Ja sowas, die erste Runde ist noch nicht beendet, da geht es schon mit den Conference-Semi-Finals weiter. Das würde es in “good old Europe” nicht geben. Kommen wir zu den einzelnen Paarungen.
Cleveland Cavaliers vs Atlanta Hawks / Miami Heat
Die erste Hürde auf dem Weg ins Finale war für die Cavs nicht einmal ein Treppenabsatz. Leicht und locker wurde das Team der Pistons nach Haus geschickt. Somit blieb genug Zeit sich zu erholen und in Ruhe vorzubereiten. Der Sieger aus Spiel Nummer 7 der Atlanta Hawks gegen die Miami Heat wird diesen Luxus nicht haben und egal wer dort weiterkommt, es gibt auf dem Papier eigentlich nur einen möglichen Gewinner. Aber Achtung: im letzten Jahr die Hawks rangen den späteren Champion, den Celtics, sieben Spiele ab.
Eine irrsinnige Serie spielt sich zwischen Atlanta und Miami ab. Jeder Sieg war bisher ein Blowout und wurde durch einen Punkteunterschied von im Schnitt 20 Punkten entschieden. Keinen knappen Siege also. Atlanta hat aber den Heimvorteil und ist somit leichter Favorit, obwohl zwei Starter nach Verletzungen nur bedingt einsatzfähig sind. Bei Miami müssen Dwayne Wade und Rookie Michael Beasley mindestens eine Leitung wie in Spiel 6 bieten, um den Hawks die Serie zu entreißen.
Boston Celtics vs Orlando Magic
Das war knapp. Sieben Spiele, davon vier in Overtime, davon wiederum zwei in Double-Overtime, brauchten die Celtics, um die hungrigen Bullen abzuwehren. Das wird dem alternden Kader stark zugesetzt haben, aber wie im letzten Jahr finden die Celtics Wege, den Sieg nach zu Hause zu fahren. Der Heimvorteil könnte auch in der nächsten Runde eine große Rolle spielen. Mittlerweile warten alle nur darauf, dass der Champion fällt. Dazu trägt auch Kevin Garnett bei. Der, im Anzug auf der Bank, es legitim findet, die gegnerischen Spieler zu verhöhnen und zu fluchen, dass einem die Ohren schlackern. Klasse sieht anders aus. Ironischerweise arbeitet Stephon Marbury sehr professionell, nach all dem Theater in New York, während KG im Standing bei den Fans der gegnerischen Teams immer mehr fällt.
Orlando ist ein Gegner, der für Boston sehr unangenehm werden könnte. In der Saison sahen die Celtics gegen die weit auseinander gezogenen Dreier-Schützen der Magic nicht gut aus. Und Center Dwight Howard ist sowieso eine Macht unter den Brettern. Genau da fehlt es ein wenig bei Boston, da Kevin Garnett nur den Bankclown spielen kann.Wie im letzten Jahr werden wohl die beiden ersten Runden der Playoffs in sieben Spielen entschieden. Diesmal könnte etwas für die Magic drin sein.
LA Lakers vs Houston Rockets
Utah hatte gegen LA keine wirkliche Chance. Nach vielen Verletzungen im Laufe der Saison fand das Team nie richtig zusammen und gerade Carlos Boozer hatte sein Spiel noch nicht gefunden. Aber auch gegen die beiden 2,13m Riesen im Frontcourt der Lakers gab es keine Antwort. Houston ist defensiv aber noch stärker. Das Match-Up Kobe Bryant und Ron Artest dürfte hier ganz klar im Mittelpunkt stehen. Aber auch Shane Battier wird seine Defensivkünste an Bryant zeigen müssen. Yao Ming gegen Gasol/Bynum wird das andere Schlüsselelement in dieser Serie sein. Nimmt man den langen Chinesen aus dem Spiel, hat die Offensive der Rockets große Probleme. Also Ron Artest: Bitte nicht nur von der Dreierlinie aus schießen. Houstons Defensive stellt auf jeden Fall eine Herausforderung für die Offensivkräfte der Lakers dar.
Das junge Team der Trailblazers wurde von Houston in der ersten Runde eindrucksvoll besiegt. Damit stehen die Texaner zum ersten Mal seit zehn Jahren in der zweiten Runde der Playoffs. Gegen die Lakers müssen sie ihre ganze Defensivkraft aufbringen, um eine Chance zu haben. Leider fehl ihnen ein zweiter zuverlässiger Go-To-Guy, wenn Yao Ming abgemeldet wird. Oftmals wurde aber auch bemängelt, dass der 7’6” große Yao Ming gar nicht oft genug den Ball sieht. Eigentlich gibt es nur eine Taktik für die Rockets. Sie müssen den Ball nach innen bringen.
Denver Nuggets vs Dallas Mavericks
Das wahrscheinlich zweitbeste Team im Westen, die Denver Nuggets hatte in der ersten Runde keine große Mühe mit den New Orleans Hornets. Angeführt von ihrem General Chauncey Billups sind sie sowohl offensiv und defensiv durchaus in der Lage mit den besten mitzuhalten. Der Schlüssel in dieser Serie dürfte das Point-Guard-Duell von Billups – Kidd (ab und zu J.J. Barea) sein. Billups hat bereits in Detroit seine Führungsqualitäten in den Playoffs eindrucksvoll unter Beweis gestellt und Denvers ausgeglichener Kader plus Heimvorteil spricht eindeutig für das Team aus der Mile-High-City. aber vielleicht ist die Underdog-Rolle genau das Richtige für die Mavericks, die zum ersten mal seit dem denkwürdigen Finale von 2006 wieder in der zweiten Runde stehen. Damals war man dem Druck mental nicht gewachsen. Auf alle Fälle benötigen die Mavs großartige Leistungen ihrer großen drei, Dirk, Jason Terry und Josh Howard, um gegen Denver zu bestehen