Generation Praktikum

Als ehemaliger Insasse eines Studienganges mit vielen Berührungspunkten zur werbetreibenden Industrie bin ich mit dem Wesen eines Praktikums und dem Schindluder, welches damit getrieben wird, ja bestens vertraut. Ein ganz spezieller Vertreter dieser armen, Latte Machiato trinkenden Spezies treibt sich nun im blauen Trainingsanzug beim FC Schalke 04 rum. Mario Basler heuert im Rahmen seiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Gelsenkirchen an. “Ich wollte unbedingt hierhin, weil ich sehen wollte, wie Mirko Slomka arbeitet”, sagte Basler, der zuletzt Trainer beim Regionalligisten Jahn Regensburg war.

Was auf den ersten Blick erst einmal als sinnvolle Maßnahme erscheint – wer würde ernsthaft bezweifeln, dass auch Super-Mario noch was lernen kann – wirkt bei genauerem Hinsehen merkwürdig. Richtig. Mario Basler war erst CHEF-Trainer, beschließt dann, dass er eine Ausbildung braucht und macht jetzt ein Praktikum. Bei aller gebotenen Ironie, zeigt das auch deutlich, wo unter anderem die Ursachen für den Verlust des 4. Champions-League-Platzes zu suchen sind. Eine Ausbildung oder eine bestimmte Qualifikation braucht man scheinbar nicht unbedingt für einen Posten in verantwortungsvoller Position in Fußball-Deutschland. Nach dem Motto: “Wenns schiefjeht, kann man den jung immer noch inne schule schicken”.

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