Vierschanzentournee 15/16

Mit Erschrecken habe ich festgestellt, dass ich dieses Jahr von jedem Springen mindestens eine halbe Stunde gesehen habe. Und das hat weniger mit Richie und Severin als vielmehr mit Urlaub und einem iPad, was man auch bei seltsamen Beschäftigungen durch die Wohnung schleppen kann, zu tun.

Ja, immer mal wieder blitzt das auf, was mich mal vor Jahren vor dem Fernseher fesselte. Ja, ich finde immer noch, Tom Bartels gehört an den Schanzentisch und ich habe ihn richtig vermisst. Ja, die Bilder sind toll, die Leistungen wahrscheinlich irgendwie auch.

Aber mal ehrlich. Ein Haufen magersüchtiger Jungs mit verträumten Indie-Frisuren kachelt sich die Keramikspur in das grüne Tal hinunter. Wie weit sie springen, ist zwar nicht egal, aber gewinnen tut dann doch derjenige, der den besten Koeffizienten aus Wind, Absprungposition, Planetenkonstellation und Anzugfarbe hat. Vielleicht habe ich das vor zehn Jahren einfach nur entspannter zur Kenntnis genommen, aber mir scheint als Laie, da hat sich jemand nachhaltig seinen Sport ruiniert. Anstatt vielleicht Equipment vorzuschreiben, der ein Meter pro Sekunde Wind mehr oder weniger egal macht oder die Jungs zu zwingen, mal etwas zu essen, hat man sich da eine nette Computersimulation gebaut, die das ganze dann doch – hmm – etwas seltsam macht.

Kommentatorphrase #1 auf dem Index 2016: “Die Bedingungen …”

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