August 2024

Es lässt sich mit Worten ziemlich unzureichend beschreiben, dieses Island. Und auch Fotos bilden das – zumindest, wenn man kein richtig guter Fotograf ist – nicht immer ab. Unwirklich vielleicht. Weit, auf jeden Fall. Speziell auch. Es hat eine besondere Ruhe, für mich. Und auch, wenn ich jetzt das achte Mal da war, langweilig werden die Wasserfälle, Trollfelsen, Gletscher, Vulkane nie.

Die Welt liegt dir zu Füßen” hieß das Jugendweihe Geschenk für das große Kind vor zwei Jahren. Während also ein Teil der drei-Generationen-Reisegruppe aus Reykjavik zurückfliegt, schauen wir uns zu zweit die Welt von oben an. Man merkt eine besondere Atmosphäre im Flugzeug, als plötzlich Grönland in den Fenstern erscheint. Vielleicht ist das selten, dass man das ohne Wolken sieht, ich weiß es nicht. Es ist beeindruckend, berührend, wunderschön. Mit all der Paradoxität im Kopf und Gefühl, dass wir als dekadente Touristen in einem Flugzeug sitzen und gerade dazu beitragen, dass diese Unendlichkeit schmilzt. Um uns ein paar Stunden später eine Unendlichkeit von Stadt anzuschauen. Unglaubliche Gegensätze.

New York also. Das Konzept von Stadt auf die Spitze getrieben. In Bezug auf Größe, Übertreibung, Wetter, alles. Modernste Häuser neben einer U-Bahn, die vermutlich durch keinen TÜV kommt aber trotzdem super ist. Völlig bescheuert und gleichzeitig richtig gut. Und ja, ich weiß, warum Wolkenkratzer, Wolkenkratzer heißen. Das in echt zu sehen, ist aber noch einmal etwas anderes.

Im Trump Tower auf Toilette gehen. Naja, richtig subversiv ist das auch nicht. Eine merkwürdige Faszination. Dieses wirklich bescheuerte, fürchterlich uncoole, plastikhafte zur Schau stellen von – ja, von was denn eigentlich – von nichts. Nichts außer Pose. Aber mit riesengroßer US-Flagge und einem Haufen 45 Devotionalien in der Lobby.

Früher ™ war das hier ja mal fast ein ernstzunehmendes Sport-Blog. Das ist lange her. Trotzdem, wenn ich in New York bin, will ich mich daran erinnern. Nun war Baseball der einzige Profisport, in dem im August die Saison läuft. Also waren wir bei den Yankees. Doubleheader gegen die Angels. Halbleeres Stadion, bisschen Regen, ein Spiel gewonnen, eins verloren. Ich kann nicht erklären warum, aber es war toll. Fand das große Kind, was sich überhaupt nicht für Sport interessiert, auch. Verrückt.

Popkulturell und von der Aussicht kann die Stadt schon eine Menge. Ist auch ein schöner Flecken Erde mit dem Fluss und dem Ozean und den ganzen Inseln. Und wenn die irgendwann auf die Idee kommen, die Autos, rauszuwerfen, ist das, trotz der Menge an Menschen, auch ziemlich lebenswert, glaube ich. Man merkt das an einigen Ecken, wie die Menschen sich Mühe geben, das grüner zu machen, gut miteinander klarzukommen. Alles in allem, überwältigend, dieses kurze Eintauchen in die Extreme.

Auf dem Rückweg dann einmal spektakulärer Sonnenuntergang bei der Zwischenlandung auf Island, spektakulärer Sonnenaufgang über Dänemark und angekommen in Potsdam-Pirschheide fährt uns die Tram 10 Sekunden vor der Nase weg.

Und hier ist alles wie immer. Ein bisschen Ferien-ruhiger.

Der Alltag kommt schneller zurück, als vielleicht notwendig, nach so einer Reise. Dafür ist das Haus des Rundfunks immer wieder schön.

Sommer mit Mond.

Und so langsam trudeln alle wieder ein.

Sommerhitze-Spaziergang

Jetzt müssen wir wieder in den Proberaum (Frei nach Tocotronic). Bzw. dürfen. Einmal aufgeräumt macht das noch mehr Spaß.

Der Herbst klopft an. Merkt man vor allem morgens.

Auch wenn die Stadt in der letzten August-Woche noch einmal richtig glüht.

Und am letzten Ferienwochenende ist wie immer überall eine ganze Menge los. Das neue Schuljahr klopft an. Quasi.

Ein in jeder Hinsicht voller August. Auf in den Spätsommer/Frühherbst.