September 2022

Spätsommer-Sommerfest-Sonnenuntergang. Schloss Golm. Gar nicht so weit von allem möglichen. War ich noch nie. Ein schöner Ort.

Überhaupt. Der Spätsommer-Himmel. (Oder es liegt an der neuen Handy-Kamera)

Zahlenschloss, bei dem sich unbemerkt der Code verstellt. Nach nur 1.300 Versuchen wieder aufbekommen. (Glück gehabt)

Rechenzentrum. Steht noch. Lebt noch. Immerhin. Richtig vorwärts bei der Zukunftssicherung dieses einzigartigen Ortes geht es allerdings immer noch nicht.

Mond über Potsdam.

Und die letzten Open-Air-Mir-Ist-Nachts-Nicht-Kalt Veranstaltungen.

Idylle #1 (Die Stadt ist deutlich dunkler. Überall der Versuch Energie zu sparen. Langzeitbelichtungen hellen das nachträglich wieder auf)

Idylle #2

Auf ganz vielen Ebenen ein bemerkenswertes Plakat. (Und immerhin hat sich jemand die Mühe gemacht, das ungefähr 20 Kilometer von Teltow entfernt in einem kleinen Ort an eine Laterne zu hängen)

Kellerkonzerte. Ein Traum.

So. Jetzt Herbst.

Bewegung.

Die taktischen Feinheiten.

Das Minsk ist wieder offen. Jetzt als Museum. Mal sehen, was irgendwann aus dem alten Landtag/Kreml/Kriegsschule wird. Und was als nächstes für ein Wappen an den Turm geklebt wird.

Die Macht der Zahlen.

Ziemlich kalt mittlerweile morgens, auch wenn die Sonne scheint.

Und der Monat endet im größten Tanz-Saal der Stadt. Letztes Konzert für dieses Jahr. Vermutlich. Ich glaube, ich war seitdem wir 2006 mit unserer damaligen Hip-Hop-Band im Lindenpark gespielt haben, nicht mehr dort – also drinnen. Und trotzdem waren sofort viele Erinnerungen da. An Schrammelbands im Keller, an Ballroom im Waldschloss (was es nicht mehr gibt und komplett Townhouses weichen musste) und die Fritz-Kneipe ein paar Häuser weiter. An “Run for Fun”, die Querbeet Disko, wo wir schlecht gelaunt immer auf die halbe Stunde Alternative/Crossover gewartet haben und das Pendeln zwischen Saal und Keller auf der Suche nach guter Musik. An Becks-Bier aus kleinen Flaschen und daran, dass damals alle fürchterlich viel auf der Tanzfläche geraucht haben. Das ist heute natürlich alles ganz anders. Der Lindenpark lag damals schon scheiße irgendwo mitten in Babelsberg, allerdings ist das heute durch die zunehmende Entwicklung des Wohngebietes drumherum natürlich nochmal anders. Lärmschutz hin oder her. Dass wie damals eine große Traube von Menschen nachts um halb 3 selig grölend auf der Stahnsdorfer Straße steht, kann ich mir irgendwie nicht mehr vorstellen. (Das findet man heute auf dem Bassinplatz) Was weder gut noch schlecht ist. Einfach nur ein Zeichen dafür, dass manches bleibt und sich manches ändert.


August 2022

Sommer. Und Blumen.

Und Seen. Potsdam halt.

Auf nach Weitweg.

Kattegat.

Freizeitpark Eis. Und Achterbahn. Und Zuckerwatte. Und Pommes.

Urlaubsshopping.

Steine sammeln.

Brücken helfen.

Und wieder zurück.

Irgendwo bei Krakow am See. Gerade beim Unterhalten über perfekte Road-Trip-Musik. (GusGus “Sustain” nach dem langen Intro) Motorschaden. Und das Ende meines Autos (Per Abschleppwagen wieder nach Rostock, dann mit Mietwagen nachts um halb 3 zu Hause) Passiert. Nun. Nichts passiert.

Und hier immer noch Sommer.

