Und feiert sich anlässlich der Präsentation des Bundesligareports 2007 selbst. Schauen wir uns das doch mal an.
“Bundesliga schreibt erneut Rekordzahlen -In Frankfurt präsentierte die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH den Bundesliga Report 2007 mit einer Vielzahl an positiven Entwicklungen.”
Da bin ja gespannt. Die Zahl der herrausragenden Leistungen kann mit Rekordzahlen ja nicht gemeint sein, man erinnere an den letzten Spieltag ohne viele Tore und das mäßige Abschneiden von den Vereinen, insbesondere dem Meisterschaftsanwärter Nummer 1 – Schalke 04, im europäischen Wettbewerb.
“Besonders erfreulich ist dabei die gestiegene Anzahl der Beschäftigten in der Bundesliga und 2. Bundesliga: Insgesamt sind 34.103 Menschen in Voll-, Teilzeit oder Aushilfsstellen tätig – ein Zuwachs um 9,81 Prozent. Dabei ist das Wachstum im Bereich der vollbeschäftigten Club-Angestellten mit rund 20 Prozent besonders stark.”
Erster Absatz, darauf ist man also dolle stolz. Aha. So um die 34.000 Männeken haben proffffesionell mit der Bundesliga zu tun. Leider sagt mir Herr Seifert, der allmächtige GF der DFl, nicht, wieviele davon jetzt die mit 3 Euro Fuffzich bezahlten Ordner, Würstchenverkäufer, Parkplatzwärter oder Dopingkontrolleure sind. Mit dem Wachstum im Bereich der vollbeschäftigten Club-Angestellten meint er bestimmt Christian Ziege. Psychologiestudenten vor – eine mäßige Statistik, oder?
Die Wachstumsbranche Bundesliga bleibt zudem ein bedeutender Steuerzahler. Insgesamt 460,73 Millionen Euro an Steuern und Abgaben flossen im Geschäftsjahr 2005/06 in die Staatskasse. Das bedeutet eine Steigerung um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nicht berücksichtigt ist dabei der indirekte volkswirtschaftliche Nutzen, der von der Bundesliga beispielsweise in der Gastronomie oder im Hotel-Gewerbe verursacht wird.
OK. Klingt plausibel.
“Die Zahlen unterstreichen, dass der Profi-Fußball in Deutschland längst zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden ist. Gerade in strukturschwachen Regionen bieten die Clubs der Bundesliga schon lange nicht mehr nur unterhaltsamen Sport. Die Vereine und Kapitalgesellschaften des Ligaverbandes sind darüber hinaus zu bedeutenden Arbeitgebern und Steuerzahlern geworden. Das ist eine hocherfreuliche Entwicklung”, erklärt Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung.
Naja, nu mal langsam. Nehmen wir mal Energie Cottbus. Strukturschwäche at its best. Die haben einen Jahresetat von knapp 20 Millionen. Wovon jetzt mal über den Daumen gepeilt zwei Drittel in die Lizenzspielerabteilung (sprich Gehälter) fließen. Der Rest ist zwar auch noch viel Geld, aber jetzt da von einem beduetendem Arbeitgeber zu sprechen? Ihr Sportfuzzies, verwechselt mal nicht immer Eure überdurchschnittliche Bekanntheit mit wirtschaftlicher Relevanz. Ich denke mal, wenn SchwarzeheÃde dichtmacht, trifft das die Typen in der Lausitz härter als der Abstieg von Energie in die 2. Liga. Nichts gegen Identifikation und so, aber wenn Energie Cottbus einer der bedeutensten Arbeitgeber und Steuerzahler der Region wäre, wären die Sorgen wohl noch größer.
Der nochmals gestiegene Gesamt-Ertrag unterstreicht die positive Entwicklung: Die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga erzielten in der Saison 2005/2006 mit einer Summe von 1,52 Milliarden Euro erneut eine Höchstmarke.
Onkel, Du meinest, Umsatz, nicht Ertrag, oder?
Auch mit Blick auf ihre Markenwerte beinhaltet der Bundesliga Report 2007 hervorragende Werte. Das ergab eine von der DFL in Auftrag gegebene repräsentative Studie. Demnach konnte die Bundesliga, deren Markenbekanntheit nun bei 99 Prozent liegt, ihre Popularität noch einmal steigern. Insgesamt 34,59 Millionen Menschen in Deutschland ab 14 Jahren sind an Fußball interessiert. Von diesen Fußball-Fans haben 93 Prozent Interesse an der Bundesliga (32,18 Millionen).
Welche Studie, von wem? Ich würde außerdem stark bezweifeln, dass die MARKE Bundesliga eine MARKENBEKANNTHEIT von 99% hat. Sicherlich kennen 99% die Bundesliga, aber ob man die als Marke wahrnimmt? UND AUßERDEM. Ok. ich habe nur die Pressmitteilung der DFL auf ihrer eigenen Seite gelesen, aber wo ist denn nur der Bundesliga Report. So als pdf Datei mit hundert Seiten und in bunt. Und wo stehen denn die Zahlen zu TV, Zuschauern, Sponsoring, Spielergehältern, Stadionfakten, TV Reichweiten, Merchandising, internationaler Vermarktung, Lizensierungsverfahren, etc. pp. Gabs in diesen Bereichen keine Rekordzahlen. Dann steht unter dem Text ein Link mit “alles zur Bundesliga”. Wow. Was für eine Luftnummer. Wie lächerlich.
[update]
ok. jetzt haben sie es geschafft auf ein pdf zu verweisen. das war da eben noch nicht. Das schaue ich mir vielleicht später nochmal an.