Alle statistischen Spielereien zur WM sind großartig, und kompletter Hölynpöly (finnisches Lieblingswort, bedeutet Unsinn). Man kann alle Tore nach Minuten sortiert graphisch aufbereiten, man kann probieren, den deutschen Fußball zu vermessen und Abhängigkeiten von gewonnen Zweikämpfen und Titelchancen berechnen. Das ist ein lustiger Zeitvertreib. Als mathematisch interessierter Mensch gehen bei mir dann aber immer sämtliche Alarmlampen an.
Er bestreitet im aktuellen Interview mit dem SPIEGEL jedoch, dass es einen statistischen Zusammenhang zwischen gewonnenen Zweikämpfen und gewonnenen Spielen gibt. Unsere Zahlen sagen etwas anderes. Wenn deutsche Mannschaften bei Weltmeisterschaften viele Zweikämpfe gewannen, waren sie erfolgreich. Der Bundestrainer tut also gut daran, das zu trainieren.
Ich bin geneigt dem Bundestrainer und nicht dem Spiegel recht zu geben, wenn es um sogenannte statistische Zusammenhänge geht. Es fehlt schlicht die notwendige Anzahl an Spielen. Die Stichprobe, die noch dazu eigentlich vergleichbar sein müsste, ist schlicht zu klein. Vielleicht in einem fernen Jahr, wenn die Blatters dieser Welt, diese Geschichte bis dahin nicht sowieso ruiniert haben, kann man so etwas statistisch so genau wie eine Wahlumfrage gestalten.
Bis dahin kann ich mich genauso selbstbewusst in eine Ecke des Internets stellen und wissenschaftlich unwiderlegbar schreien, dass Deutschland Weltmeister wird, wenn ein Holländer einen Deutschen anspuckt und der Deutsche ebenso von Platz fliegt. Deutschland hingegen auf keinen Fall einen Titel gewinnen wird, wenn ein Wembley-Tor (egal ob gegeben oder nicht) gegen sie fällt.
Fußball ist halt so.