Einschulung. Juhu.

9. Klasse. Auch juhu!

Abenddämmerung immer noch schön. Aber viel zu früh. Der Sommer geht langsam zu Ende.

Und der erste Morgennebel kündigt den Herbst an. (Die Havel im Moment mit abgefahrenen Algen)

Dafür jetzt wieder ein Weg am Morgen, der immer am Wasser entlang führt. Langsam wieder mit Socken. Ich bestelle hiermit einen Spätsommer, der bis spätestes Ende Oktober geht.


Juli 2022

Sommerhitze. Schon früh am Morgen glüht der Asphalt.

Sommerunwetter. (Verschiebt Kita-Aufführungen und bringt Zeitpläne durcheinander)

Tschüß Friedenshaus. Tschüß Kita.

Hmmpfft. Die Tage werden schon wieder kürzer. (Jammern auf hohem Niveau)

Ach, Musik. Und Sommerabende.

Sommer-Discgolf-Idylle im BuGa Park.

Highlight-Aufritt auf der WagenHausBurg. Inklusive Pyro und lauer Sommernacht.

Localize Potsdam. Immer wieder schön. Diesmal auf dem alten Postgelände hinterm Telegraphenberg.

Blumen auch schön. (Brauchen viel Wasser im Moment.)

Sehr warm. Auch im Schatten.

Potsdam ist schon ziemlich schön. Im Sommer. Vom Wasser.

Fototapetenschön. Und man kann wirklich an vielen Stellen auf ganz unterschiedliche Arten baden gehen.

Knallsüß und sehr lecker.

Detect-Festival. Ach. Ein wundervoller Abschluss des Monats. Was Bilder nur sehr unzureichend wiedergeben können. Selbst wenn sie deutlich besser wären als diese. Bilder stützen ja Erinnerungen. Diese Erinnerungen brauchen allerdings gar keine visuelle Stütze.

(Randbemerkung: Ein wirklich liebevoll und aufwändig produziertes Festival. Mit unglaublich gutem Klang – mag ich sehr, ist einfach wirklich schön, Musik mit guter Anlage zu hören – und sehr angenehmer überschaubarer Besucheranzahl. Ist mir völlig egal, ob sich sowas finanziert, trägt, wirtschaftlich ist. Liebe Fördermittelgeber, gerade liebe Staatsministerin für Kultur und Medien, macht das mal, fördert sowas und noch 723 andere Wald- und Wiesen-Musik-Theater-Sonstwas-Festivals für Klassik, Techno, Stoner Rock, was auch immer. Das ist so viel besser angelegt als viele andere Sachen, worauf ihr Geld werft. Looking at you, Garnisonkirche Potsdam!)

Das letzte Bild des Monats: Prenzlau. Nun. War ich auch noch nie. Hat einen See. Ganz hübsch, eigentlich. Und dieses Bild steht dann exemplarisch als Erinnerungsstütze für die diversen ungewöhnlichen Dinge, die diesen Monat unfotografiert passiert sind.


Juni 2022

Im Sommer und im Abendlicht ist Potsdam schon an vielen Ecken schön.

Kurz nicht hingeschaut. Tisch bemalt. Papier war halt alle.

Doch. Schöne Frisuren. Und beeindruckend große Tiere.

Das auch im Juni schöne Motiv. Idylle plus Erfrischung. Plus schöne Erinnerungen. Immer wieder.

Und jetzt müssen (dürfen) wir wieder in den Proberaum

Kellerparties, beste Parties.

Open Air und live ist aber auch gut.

Selbsterklärend.

Blumen brauchen Wasser. Regnen tut es selten.

Bratkartoffeln riechen gut, schmecken. Einziger Nachteil. Wird noch wärmer in der Wohnung.

Volkparkfrisbeegolfblumenidylle.

Oma wäre dieses Jahr 102 geworden. Traditionen sind schon auch was schönes.

Habe ich erwähnt, dass das Motiv nie langweilig wird?

