Potsdamer Brachen

Eine Runde Sommerpausenunterhaltung: Potsdam wächst, die Mieten steigen, Wohnraum ist knapp und der Immobilienmarkt ein gutes Geschäft für seriöse und unseriöse Ideen aller Art. 23 Jahre nach 1990 ist schon fast alles wegsaniert, was in kohleofengrau aus sozialistischen Zeiten am Wegesrand stand. Das Projekt Modelleisenbahnplatte hat Prominente angelockt, die großen Claims sind verteilt. Mittlerweile erschließt man sich die letzten Brachen und auch die “hoffnungslosen Fälle”, Gebäude und Gelände, an die man sich aus diversen Gründen lange nicht rangetraut hat, werden ins Auge gefasst.

Das Kind ist erst fünf, den Schornstein und den wilden Parkplatz auf dem Hinterhof hat es aber schon ins Herz geschlossen Dieser wird allerdings in spätestens zwei Jahren einer Ansammlung von 14 Townhouses und 36 Stadtwohnungen gewichen sein (Die Zahlen sind leider keine Übertreibung, lustig ist, dass den 14 Townhouses im Prospekt sogar jeweils ein eigener Garten angedichtet wird. Interessant, was man so als Garten definieren kann)

Ich fange deswegen mal an, damit das Kind irgendwann einmal ein Bild vor Augen hat, wie es aussah, als es klein war, ein paar Gegenden, die kurz vor der urbanen Erschließung stehen, zu sammeln. Nicht als ambitioniertes Fotoprojekt, eher als Schnappschusssammlung um die eigene Erinnerung zu erhalten. Man fotografiert ja sonst nur Menschen, besondere Situationen und selten den einen umgebenden Alltag.

Viel Spaß mit den Potsdamer Brachen.

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