Tour de France – Sponsoring

Es ist paradox. Eigentlich eignet sich die Tour hervorragend für das Sponsoring. Aber die depperten Sportler nebst Teamchefs kloppen das alles kaputt, weil sie es nicht schaffen der Droge Doping zu entsagen. Was das alles soll, steht hier. Dort gibt es auch ein Inhaltsverzeichnis, welches sich ganz von Zauberhand langsam mit Links füllt.

7 SPONSORING UND DIE TOUR DE FRANCE

Ohne in aller Ausführlichkeit auf das Wesen von Sponsoring im Sport einzugehen, sollen hier nur kurz die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Sponsoring bei der Tour de France zusammengefasst werden. Gerade in diesem Bereich zeigen sich nach der Analyse der Inszenierung einige interessante Potentiale.

Wie schon erwähnt, sind die Teams bei der Tour de France reine Firmenteams. Radsport ist als Sponsoringsportart äußerst attraktiv. Es gibt sonst kaum eine Sportart, bei der man seinen Namen auf den Trikots so lange ins Fernsehbild rücken kann. Noch dazu sind die Preise im Radsport vergleichsweise niedrig. Das komplette Team Telekom kommt beispielsweise mit einem Budget von rund 10 Millionen Euro aus. (Sport1.de, 2003) Für das Engagement als Trikotsponsor bei Bayern München hat die Bonner Firma mehr bezahlt.

Attraktiv für Sponsoren ist außerdem die fast uneingeschränkte Macht, die sie in ihrem Rennstall ausüben können. Liegt der Kom­munikationsschwerpunkt in einem bestimmtem Land, werden einfach gezielt Fahrer aus diesen Staaten verpflichtet. (Klewenhagen/Rottiers, 2001) Durch die Benennung des Teams nach dem Sponsor ist es außerdem gewährleistet, dass der Name ständig auch im redaktionellem Umfeld auftaucht.

Negativ für Sponsoren ist spätestens seit 1998 die Verbindung des Radsports mit dem Thema Doping. Kein Sponsor möchte gerne seinen Namen im Zusammenhang mit Verhaftungen, Blutkontrollen und illegalen Substanzen hören. Hier macht sich natürlich die enge Verbindung zwischen Geldgeber und Team negativ bemerkbar.
Neben den Sponsoren der Teams gibt es auch noch zentrale Sponsoren, die beispielsweise die einzelnen Wertungstrikots präsentieren. Darüber und über die gigantische Werbekolonne, die dem Feld voraus fährt und Werbegeschenke an das Publikum verteilt, finanziert sich die Organisation der Tour de France.

Gerade nach dem schwunghaften Anstieg der Beliebtheit der Tour de France in Deutschland und der gestiegenen Fernsehpräsenz ist es erstaunlich, dass in Deutschland noch kein massives Engagement von Seiten der Wirtschaft vorhanden ist. Neben dem Team Telekom gibt es mit Gerolsteiner nur noch eine zweite deutsche Mannschaft in der Weltspitze. Das Team Coast, das mit der Verpflichtung von Jan Ullrich Aufsehen erregte, ist mittlerweile wieder bankrott und wurde aufgelöst.

Interessant wäre das Sponsoring von Radsportteams gerade für europaweit agierende Unternehmen. Die massive Präsenz während eines ganzen Wettkampfjahres könnte die Kommunikationsziele eines Unternehmens in Bezug auf die Bekanntheit wirksam unterstützen. Im Moment dominieren aber bei der Tour de France eher Sponsoren, deren Interessen auf ihr jeweiliges Heimatland beschränkt sind. So kommt es dazu, dass beispielsweise jeder interessierte Radsport-Zuschauer die Namen Once oder Credit Agricole kennt, sonst aber eher selten einen Bezug zu der spanischen Blindenlotterie oder dem französischem Bankunternehmen hat. Gerade in Zeiten der Globalisierung ist es daher wahrscheinlich eine Frage der Zeit, bis der Profiradsport auch mehr von global operierenden Unternehmen dominiert wird.

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