Der Juni endet mit und am Wasser. Sommer. Schon schön. Baden gehen. Mal hier, mal da. Mal tagsüber, mal Abends. Mit den unterschiedlichsten Farbtönen im Abendlicht und auch sonst. Und Musik. Aber die kann man schlecht fotografieren.


Mai 2022

Endlich wieder im Proberaum

Und auf dem Rückweg bei der Fahrt durch die Provinz Musik hören.

Und. Endlich. Wieder. Live. Spielen. (Im Modus live im Casino). Das hat schon ganz schön gefehlt.

Genau wie Sommerabende an der Feuertonne.

Ein Stück Normalität quasi.

Waschmaschine. Erst kaputt. Dann wieder ganz. Puh.

Teilweise schon sehr sommerlich. Der Mai. Auf dem Bassinplatz dröhnen jetzt die Boom-Boxen. Die Jugend hört scheinbar unironisch Schlager. Nunja.

Zeit für Eis.

Und Feen-Flügel.

Die Tee-Zeit ist deswegen noch lange nicht beendet.

Und Bratkartoffeln sind zwar auch kein typisches Sommer-Essen. Riechen aber intensiv und gut.

Ziemlich schön. Die Stadt, abends. Bei Nacht. (Ich hoffe weiterhin sehr, dass die Sommerzeit irgendwie erhalten bleibt. Also. Meinetwegen kann die Winterzeit abgeschafft werden. Aber diese Abende, an denen es lange hell ist, es irgendwann langsam dämmert. Und noch ein bisschen Licht zu sehen ist, auch wenn es spät ist. Die würde ich schon sehr vermissen. Und um 20 Uhr fühlt sich das irgendwie anders an)

Das nicht langweilig werdende Motiv der Badestelle gegenüber vom Marmorpalais.

Die Lampe rechts ist neu. Ansonsten natürlich weiterhin sehr schön.

Und gegen Ende des Monats wird es plötzlich wieder kühler. Regen. Sonne. Sturm teilweise. Verrückt. Oder normal.


April 2022

Es wird Frühling. Nachts auf dem Bassinplatz.

Mit Aprilwetter. Aber Frühling.

Coffee to go und mit Aussicht.
Noch ist es 21.45 Uhr dunkel und beim Autofahren durch Berlin und dem großen Kind zuhören gibt es ein Lichtermeer.

Das kleine Kind malt mir derweil Esel auf das Homeoffice Flipchart.

Und lässt mich Schnecken aus Kapla Bausteinen bauen.

Zwischendurch scheint die Sonne.

Oder es stürmt.

Gewöhnlichkeitsunterbrechung Teil 1

Am Ende der Welt

Mit durchaus viel Wasser und Schnee.

Und dem unverwechselbaren Licht und der Stimmung auf der Laugavegur.

Kaum zurück. Alles grün. Oder weiß. Oder Rosa.

Gewöhnlichkeitsunterbrechung Teil 2. Hach. Danke.

Erwachsen oder nicht. Ist eigentlich egal. Kindern beim groß werden zuzuschauen ist schon bewegend.

Und Schwupps ist Mai. Zeit vergeht. […] Und in Wirklichkeit ist alles noch da.


März 2022

Potsdam am Wasser ist schon schön. Besonders im sonnigen und kalten Frühling. Wären die Hochhäuser weg, könnte man vermutlich Sanssouci sehen.

Kein einziges Mal gefrorene Seen diesen Winter. Nur eine kleine Eisschicht Anfang März.

Wollsocken also noch durchaus angemessen.

Merke: Wenn die Benzinpreise am höchsten, dann lohnt sich der erste wirklich weite Tagestrip mit dem Auto am meisten.

Ausflug zu den Großeltern und in die Vergangenheit. Das Los des ersten Enkels. Man kann “Blumenkind bei einer NVA Hochzeit” in den Lebenslauf eintragen.

Zweiter Ausflug in die Vergangenheit. Nach mehr als 2 Jahren wieder im (mittlerweile nicht mehr aktuellen) Büro. Das Kanban Board ist Stand März 2020.

