Das Kind ist genervt. (Ich auch, aber das liegt daran, dass ich beim ersten Anflug von “brasilianischem – ha, Klischee! – Sommer” mit grippalem Effekt den 35 Grad freudlos zuschaue.) Genervt von den diversen “Deutschland-Devotionalien” in Geschäften und auf der Straße. (“Da war sogar eine Blumenkette in Deutschland-Farben”) Ich erklärte also das Turnier noch einmal in Ruhe. 32 Mannschaften, alle spielen gegeneinander und der Gewinner ist der Weltmeister. Und das ganze findet in Brasilien statt. Und nicht bei Lauras Arbeit. Da wollte ich sie nämlich hinschleppen um vielleicht das Spiel Deutschland gegen Portugal zu schauen. Madame zeigte erst grundsätzlich Bereitschaft, war dann aber enttäuscht, als ich ihr erklärte, dass das da nur im Fernsehen gezeigt wird und keine echten “Portugaler” auftauchen werden. Nachdem wir das geklärt hatten, wurde dann erfragt, ob man sich denn eine andere Mannschaft aussuchen konnte (Wie gesagt, diese ganzen Fahnen ….) Kein Problem, verknüpfen wir das ganze gleich mal mit ein bisschen Geografie. Wer spielt also mit: Brasilien, Mexiko, Kamerun, Italien, Uruguay, England. STOP. Ich nehme England, sagte sie. Keine Ahnung, warum. Dass die Engländer 3 Löwen auf der Brust haben, erzählte ich erst hinterher. Und Wayne Rooney verschwieg ich lieber erst einmal. Sonst hätte das Kind gleich auch so einen Riesenlolly haben wollen. England also. Nun gut. Was denkst Du denn, wie die spielen? Na, so mittel, die gewinnen und verlieren nicht. Vielleicht Zweiter oder Dritter. Das, immerhin, scheint eine ziemlich realistische Einschätzung der Aussichten der Three Lions in der Gruppe zu sein. Das Kind ist jetzt also mindestens bis morgen für England. Danach ging es ums Verlieren. “Die sind sehr traurig, wenn sie verlieren und weinen dann auch manchmal.” Die anschließende, durchaus berechtigte, wenn auch leider bisher unbeantwortete Frage war dann, wer die traurigen Fußballer nach einer Niederlage tröstet. Ja. Wer tröstet eigentlich die weinenden Kicker? Kindgerechte Erklärungen nehme ich gerne in den Kommentaren entgegen.
England oder Wer tröstet die traurigen Fußballer?
Post navigation
Kommentieren