispiel ein Weidenfeller nach 25 Spieltagen ein Gehalt von 400’000€ fordert oder ein Aufstiegs-Newcomer nach drei Spieltagen 75’000€ haben will. Wenn man den Spieler aber behalten will, gibt es nicht so wahnsinnig viele Alternativen als das Gehalt zu erhöhen, oder? Anderes Beispiel: Wenn plötzlich die halbe Liga meinen Demichelis jagt, weil sich sein Marktwert über Nacht halbiert hat und er trotz dreier Superspiele nicht zufriedener wurde (ausgeschaltet?)… hmmmm, weiss nicht!? Andere Vorschläge, wie ich den halten kann, außer mit mehr Gehalt?
Mein Vorschlag wäre also, die Formeln mittelfristig zu überarbeiten und bis dahin etwas auf der Einnahmeseite zu verbessern. Am einfachsten ist das sicher über die Zuschauereinnahmen möglich, die angesichts der hohen Baukosten ja ziemlich mickrig sind. Sobald die Formeln für Marktwert, Zufriedenheit und v.a. Gehalt verändert sind, müssten alle aber auch die Chance zur Neuverhandlung der Verträge bekommen.
Wie sähe die Alternative aus: Die hochverschuldeten Klubs geben einige ihrer Leistungsträger ab (wer soll die überhaupt kaufen?) und haben zukünftig weniger Punkte und Einnahmen. Dafür müssten im Gegenzug andere Vereine für die Neuverpflichtungen ihre Gehaltskosten drastisch erhöhen, um sie auch zu halten und kommen in die gleiche Bredouille. Ein Teufelskreis! Auch Mustervereine wie Helsinki IF haben ja aktuell Gehaltskosten von 1.652 Mio. Selbst wenn keine Spieler mehr dazukommen sollten, wird es schwierig, da ein Plus zu erwirtschaften, oder?
Und eins sollte man bei aller Kritik an den “heutigen” Kamikaze-Managern nicht vergessen: Die drei Vereine, die aktuell eine konkurrenzfähige Mannschaft haben und dennoch wirtschaftlich einigermaßen wohlauf sind (Helsinki, Grazien, Überstern), haben ja – neben unbestrittenem wirtschaftlich geschickten Handeln – auch enorm von den sehr, sehr hohen Zuschauereinnahmen der Anfangsjahre (2004-2006) profitiert und zehren noch heute davon.
Also kurzfristig höhere Zuschauereinnahmen und zur Winterpause neue Formeln und Neuverhandlung der Verträge! Das fände ich toll! Wer noch?
Euer Präsi aus’m Westen,
D. Simeone
FC Hartz 04.
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