Landflucht

Manchmal auch nachts.

Und im Nebel.

Endlich wieder im Proberaum.

Und endlich wieder Frühling. Schön.


Februar 2022

Eine Konstante. Derzeit. Mia als ständige Begleiterin. Ob als Hörspiel, im “App-Gerät” oder in Kostümen.

Kurz nach der Professionalisierung der Steckerei (mit kombinierbaren Platten) war diese Phase dann auch beendet.

Relativ viel Grau und Regen. Aber Februar ist auch der Monat, in dem die längeren Tage sich langsam deutlicher bemerkbar machen.

Und immer mal wieder gibt es einen Hauch von Frühling. Oder zumindest blauen Himmel.

Während das Kind sich mit Pferden vergnügt, kurzer Abstecher zu einem Ort der Kindheit/Jugend.

Rechenzentrum. Ob als Kulisse. Als Ort zum Sein. Als Arbeitsplatz. Als vielleicht bald Computer-Spiel oder als Bestandteil von stadtpolitischen Debatten. Nagut. Die stadtpolitische Debatte dreht sich eigentlich diesen Monat um die Baustelle nebenan und das leicht mafiös riechende Schnellball-Fördermittelbetrugssystem, mit dem die Garnisonkirche vielleicht wieder aufgebaut wird.

Immerhin einmal (das erste Mal seit September) wieder im Park zum Frisbee Golfen.

Sturm. (Tiefdruckgebiete mit X, Y und Z) Schmeißt Schilder ins Wasser und Bäume um.

Und schmeißt auch Blumen im Raum im RZ um. (Altes Fenster. Ging eigentlich gar nicht auf. Deswegen standen Dinge davor. Auf der Fensterbank. Der Wind hat es aufgedrückt. Haufen Dreck und alles durcheinander. Aber nichts kaputt.)

Die Sonne steht jetzt wieder so, dass es schönes Abendrot Richtung Charlottenstraße/Potsdam West gibt.

Corona ist und bleibt ein Drecksvirus und eine Plage. Auch wenn sich an dem 24.2.2022 noch ganz andere Themen besorgniserregend über vieles legen.

Spazieren gehen und Seeblick machen Kriege in Europa nicht ungeschehen, helfen aber trotzdem.

Unangenehmes Montagsritual. “Dramonstrationen” (O-Ton, 6-jähriges Kind) begleitet von Pferdestaffeln. Kundgebung und Gegenkundgebung, die kaum zu unterscheiden sind, im Grau der Nacht. Wirkungsvolle, kreative, künstlerische und diskursive Positionierungen scheitern nicht an mangelnden Ideen und Engament sondern an haltungsloser provinzieller Kleinkariertheit. (Oder Dummheit) Potsdam halt.

Und zum Schluss. Das große Kind ist jetzt 14. Zeit vergeht. Oder wir. Eine Frage der Perspektive vermutlich. Dass gründlich zu durchdenken, dafür ist ja Zeit. Bald ist Frühling.


Januar 2022

Doch. Immer mal gab es Stunden, Tage, an denen das Januar-Grau Pause machte.

Ständige Begleiter.

Winterhochdruckwetter ist besser als Wintertiefdruckwetter.

Bassinplatz. Riesenrad wird abgebaut. Ein seltsames Schauspiel beginnt, meistens Montags, in der Innenstadt. Wer ist wer? Wer hat den Verstand verloren? Wer nicht? “Oh, eine Dramonstration”, sagt das kleine Kind.

Quarantäne Teil X (Überblick verloren) für das Kita-Kind. Wunderlichkeiten halten sich bis auf die Frühstücks-Bestellung “Müsli und rohe Schinkenwürfel” in Grenzen.

Pandemie-Routine: Wenn Kind mal wieder zu Hause und kurz Zeit. Dann Brandschutzunterweisung in der Badewanne.

Immerhin einmal Schnee.

Auch Routine. Trainiert langfristige Vorfreude. Nun.

