LA Lakers vs. Boston Celtics
In den Conference Finals riefen es die Fans von den Rängen: “Beat LA” und “We want Boston”. Das Endspiel der ewigen Rivalen startet heute Nacht mitteleuropäischer Zeit. Wird es LA schaffen die schmerzvolle Niederlage von 2008 hinter sich zu lassen und damit den “Makel der Weichheit” abzulegen? “Pau Gasoft” titelte die Presse damals über einen von vielen Spielern, die unter dem Druck der Celtics nicht ihre beste Leistung zeigten.
Die Saison beider Teams stand unter dem Zeichen von Verletzungen. Kobe Bryant, Andrew Bynum, Kevin Garnett und Paul Pierce und andere mussten einige Spiele aussetzen oder bissen auf die Zähne. Besonders die Celtics schienen in der zweiten Hälfte der Saison verwundbar zu sein und gaben viele Spiele nach dem dritten Viertel her. Dabei starteten sie wie die Feuerwehr mit 25 Siegen bei nur drei Niederlagen. Zum Ende der regulären Saison begrenzte dann Trainer Doc Rivers die Spielzeiten seiner Akteure mit dem Ziel zu den Playoffs völlig gesund zu sein.
Obwohl man dadurch Spiele und den Heimvorteil in den Spielansetzungen verlor, zahlte es sich in den bisherigen Playoff-Runden aus. Miami (4-1), Cleveland (4-2) und Orlando (4-2) wirkten mit den physischen Verteidigung und dem flexiblen Offensivspiel der Celtics regelrecht überfordert. Dabei fällt besonders die Auswärtsstärke ins Auge. Zu dem wurde mit Cleveland und Orlando die Nummer 1 und 2 der regulären Saison aus dem Rennen geworfen, was zuvor lediglich den Houston Rockets 1995 gelang. Dieses Team wurden damals auch Meister.
Die Lakers beendeten die Saison zumindest im Westen als beste. Damit gab es Heimvorteil bis zum Conference Finale und gegen die Celtics nun auch im Finale. Gegen die Oklahoma City Thunder, Utah Jazz und die Phoenix Suns waren die Lakers klaren Favoriten. Trotzdem rangen die Suns und die jungen Thunder LA sechs Spiele ab. Lediglich Utah wurde mit dem Sweep unter Wert geschlagen.
Diese Serie wird von allen Experten als schwierig einzuschätzen bezeichnet. Die Lakers verfügen unter dem Korb über drei Spielen mit 7′ (Gasol, Bynum und D.J. Mbenga), dazu kommt noch Lamar Odom mit 6’10. Im Gegensatz dazu verfügen die Celtics nur über einen 7-Footer, Kevin Garnett. Das macht das Team aber mit ihrer Intensität und härte in der Verteidigung und beim Rebound wett. Das wichtigste Duell neben Gasol gegen Garnett dürfte sich auf der Small Forward Position abspielen. Ron Artest gegen Paul Pierce. Schon während der regulären Saison schaffte es Artest Pierce zumindest einzubremsen. 2008 musste hier noch Kobe verteidigen, der sich jetzt wohl ganz auf Rajan Rondo konzentrieren kann. Dieser spielt ganz hevorragende Playoffs und wird mit seiner Schnelligkeit von Fisher nicht zu verteidigen sein. Jetzt muss LA nur noch jemanden finden, der Ray Allen unter Kontrolle bringen kann. Wie immer wird dieser sich durch geschickt gestellte Blöcke frei stehlen, um zu Wurf zu kommen. Wenn die Lakers hier keine Antwort finden, könnte die Serie sehr schnell zu Ende sein.
Nach den bisher gezeigten Leistungen ist zu erwarten, das die Defensive der Celtics auf Hochtouren arbeiten wird, um die gut geölte Angriffsmaschinerie der Lakers zu stören. Eine weitere große Stärke des Teams aus dem Osten ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Hier muss sich zeigen, ob LA diesem Druck und dem physischen Spiel standhalten kann. Vor allem müssen andere Spieler als Kobe Bryant den Ball wollen und sich an der Offensive beteiligen. Es wird auf jeden Fall ein emotionales Duell.
Ein Kommentar
One Response to “NBA Finals Preview”
Vielen Dank für die wie gewohnt messerscharfe und schonungslose Analyse des Ist-Zustandes in der NBA.