Die Jagd nach Ms. X – SIEBTE STATION

Eine echte Potsdamer Pflanze mit eisernen Prinzipien erkämpft mit ihrem Mann die erste Dauerkleingartenanlage der Stadt. Als eine der ersten Frauen in der Stadtverordnetenversammlung für die SPD wird sie später für kurze Zeit im KZ Ravensbrück inhaftiert.

Eine gebildete, liberale Jüdin aus gutem Haus kommt für eine arrangierte Ehe nach Potsdam und setzt sich als letzte Vorsitzende des Israelitischen Frauenvereins für die Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen ein. Sie wird von den Nazis erst nach Amsterdam vertrieben und schließlich auch dort verhaftet. Sie stirbt im polizeilichen Durchgangslager Westerbork.

Eine reiselustige Juristin, die in der Schweiz, Deutschland und England studiert hat, baut nach dem Zweiten Weltkrieg in Potsdam die CDU mit auf. Nachdem ihr Mann unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, flieht sie mit den Kindern nach Westdeutschland, sitzt im Bundestag und ist Vize-Vorsitzende der Welthungerhilfe. Nach der Wende kehrt sie zurück nach Potsdam und baut die CDU ein zweites Mal mit auf. Sie stirbt im hohen Alter in dem Haus ihrer Kindheit.

Was haben diese drei Frauen gemeinsam? Sie sorgen im Herbst 2019 für eine kleine kommunalpolitische Sensation. Drei Straßen in bester Lage sollen demnächst ihre Namen tragen. Mitteschön ist not amused.