Gelegentliche Landflucht. Weit weg ging es ja nicht. Ich glaube, ich habe dieses Jahr noch nicht getankt.

Jetzt auch alle Kinder mit allen empfohlenen Impfungen durch.

Ganz langsam, wird es langsam wieder heller. Merkt man vor allem morgens.

Und immer wieder Kiasmos.


Schöne Weihnachten

Ein ungewöhnliches Jahr. Trotzdem oder genau deswegen. Schöne Weihnachten. Allen, die hier weswegen auch immer vorbeischauen. Habt es schön. Und hört Musik. Ist im Moment deutlich besser für das psychische Wohlbefinden als Nachrichten zu lesen.


Weihnachtsmarkt weg. Riesenrad an. Nanu?

Fährt ein bisschen vor sich hin. Scheinbar immer mal mit Passagieren. Leise melancholische Weihnachtsmusik. Platz ist leer. Merkwürdige Athmosphäre.


Achtung: Harter Winter.

Memo an mich selbst. Lieber Musik machen, als sich über Dinge aufregen, die nur sehr begrenzt beeinflussbar sind. Tee trinken. Und lieber weniger als mehr Nachrichten und/oder Social Media lesen.


Weihnachtsmarkt weg. Riesenrad noch da. Aber aus.

Weihnachtsmarkt abgebaut. Nur das Riesenrad steht noch. Die Beleuchtung ist aus. Sodass man dort hindurch die Lichter in den Fenstern des Bergmann-Klinikums sieht. Komische Zeit. Ohje.


Kellerarchiv und Rock’n’Roll in der Kleinstadt

Die große Tochter sucht Vintage Deko für ihr Zimmer. Auf der Suche danach im Kellerarchiv finden sich erstaunliche Dinge. Was ne andere Zeit.

Ich hatte das ursprünglich mal auf Twitter als Thread veröffentlicht. Und dann ist mir eingefallen, dass es ja dieses Blog gibt, damit ich das alles irgendwann selbst wiederfinde.

Oder die Entstehung meines Twitter-Namens. Damals im alten Spartacus. Mit Aggro-Berlin-Kindern, die erst Ruhe gaben, als @EllenAura sagte: „Dich kenne ich ausm Wildpark-Bus“

Minh-Fashion und Cem Efe Fanclub präsentieren …

Schau ans Firmament, weil da das Z brennt. Oder so. Auch auf Nico Gehns Mini.

Lokalpresse ftw.

Wenn ein Lokaljournalist versucht feuilletonistisch über ein HipHop Festival zu schreiben. Ich erinnere mich, dass wir kein Wort verstanden haben, die Formulierung „Samples aus der Ritze DJ A-Beats“ aber in den spätpubertären Sprachgebrauch aufgenommen wurde.

Plattencover und Notizzettel. Erstaunlich unkronket, die Aufforderung. Wann ist denn „morgen früh“. Und wer sollte wen wecken? @EllenAura

Die Zeit der selbst gedruckten Cover und gebrannten CDs.

Knallhart Zigarettenwerbung damals auf den Flyern der Jugendclubs.

Naja. Ende von Lied. Meine ganzen Erinnerungen findet das Kind „lustig“. An die Wand klebt sie sich aber Vinyls und alte Ausgaben vom Neuen Deutschland mit schlimmster Propaganda („Die sehen so schön Vintage aus“. Ja, wir haben darüber gesprochen und ich habe es erklärt!)


Homeoffice Kopfhörer

Ich hatte gehofft, das Ding hält bis zum Ende der Pandemie. Nunja.


Riesenrad aus. Mond an.

Wird sich noch zeigen, ob das mit den morgen startenden Weihnachtsmärkten eine gute Idee ist.


