Wenn ich einmal dabei bin hier Meister, Weltmeister undsoweiter zu ehren machen wir doch gleich weiter. Wind und Wetter haben noch nie einen Titelkampf verhindert, auch bei 20 Zentimeter Neuschnee wurde im Februar gespielt, und so ein bissken Sturm an der Küste ist ja nun auch nicht schlimm. Am Wochenende fanden unseren internen Frisbee-Golf-Weltmeisterschaften erstmals außerhalb des Potsdamer Kontinents statt, nämlich in Kellenhusen. Und die äußeren Bedingungen waren alles andere als vielversprechend. Aber der FIFA-Rahmenterminkalender war unerbittlich und so brachen Loddar, Gazza, Janne, Knopper und ich am Freitag auf Richtung Schleswig-Holstein.
(Janne mit Elan an der 4)
Strömender Regen, der dem Gaffa am rechten Blinker hart zusetzte, auf der Fahrt, ein in der Brandung versunkener Korb 7 auf dem Parcours, Wind, der Scheiben auf der Proberunde 50 Meter in die falsche Richtung rollen ließ, unangenehme Temperaturen, alles egal. Ein Weltmeister musste gefunden werden und die Hoffnung auf den Samstag ließ uns nicht im Stich. Das Gras war zwar noch klamm aber nach einer kurzen Nacht im Teamhotel Windröschen standen wir pünktlich um 12 auf dem Platz.
Der amtierende Weltmeister Gazza semmelte gleich den ersten Abwurf galant in den Wald – die Tigerlinie bietet sich nicht immer an in Kellenhusen – und erholte sich von diesem Rückschlag erst auf der dritten Runde. Die “7” musste aus erwähnten Gründen ausgelassen werden und die Abwurfvorrichtungen wurden allgemein als suboptimal bezeichnet. Trotzdem wurde auf die wahrscheinlich auch wenig spannende Bundesligakonferenz in einer Sky-Bar verzichtet und drei Runden durchgespielt.
Nach dem ersten Tag lag ich 5 Würfe vor Rekordweltmeister Loddar in Führung. Der bereitete sich mit einem Mittagsschläfchen abends um halb 8 optimal auf den letzten Tag und die letzte Runde vor und schlug dann spektakulär zurück. Mit einer furiosen Runde (4 unter Platzstandard) setzte er mich gnadenlos unter Druck. Auch Trauma-Körbe wie die 12 (rechts an einem Baum vorbei) gelangen ihm plötzlich und mein Vorsprung schmolz. Ich rettete einen Wurf Vorsprung auf die 18, warf ordentlich ab und dann … War der Annäherungswurf mäßig und der Putt aus 4 Metern klimperte zwar an den Korbketten, die Scheibe flog also wieder raus.
Nach vier Runden und 215 Würfen waren wir damit genau gleich und im Stechen war der Champion dann souverän und gewann damit die ersten Weltmeisterschaften außerhalb des heimischen Volksparks. Ruhm, Ehre und der Jabulani-WM Ball sind ihm damit gewiss.
Es war eine interessante WM mit lustigen Körben – und dank der teilweise kurzen Bahnen auch einigen Birdies. Allen Menschen, die regelmäßig in Kellenhusen Disc-Golf spielen sei aber der Potsdamer Kurs ans Herz gelegt. Hier gibt es zwar nur 14 Körbe, aber der Parcours ist doch irgendwie anspruchsvoller und reizvoller. Wenn man auch die Ostsee nicht riechen kann.
Es war eine großer Spaß und wir planen jetzt die Olympischen Spiele, vielleicht in Schweden? Mal sehen. Auf der Rückfahrt wurde dann noch die Trivial-Pursuit-Fußball-Edition auswendig gelernt, sodass wir jetzt auch auf die “echte” WM gut vorbereitet sind.
Ergebnisse (Platzstandard 52)
1. Loddar 215 (54, 56, 57, 48) Sieg im Stechen
2. robert 215 (51, 54, 57, 53)
3. Gazza 223 (58, 61, 52, 52)
4. Knopper 227 (55, 57, 58, 57)
5. Janne 234 (59, 59, 59, 57)