Roy kann Late-Night

Verrückt. 2021. Immer noch Corona. Genau wie letztes Jahr. Und die Kleinkunst-Ideen, die im ersten Jahr der Pandemie geboren wurden, leben immer noch. Deswegen geht die “Im Modus“-Late-Night-Show auch in die zweite Staffel. Passend zum jetzt eigentlich wieder anstehenden Lockdown. (Egal, wie man den dann nennt). Ach, das macht schon alles Spaß. Tolle Gäste haben wir auch wieder. Und trotzdem liegt so ein melancholischer Schleier auf Dingen, die man aus Sicherheitsgründen ausschließlich streamt. Man, ey. Wir sind ja eigentlich eine Band, die von der Publikumsinteraktion lebt. Naja. Den einen Winter halten wir jetzt auch noch durch. Irgendwie. Mit Kleinkunst.

Für Menschen außerhalb Potsdams ist das vermutlich alles wenig spannend, wir sind schließlich mit lokalen Akteur:innen der hiesigen Kultur auf der Suche danach, ob es so etwas wie eine Szene gibt. Aber ich finde die Idee immer noch hübsch. Alle bisherigen und dann die neuen Folgen gibt es hier.


Menschenleere Fußgängerzone

So schön wie seltsam. Gut ist kurz nach 11. Und in der Woche. Aber irgendwie auch obskur bis bezeichnend. Für Potsdam.


Herbst

Klarer Morgen, trotzdem trifft die Sonne am Wochenende beim Brötchen holen nur noch das oberste Stockwerk. Hallo Wollsocken. Hallo Herbst und Winter.


Fufanu “Sports” oder das herausgezögerte Ende einer Ära

Wer sich das Folgende musikalisch vorstellen möchte, kann dieses Album bitte nebenbei laufen lassen. (Youtube, Spotify)

Am 27. Februar 2017 habe ich ein paar Alben gekauft, hauptsächlich isländische Musik. Bei Amazon, Morr Music und Bandcamp. Nach meinen Erinnerungen waren das die letzten CDs, die ich jemals erworben habe. Kurze Zeit später flog der CD-Player aus der Wohnung, Spotify zog ein und physikalische Tonträger gab es höchstens noch als Vinyl.

Die meisten CDs landeten in einem Regal in meinem Büro/Tonstudio/Quatschraum, wo es noch eine Abspielmöglichkeit gibt. Und einige wenige im Auto. Das ist nämlich von 2008, hat einen 6-fach-Wechsler und ein Umbau auf sowas wie einen USB-Anschluss würde mehr kosten als das Auto jetzt noch Wert ist (Danke, VW!). Vier der sechs CDs sind seit 2017 unverändert in Fach 2, 3, 5 und 6. Und begleiten mich seit dieser Zeit.

Meine kleine Tochter wurde Ende 2015 geboren und fährt ganz gerne Auto. Und hört gerne Musik. Außerdem hat sie sehr früh die Eigenart entwickelt, nur noch bei fahrendem Auto Mittagsschlaf zu machen. Egal wie notwendig dieser ist oder wie komfortabel das Bett: Keine Chance, wenn es nicht brummt und sich bewegt. Ich bin diverse Ehrenrunden auf dem Weg zu Omas und Opas durch die Brandenburger Landschaft gefahren. Bin im Ostseeurlaub extra aufgebrochen eine sinnlose Runde bis zur Insel Fehmarn und wieder zurück. In Kroatien einmal die Küste langgezuckelt. Alles, damit das Kind mal schlafen kann. (Ökologisch zweifelhaft, aber ein komplett übermüdetes unausgeschlafenes Kind ist auch nicht gut für die Klimabilanz)

Seitdem sie sprechen kann, heißt die Platte in Fach 2 (“Sports” von Fufanu) “Automusik” (gelegentlich auch “Lieblingsmusik”). Und ist immer der Start zu einer Fahrt. Klassische Konditionierung würden die Psychologen sagen. Oder frühkindliche Erziehung zu gutem Musikgeschmack. Auf jeden Fall der Test, ob das Kind müde ist und schlafen sollte. Das Geplapper lässt meist innerhalb der ersten zwei Songs nach und das Kind schaltet in einen Chill-Out-Modus. Mit meiner großen Tochter wette ich gelegentlich bei welchem Track das kleine Kind einschläft. “Tokyo” (#3) heißt sehr müde. “Just Me” (#5) ist so mittel. Manchmal dauert es auch bis “Syncing in” (#8). Ist die ganze Platte mit 43:25 durch und die Augen sind immer noch geöffnet und gucken aus dem Fenster, muss man keine Extra-Runden mehr fahren. Dann wird heute nicht geschlafen, aber geruht ist ja trotzdem nicht schlecht. (Es folgt dann in Fach 3 “Sundur” von Pascal Pinon, das ist ruhig, man kann es schön durchhören und dabei entspannt ankommen bzw. von den Nebenstraßen Richtung Ziel abbiegen.)

Ich vermute deswegen, dass ich (und die kleine Tocher, die allerdings schlafend) der Mensch bin, der diese hervorragende aber kommerziell nicht besonders erfolgreiche Platte am häufigsten auf der ganzen Welt am Stück gehört hat. Sicher, die “Nevermind” von Nirvana oder einige andere – wie sagen intellektuell klingen wollende Musikzeitschriftsredakeure gerne – Scheiben in meiner Jugend schaffen eine höhere Zahl. Aber wir hatten ja damals nix. Schon gar keinen unendlichen Zugriff auf alle Musik dieser Welt und auch keinen nervösen Finger auf der “Next”-Taste.

Die Ära der “Alben”, die man am Stück hört, scheint zu Ende zu gehen. Single-Release hier, 6-Track EP da, Extended Version mit 27 Remixes dort. Was früher Mixtapes waren, sind heute Playlisten. Auch schön. Dadurch dass sie aber viel schneller erstellt und beliebig verteilt werden können auch ein natürlicher Feind des Albums. Und außerdem würde die Band selbst für die absurd vielen Male, die ich das Album gehört habe, nach der Spotify Arithmetik weniger bekommen, als ich damals für die CD bezahlt habe. Deutlich weniger. (Aber dass Spotify für Künstler eine Drecksfirma ist, steht auf einem ganz anderen Blatt)

Nunja. Ich will jetzt auch nicht den snobistischen Musik-Connaisseur raushängen lassen. Ich glaube, ich habe erst kürzlich das allererste Mal ein ganzes Album auf Spotify am Stück gehört. (Ungewöhnlich und außerdem auch noch eine Late-Night-Tales Platte, also eigentlich auch eine “Playlist”) Es ist aber schon schön, diese Kultur der Alben durch die Sondersituation “Auto, Kind, Mittagsschlaf” noch im Leben zu haben. Es ist, als ob ich damit diese Zeit, die vorbei ist, noch etwas wachhalten und den Kindern weitergeben kann. Auch wenn das mit dem Weitergeben genauso eine Illusion ist, wie der Glaube, wenn die Kinder möglichst viel – in meinen Augen – gute Musik hören, bleiben ihnen schlimmste Geschmacksverirrungen im Teenageralter erspart.

Egal. Danke, Fufanu. Für diese Platte. Für viele Mittagsschlafe (Wie ist die Mehrzahl von Schlaf eigentlich?) und ein beim Autofahren meist tiefenentspanntes Kind. (Das ist auch insofern ungewöhnlich, weil Fufanu live wirklich ein schön brachial lautes Schrammelspektakel ist)

Der Vollständigkeit halber: In Fach 5 ist “Nolo“, eine isländische Syntie-Pop-Band, die es nicht mehr gibt mit dem Album Human, in die ich verliebt bin, seitdem ich sie beim Iceland Airwaves live gesehen habe. Und in Fach 6 der Gus Gus Klassiker “Mexico“.

Fach 4 beherbergt immer eine selbst gebrannte CD mit aktuellen Mixen eigener Musik, die ich Probehören möchte. In Fach 1 war eine Zeitlang Kaleo mit A/B (isländische Rockmusik), mittlerweile ist es immer eine CD der ungekürzten Lesung der Känguru-Offenbarung. Das mag das kleine Kind auch und möchte deswegen gelegentlich “Schredder” genannt werden. Aber das ist eine andere Geschichte.